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Christoph Scheiner und Neisse
Ein Beitrag zur Ausstellung: Sonne entdecken - Christoph Scheiner

 
1610
Professor für Mathematik und Hebräisch in Ingolstadt (1610 bis 1617).

1611
Im März mit Cysat die Sonnenflecken entdeckt.

1614
Lochers Dissertation über die verschiedenen Weltsysteme.
Erzherzog Maximilian III. lässt im November Scheiner zu sich nach Innsbruck kommen. Scheiner hatte 1614 und 1615 mathematische Schriften dem Kaiser Rudolph II., dem Bruder Maximilians, gewidmet.
Scheiner baut das astronomische Fernrohr Maximilians mittels einer dritten Linse zu einem terrestrischen um.

1616
Scheiner wird wiederum von Erzherzog Maximilian nach Innsbruck geholt.
Galilei wird angewiesen, die Lehre vom heliozentrischen System nicht weiter zu verbreiten.

1617
Scheiner legt das Armuts-, Ehelosigkeits- und Gehorsamsgelübde und die Papstverpflichtung ab.

1618
Erzherzog Maximilian III. stirbt am 2. November 1618.

1619
Erzherzog Leopold V., Bruder von Kaiser Ferdinand II., wird Graf von Tirol.
Scheiner 1619-1620 Professor in Innsbruck.
Grundsteinlegung der Jesuitenkirche am 14. März 1619, Bauleitung hat Scheiner.
Untersuchungen des Auges.

1620
Herbst 1620 (Matrikeleintrag am 5. Oktober 1620) bis Frühjahr 1621 Professor der Mathematik in Freiburg im Breisgau.

1621
Im Frühjahr nach Innsbruck als Beichtvater für Erzherzog Karl Ernst, Bischof von Breslau und Brixen.
Am 16.10.1621 Denkschrift für den Kirchenbau in Innsbruck.
Herbst 1621 in Wien.

1622
Bischof Karl Ernst geht zu Beginn des Jahres mit Scheiner nach Neisse in Schlesien.

1623
Scheiner wird am 11. Februar 1623 Superior am neugegründeten Jesuitenkolleg in Neisse (Eröffnung am 23. April 1623).

1624
Scheiner verläßt mit Bischof Karl Ernst Neisse und geht mit ihm von Innsbruck nach Livorno.
Karl soll Vizekönig von Portugal werden, stirbt aber 1624 in Madrid an Fieber.
Scheiner reist nach Rom um dort Gründungsangelegenheiten wegen Neisse zu erledigen (u.a. versucht er, Reliquien zu bekommen).
Im September 1624 ist Scheiner in Rom (dort blieb er bis 1633).

1626
Die Jesutienkirche in Innsbruck stürzt wegen Baumängeln ein.

1628
Scheiner schreibt dem Erzherzog, dass er das Buch "Rosa Ursina sive sol" vollendet hat, er hat aber Schwierigkeiten mit der Finanzierung.

1630
Beobachtung eines Halo-Phänomens durch Scheiner in Rom.
"Rosa Ursina sive sol" (1624 bis 1630 daran gearbeitet, Scheiner selbst schreibt von einer Arbeitszeit von 18 Jahren.).
Es enthält 70 Kupferstiche aus mehr als 2000 Beobachtungen von 1618 bis 1627 durch Scheiner und andere Jesuiten.

1632
Erzherzog Leopold V. stirbt.
Galilei verteidigt in seinem "Dialog über die beiden Weltsysteme" das des Kopernikus.

1633
Galilei wird am 12. April 1633 in Rom verhört und muss am 22. Juni 1633 seiner Lehre abschwören.
Von Scheiner gibt es Briefe aus Rom vom 23. Februar und 16. Juli 1633. Er war also zum Zeitpunkt des Prozesses in Rom, wird jedoch in den Prozessakten nicht als Beteiligter erwähnt.
Scheiner geht dann noch 1633 nach Wien, von Kaiser Ferdinand II. berufen.
Dort schreibt er "Prodromus pro Sole mobili". In der Widmung steht, dass das Buch wegen kriegerischer Ereignisse nicht publiziert werden konnte.

1635
Scheiner 1635-1636 in Wien als Beichtvater.

1636
Scheiner geht nach Neisse, übernimmt dort jedoch nicht mehr das Amt eines Rektors.
Scheiner arbeitet wohl weiterhin an seinem Buch "Prodromus pro Sole mobili", welches gegen Kopernikus und Galilei gerichtet ist (erscheint erst 1651).

1650
18. Juli 1650 gestorben in Neisse (Provinz Böhmen).

1651
"Prodromus pro Sole mobili" erscheint in Prag.


siehe auch:


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