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Herzog Ludwig VII. von Bayern-Ingolstadt
Ausstellung im Stadtmuseum Ingolstadt

 

Der einzige legitime Sohn

Ludwigs einziger legitimer Sohn wurde nach dem Tod der Mutter 1408 auf Befehl des Vaters durch seinen Landeshauptmann Graf Ludwig von Oettingen zur weiteren Erziehung nach Bayern gebracht, zusammen mit einer Truhe voller Reliquien und Reliquiare aus dem Nachlaß seiner verstorbenen Mutter und einer Kapsel mit ihrem Herzen, das vorläufig im Kloster Kaisheim seinen Platz fand. Das Herz wurde 1430 in die neu errichtete Münsterkirche nach Ingolstadt überführt. Zu der geplanten Überführung ihres Leichnams und des ihres Söhnchens Johann von Paris nach Ingolstadt kam es dagegen nicht.

Ludwig der Bucklige erhielt 1416 den Titel "Graf von Graisbach" und konnte damit in der gleichnamigen Grafschaft mit der Stadt Monheim und den Herrschaften Hütting und Konstein regieren.

Ludwig, verletzt durch die ständige Bevorzugung Wielands von Freyberg, lehnte sich 1438 gegen seinen Vater auf. Im Vertrauen auf die zugesagte Hilfe des Münchener Vetters, Albrecht III., und die seines künftigen Schwiegervaters versuchte er, seinem Vater das Herzogtum Ingolstadt gewaltsam abzunehmen und ihn wegen Unzurechnungsfähigkeit abzusetzen.

Dies gestaltete sich nicht allzu schwierig, so daß der alte Herzog schon bald in seiner Stadt Neuburg eingeschlossen war. Erst 1443 gelang es Ludwig dem Buckligen im Verein mit seinem Brandenburger Schwager Albrecht Achilles, Neuburg im Sturm zu nehmen und seinen Vater gefangenzusetzen. Noch bevor Ludwig die Verhältnisse im Land wieder stabilisieren konnte, starb er am 13. April 1445 ohne Hinterlassung eines männlichen Erben.

1439 hatte Ludwig Margarethe von Brandenburg, eine Tochter Markgraf Friedrichs I. von Brandenburg-Ansbach und Elisabeths von Bayern-Landshut, geheiratet. Schon seit 1431 hatte er sich um diese Ehe bemüht, war damit aber bei seinem Vater auf schroffe Ablehnung gestoßen. Nach dem Zerwürfnis mit ihm schloß er mit seinem künftigen Schwiegervater ein Bündnis, dessen Kernstück die Heiratsabsprache mit Margarethe war.
Nach dem Tod Ludwigs des Buckligen ließ Margarethe ihren alten Schwiegervater zunächst weiterhin in Neuburg gefangenhalten, um ihn später als Unterpfand für die Kriegskostenforderung ihres Bruders Albrecht Achilles nach Ansbach zu schaffen, wo ihn schließlich 1446 Heinrich der Reiche auslöste. Margarethe residierte zunächst noch in Neuburg, ehe ihr Heinrich der Reiche 1447 Friedberg als Witwensitz zuwies. Margarethe selbst beschloß am 24. Juli 1465 in Landshut ihr Leben und wurde im dortigen Kloster Seligenthal beigesetzt.


Text: Dr. Beatrix Schönewald, 1997 - Seitengestaltung: Kurt Scheuerer, 2006
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