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Ein neuer altsteinzeitlicher Faustkeil aus Buxheim
Gemeinde Buxheim, Landkreis Eichstätt, Neuer Friedhof
     
 Archäologische Untersuchungen im Vorfeld der Anlage eines neuen Friedhofes östlich von Buxheim zeigten die Fortsetzung eines merowingerzeitlichen Reihengräberfeldes sowie einer ausgedehnten Siedlung der mittleren Bronzezeit. 
Überraschend kamen im Südwesten des Geländes altsteinzeitliche Artefakte zutage, unter denen ein Faustkeil besonders ins Auge fällt. 
Das Werkzeug ist aus dem Bruchstück einer grauen Jurahornsteinknolle mit heller Rinde hergestellt. 
Die nur an den Kanten bearbeitete Unterseite trägt noch Reste einer ursprünglichen Kluft mit jurazeitlichen Fossilabdrücken. 
Die Oberseite ist vollständig überarbeitet. 
Die Länge des Faustkeils beträgt 9,5 cm, an der breitesten Stelle misst er 6,5 cm, bei einer fast gleichmäßigen Dicke von 1,5 cm. 
Das Werkzeug ist auffallend gut erhalten, also noch scharf und dürfte gleich nach der Verwendung in die Erde eingebettet worden sein. 
Die nächsten Vergleichsstücke stammen vom Speckberg bei Nassenfels oder aus dem Wielandstein im Wellheimer Trockental. 
Das wohl zum Zerlegen von Wild genutzte "Messer" stammt aus der Zeit des Neandertalers, ist also vor etwa 70.000 Jahren hergestellt worden.
	Karl Heinz Rieder
 
Siehe auch:
	Reith: Paläolithikum - Acheuléen-Faustkeil
	Herstellung von Geräten im Paläolithikum
	
 
	Text K.H. Rieder - - Gestaltung K.H. Rieder, A. Wegener-Hüssen, J. Weinig - - Foto/Scanvorlage G. Welker - - HTML-Satz K. Scheuerer
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