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05.08.2021

Gestaffelter Unterrichtsbeginn

KU Eichstätt-Ingolstadt untersucht Akzeptanz

Schulbeginn um 8 Uhr – muss das sein, fragt man sich gerade bei der Stadt Ingolstadt und hat deshalb eine Studie zur Staffelung von Unterrichtszeiten in Auftrag gegeben.

Wie in vielen Großstädten ist auch in Ingolstadt der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) in den Morgenstunden, vor allem zwischen 7 und 8 Uhr, stark frequentiert. Ein Schulbeginn zu unterschiedlichen Zeiten könnte eine Möglichkeit sein, den ÖPNV und den innerstädtischen Verkehr insgesamt zu entlasten.

„Nachdem eine reguläre Schulstunde 45 Minuten dauert, wäre es vorstellbar, dass ein Teil der Schüler mit dem Unterricht um 8 Uhr beginnt, der andere Teil um 8.45 Uhr“, erläutert Bildungsreferent Gabriel Engert. „Dies ist ein Thema, das die Stadt Ingolstadt immer wieder beschäftigt. Aktuell ist es durch einen entsprechenden Stadtratsantrag wieder in den Fokus geraten, nicht zuletzt bedingt durch die Corona-Pandemie und die damit in Verbindung stehenden Hygiene- und Abstandsregelungen in öffentlichen Verkehrsmitteln.“

Deshalb hat die Stadt Ingolstadt das Zentralinstitut für Ehe und Familie (ZFG) der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt mit der Durchführung einer Machbarkeitsstudie beauftragt. „Von diesen Untersuchungen erwarten wir uns fundierte Erkenntnisse und Rückschlüsse, ob eine Staffelung von Schulanfangszeiten in Ingolstadt aus Sicht von Schulleitungen und Elternschaft sinnvoll und möglich wäre“, so Engert weiter.

Die Machbarkeitsstudie soll die Vor- und Nachteile einer Staffelung von Unterrichtsbeginnzeiten aufzeigen. „Zunächst einmal werden wir Interviews mit den Schulleitungen der weiterführenden Ingolstädter Schulen führen“, erklärt Veronika Hecht, wissenschaftliche Mitarbeiterin am ZFG. „Außerdem werden die Vorsitzenden der Elternbeiräte befragt und schließlich soll es noch eine Online-Umfrage unter allen Eltern geben.“

In die Machbarkeitsstudie werden nicht nur die Aussagen der Schulleitungen und Eltern einfließen, sondern auch wissenschaftliche Erkenntnisse aus vorangegangenen Untersuchungen in anderen Städten. Relevant ist beispielsweise der Zusammenhang zwischen Unterrichtsbeginn und dem Biorhythmus von Kindern und Jugendlichen.

In Ingolstadt besuchen mehr als zehntausend Kinder und Jugendliche weiterführende Schulen, also Gymnasien, Realschulen, FOS/BOS und Berufliche Schulen. Sie alle könnten von einer Staffelung des Unterrichtsbeginns betroffen sein.

Laut Engert sollen die Ergebnisse der Studie noch in diese Jahr vorliegen. „Dann wird man weitersehen.“