Foto: Marc Köschinger Wissensspeicher zur Geschichte von Ingolstadt  
Georgianum
Ausstellung im Stadtmuseum Ingolstadt 2018
Die Burse
Suche nach einer Unterkunft

 
Am Studienbeginn stand die Quartiersuche. Studenten, die sich am Heimatort immatrikulierten, durften in der elterlichen Wohnung bleiben, für die meisten auswärtigen Scholaren bestand bis 1560 „Bursenzwang“.

Eine Burse war eine Art Wohn- und Studierheim, das von einem Magister geleitet wurde, dem Konventor. Gemäß den Statuten hatte er seine oft erst 14 oder 15 Jahre alten Schützlinge zu Pünktlichkeit, Ordnung und Verantwortungsbewusstsein zu erziehen. Ähnliches galt für das Herzogliche Georgianum.

Der Tagesablauf in der Burse war von 5 Uhr früh bis abends 18 Uhr streng geregelt. Auf dem Plan standen Kirchenbesuche, Vorlesungen und Übungen. Während der Mahlzeiten, zu denen es täglich Bier und Wein gab, wurde auf Lateinisch disputiert.

Der Bursenleiter finanzierte sich und den Betrieb von den wöchentlichen Gebühren, die zwischen zwei bis acht Groschen betrugen. In Ingolstadt sind elf Bursen schriftlich belegt, jedoch keine erhalten: Drachen-, Löwen-, Pfauen-, Adler-, Sonnen-, Rosen-, Lilien-, Aristoteles-Burse, dazu Englische-, Pariser- und Wiener Burse. Um 1600 waren alle aufgelöst und in Privat- oder Gasthäuser umgewandelt.


Rundgang durch die Ausstellung (Tafeltexte)


Siehe auch:

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