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01.04.2023

Entlastungspakete kommen an

Bürgergeld und Wohngeld Plus in Ingolstadt erfolgreich umgesetzt

Knapp drei Monate nachdem die Wohngeld- und die Bürgergeldreform zum Jahresbeginn in Kraft getreten sind, zieht das Sozialreferat der Stadt eine positive Zwischenbilanz: „Die Entlastungspakete des Bundes kommen bei den Ingolstädter Bürgerinnen und Bürgern an“, so Sozialreferent Isfried Fischer. Dank des großen Engagements der Beschäftigten im Jobcenter und im Wohngeldbereich des Amtes für Soziales konnten die verbesserten Leistungen zeitnah umgesetzt werden.

Erhielten Ende 2022 rund 700 Ingolstädter Haushalte Wohngeld, sind es Mitte März bereits rund 1.200. Seit Jahresbeginn wurden in Ingolstadt 569 neue Wohngeldanträge gestellt, die überwiegend bereits bewilligt werden konnten. Rund 200 Anträge befinden sich aktuell noch in Bearbeitung.

Auch alle Haushalte, denen schon im vergangenen Jahr Wohngeld gewährt wurde, erhalten in Ingolstadt bereits das erhöhte Wohngeld Plus. Zusätzlich wurde im ersten Quartal 2023 rückwirkend allen Bürgerinnen und Bürgern, die im Zeitraum von September bis Dezember 2022 mindestens einen Monat Anspruch auf Wohngeld hatten, der sogenannte Heizkostenzuschuss II ausbezahlt. Hiervon haben 885 Haushalte mit rund 509.000 Euro profitiert.

Zum Monatswechsel Februar/März wurden an 1.004 Ingolstädter Haushalte rund 450.000 Euro Wohngeld ausbezahlt. Somit liegt der durchschnittliche Wohngeldanspruch in Ingolstadt aktuell bei knapp 450 Euro und damit deutlich über dem vom Bundesbauministerium prognostizierten bundesweiten Schnitt von 370 Euro. Daraus lässt sich aber auch schließen, dass noch nicht alle Haushalte, die durch die Wohngeld Plus Reform erstmals einen Anspruch auf Wohngeld haben, einen entsprechenden Antrag gestellt haben.

Da der Wohngeldanspruch nur von der Haushaltsgröße, der Miethöhe und dem Einkommen, aber nicht vom Alter abhängig ist, erhalten sowohl erwerbstätige Single-Haushalte, Familien, aber auch Seniorinnen und Senioren Wohngeld. Von den aktuell rund 1.200 Wohngeldberechtigten sind etwas über die Hälfte Rentnerinnen und Rentner. Familien machen 35 Prozent der Wohngeldhaushalte aus.

Im Vergleich dazu sind Familien bei den Neuantragstellern noch unterrepräsentiert. Nur 121 der 569 Neuanträge, also rund 21 Prozent, stammen von Familien. Dabei profitieren Familien vom Wohngeld gleich mehrfach, denn als Wohngeldberechtigte können auch die Leistungen des Bildungs- und Teilhabepaketes (z.B. Schulbeihilfe, Kostenübernahme für Mittagessen und Klassenfahrten) und die Übernahme der Kinderbetreuungskosten in Kita und der Mittagsbetreuung an Schulen in Anspruch genommen werden.

Wohngeld kann in Ingolstadt auch online beantragt werden. Den Online-Antrag und einen Wohngeldrechner, mit dem anhand der eigenen Einkommens- und Mietsituation berechnet werden kann, ob und in welcher Höhe voraussichtlich Anspruch auf Wohngeld besteht, finden die Bürgerinnen und Bürger unter https://ingolstadt.de/wohngeld.

Das Bürgergeld mit seinen verbesserten Leistungen haben – obwohl das Reformgesetz erst am 20. Dezember 2022 verkündet wurde – in Ingolstadt alle SGB II Leistungsberechtigten pünktlich zum 1. Januar 2023 erhalten.

Nach vorläufigen Zahlen haben im Februar 2023 knapp 3.600 Bedarfsgemeinschaften und damit rund 240 mehr als vor einem Jahr Leistungen des Jobcenters erhalten. Im letzten Monat wurde in Ingolstadt Bürgergeld in Höhe von rund 3,95 Millionen Euro ausbezahlt. Hinzu kommen 0,66 Millionen Euro für Krankenversicherungsbeiträge.

Am stärksten sind im Jahresvergleich die monatlichen Leistungen zur Sicherung des Lebensunterhalts gestiegen, nämlich um rund 33 Prozent oder 495.000 Euro auf 1,976 Millionen Euro. Dies ist auf die Aufnahme ukrainischer Geflüchteter und die zu Jahresbeginn erfolgte Regelsatzerhöhung auf 502 Euro für Alleinstehende zurückzuführen. Die monatlichen Leistungen für die Kosten der Unterkunft stiegen um gut 13 Prozent oder 233.000 Euro auf 1,977 Millionen Euro.

Die Zahl der Neuanträge auf Leistungen des Jobcenters bleibt im Jahresvergleich konstant: voraussichtlich werden im ersten Quartal 2023 rund 350 Neuanträge auf Bürgergeld gestellt – mithin ungefähr genauso viele, wie die 353 Neuanträge auf Arbeitslosengeld II im ersten Quartal des Vorjahres.

Bürgergeld beantragen und erhalten erwerbsfähige Ingolstädterinnen und Ingolstädter in unterschiedlichsten Haushaltsgrößen und Lebenslagen. Rund die Hälfte der knapp 3.600 Bedarfsgemeinschaften sind Single-Haushalte, weitere gut 1.400 Familien mit Kindern, darunter knapp 850 Alleinerziehende. Rund 960 Bürgergeldempfänger sind erwerbstätig, überwiegend in Teilzeit oder in Minijobs.

Alle Informationen zum Bürgergeldantrag – auch zur Möglichkeit der digitalen Kommunikation – finden sich unter www.jobcenter-ingolstadt.de.