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Hafnerei-Ausstellung im Stadtmuseum Ingolstadt 2010
Ein kleines "Schaumagazin" der Hafnereien

 
Foto: Kurt Scheuerer

In nebenstehender Vitrine sind ausschließlich Funde aus Hafnereien des Raumes Ingolstadt ausgestellt. Manche konnten durch Ausgrabungen untersucht werden. Oft steht aber nur das aufgelesene Fundmaterial zur Verfügung. Wie unterscheiden sich die Funde aus Hafnereien von denen aus "normalen" Abfallgruben?

Besonders auffällig, aber vergleichsweise selten sind durch übermäßige Hitze verformte Keramikfragmente von unverkäuflichem Geschirr, das vor Ort entsorgt wurde. Zudem fallen Keramikkomplexe aus Hafnereien dadurch auf, dass sie nur wenige Gebrauchsspuren zeigen und weit überwiegend aus einer einzigen Warenart bestehen.

Im späten Mittelalter gab es im Raum Ingolstadt neben der gewöhnlichen Irdenware immer auch Gefäße der sogenannten Pollenfelder Keramik, benannt nach einem Ort auf der Fränkischen Alb. Diese Warenart, die in normalen Fundkomplexen etwa ein Drittel der Fundmengen ausmacht, fällt durch ihre weiße bis beige Farbe sofort auf. Sie scheint aber nicht in und um Ingolstadt produziert worden zu sein. Denn im Fundgut der dortigen Hafnereien ist sie wenig vertreten und gibt sich durch Gebrauchsspuren als Haus- und nicht als Hafnereiabfall zu erkennen.

Schließlich fällt gerade bei den Geschirrfunden der Konviktstraße das weitgehende Fehlen glasierter Gefäße auf, die wohl in den Verkauf gelangten.

Text: Dr. Gerd Riedel, 2010


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