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Leonhart Fuchs
Ausstellung im Deutschen Medizinhistorischen Museum

 
Fuchsspuren im Deutschen Medizinhistorischen Museum

Kinder auf den Spuren von Leonhart Fuchs

Das Deutsche Medizinhistorische Museum zeigte im Jahr 2001 anlässlich des 500. Geburtsjubiläums von Leonhart Fuchs (1501-1566) eine Ausstellung unter dem Titel: "Leonhart Fuchs - Arzt, Philologe, Botaniker - ein Universalgelehrter an der Universität Ingolstadt".

Dabei wurden besonders seine Verdienste um die Reform des Medizinstudiums hervorgehoben, die den Unterricht in Arzneimittellehre und Botanik betraf. Dazu gehörte auch die Einführung der botanische Exkursionen, auf denen Studenten unter seiner Anleitung Arzneipflanzen am natürlichen Standort suchten, bestimmten und für das von Fuchs angelegte Herbarium sammelten. Für ihre Arbeit erhielten sie zur Belohnung von der medizinischen Fakultät ein "prandium", eine Brotzeit.

Diese Tradition, die Fuchs in Ingolstadt begründete, haben wir im Rahmen des Ferienspiels im August 2001 wiederbelebt und unter dem Titel "Wer war Leonhart Fuchs? - Wir verfolgen seine Spuren in Ingolstadt" mit den Kindern "Exkursionen" durch den Arzneipflanzengarten veranstaltet. Die "Studenten" durften sich jeweils eine Pflanze auswählen, zeichnen, ausmalen und anschließend in die Pflanzenpresse einlegen.

Da im August nicht alle Pflanzen Blüten trugen, wurden auch einzelne Blätter und junge blütenlose Sprosse botanisch bearbeitet. Es war interessant zu sehen, welche Arten von den Mädchen und Jungen gewählt wurden. Absolute Favoritin der weiblichen Botaniker war die Kamille, die Buben fühlten sich von spröderen Kräutern wie Meerrettich und Schachtelhalm angezogen. Auffallend war die scharfe Beobachtungsgabe der Kinder, die sofort die charakteristischen Unterschiede jeder Spezies erfassten und diese bildlich auszudrucken versuchten.

Die Lust an der Bestimmung und den damit verbundenen Entdeckungen der Einzelheiten jedes Gewächses war groß.

Sie bewies, wie wichtig das Heranführen von Kindern an die Morphologie der Pflanzen ist, eine Voraussetzung für die Entwicklung von Sensibilität für pflanzliches Leben und Kenntnissen über die Flora. Diese müssen so früh wie möglich vermittelt werden, um die Jugend für die sie umgebende belebte Natur, für Ökologie und Artenschutz zu gewinnen! Es gelang hier spielerisch, auch Einblick in die Vegetationsphasen der Pflanzen zu geben und die Einsicht zu vertiefen, dass nicht allein die Blütenpracht, die von den meisten Besuchern des Gartens erlebt werden will, sondern auch die unscheinbaren Wachstums- und Reifungsprozesse der Pflanze wichtig für ihr Leben und ihre Vermehrung sind. Gerade die "verwelkten" Individuen mit ihren trockenen Fruchtständen, Samen verstreuenden Kapseln, Hülsen und Schoten wurden genau untersucht und bewundert.

Auch die Erklärung der arzneilichen Wirkung der einzelnen Pflanzenteile stieß auf großes Interesse.

Zum Abschluss gab es dann ein "prandium" in Form von Brezeln und Säften und das Versprechen, alle Bilder und Herbarienblätter im Museum auszustellen. Dieses wird mit der vorliegenden Präsentation eingelöst. Bei der Finissage der Ausstellung am 5. Mai erhalten die Kinder ihre Werke als Erinnerung an das Spiel "Auf den Spuren von Leonhart Fuchs" und als Ansporn, mit offenen Augen und wachem Sinn durch die Natur zu gehen!

IN Newsletter vom 02.04.2002


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