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Julia Scholz und Dr. Max Böhm:
Die Große Wäsche im Wandel der Zeit
Der Waschkessel

 
Foto: Stadtmuseum Ingolstadt

Mit Waschkessel und Waschtopf zu waschen war bis Anfang der 1960er Jahre in den meisten deutschen Haushalten üblich. Der Kessel stand im Waschhaus oder auch im Freien. Seit den 1930er Jahren gab es Waschkessel aus Messing oder Kupfer, die größte Verbreitung aber fanden emaillierte Eisenkessel. Beheizt wurden die Kessel mit Holz oder Kohle.

Die Arbeit mit der heißen Lauge im feuchten, dämpfigen Waschraum war anstrengend und gefährlich. Wegen der Gefahr des Verbrühens wurden Kinder, auf deren Mithilfe man sonst vielfach angewiesen war, bei dieser Arbeit möglichst fern gehalten. In einer Verordnung aus dem Jahr 1937 wird der Aufenthalt von Kindern unter 12 Jahren in Waschküchen sogar verboten.
Prominentes Beispiel für die verheerende Wirkung von Unfällen mit der Kochlauge ist die im Jahr 2012 heilig gesprochene Anna Schäffer aus Mindelstetten. Als Dienstmagd im Forsthaus von Stammham stürzte die damals 18jährige beim Versuch, das Ofenrohr des Waschkessels zu reparieren, in das kochende Wasser und verbrühte sich beide Beine. Dies war der Beginn einer 24jährigen Leidenszeit bis zu ihrem Tod 1925.

Autoren: Julia Scholz und Max Böhm


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