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Nutzung von Wasserkraft

Die Grundlage der Wasserkraftnutzung ist die Ausnutzung von Strömungsenergie. Wie viel Strom erzeugt wird
hängt von der Wassermenge und dem Höhenunterschied ab.

Derzeit gibt es rund 7500 Wasserkraftanlagen in Deutschland. Die Mehrzahl der Anlagen befindet sich aus geografischen Gründen in Süddeutschland (Baden-Württemberg und Bayern) und hat ein Leistung von unter 100 Kilowatt (kW).

Die Stromproduktion aus Wasserkraft in Deutschland ist zudem vom Wetter und dabei vor allem von Niederschlag abhängig: so schwankte die erzeugte Strommenge in den letzten Jahren zwischen 20 000 Megawattstunden (MWh) und 29 000 MWh, womit zwischen 800.000 und 1,2 Millionen Haushalte mit Strom versorgt werden konnten.

Je nach Betriebsart werden die Kraftwerke in Laufwasserkraftwerke, in denen dauerhaft Strom produziert wird, und in Speicherkraftwerke (Talsperren), die nach Bedarf Strom erzeugen, unterteilt. Des Weiteren findet eine Untergliederung je nach Fallhöhe statt:

1)      Niederdruckkraftwerke haben eine Fallhöhe bis max. 25m

2)      Mitteldruckkraftwerke weisen eine Fallhöhe zwischen 25m und 100m auf

3)      Hochdruckkraftwerken spricht man bei Fallhöhen über 100m.

Laufwasserkraftwerke

kommen meist in Flüssen vor, die geringe Fallhöhen, dafür jedoch große Wassermassen aufweisen. So kommen in Deutschland große Laufwasserkraftwerke v.a. im Rhein und in der Donau vor, wobei diese in schiffbaren Bereichen oftmals mit einer Schleuse kombiniert sind.

Speicherkraftwerke

nutzen vor allem den Höhenunterschied des Flusslaufes. Somit werden in gebirgigen Regionen Talsperren errichtet, die das Wasser eines oder mehrerer Flüsse aufstauen. Am Fuß der Staumauer fließt das Wasser aus der Talsperre in die Turbine, in der Strom erzeugt wird.

Bildnachweis: Dr. Bergmann EUT e.V.

Pumpspeicherkraftwerke

werden zur Regulierung des Stromnetzes eingesetzt. Diese Bauwerke bestehen aus einem Oberbecken, einem Unterbecken und einer Druckleitung, die die zwei Becken verbindet. Ist zu viel Strom im Netz vorhanden, kann mit einer Pumpe Wasser aus dem Unterbecken in das Oberbecken gepumpt werden. Da die Pumpe für den Betrieb Strom braucht, wird dieser dem Netz entzogen. Bei Strombedarf im Netz funktioniert das umgekehrte Prinzip: aus dem Oberbecken fließt Wasser durch eine Turbine in das Unterbecken. Über diese Turbine und den Generator kann wieder Strom erzeugt und ins Netz eingespeist werden.

Bildnachweis: Dr. Bergmann EUT e.V.

Vorteile der Wasserkraft

  • Grundlastfähig
  • Hoher Wirkungsgrad bei der Energieumwandlung
  • Lange Laufzeit bei guter Wartung (bis zu 100 Jahre)
  • Erhöhung der Schiffbarkeit von Flüssen, da Wassermenge reguliert werden kann
  • Dienen dem Hochwasserschutz, da Wassermenge reguliert werden kann

Nachteile der Wasserkraft

  • Zerstörung von natürlichem Lebensraum, da ein großer Eingriff in die Wasserlandschaft stattfindet
  • Durch Aufstauung wird der natürliche Flusslauf und die Fischwanderung unterbrochen
  • Durch die Aufstauung findet ein Eingriff in den Grundwasserhaushalt statt
  • Der Bau der großen Anlagen führt manchmal dazu, dass Ortschaften umgesiedelt oder Kulturgüter zerstört werden und
  • Schwemmland wird durch fehlendes Hochwasser unfruchtbar