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Siegfried Hofmann:
Die Oratorien der Akademischen Kongregationen
Ein Beitrag zur Ausstellung: Die Jesuiten in Ingolstadt

 

Die Oratorien der Akademischen Kongregationen

Schon die Pläne des geplanten Kollegs von 1555/56 wie auch jene für das Seminar, das 1576 den Jesuiten als Kolleg zugewiesen wurde, besaßen im zentral gelegenen Saal einen Altar, so daß dieser Raum zugleich als eine Art Aula wie auch als Kapelle dienen konnte.
Es lag deshalb nahe, daß man bei der Gründung der Marianischen Kongregation im Jahre 1577 wie auch bei deren Teilung in eine »Congregatio Maior« für die Studenten im strengen Sinne des Wortes und eine »Congregatio Minor« für die Gymnasiasten die vorhandenen Räume, vor allem diesen Aula-artigen Saal im Kolleg benutzte.

Hauskapellen

Wann die beiden Kongregationen eigene Hauskapellen erhielten, ist noch nicht geklärt.
Für 1660 ist jedenfalls überliefert, daß die Maior Academia Congregatio erst »neulich« gefertigte Schränke nun mit Bildern und Vergoldung ausgestattet habe.
Im gleichen Jahr errichteten sowohl die »Minor Academica Congregatio« (der Gymnasiasten) wie der »Angelica Congregatio« (der Kinder) neue Altäre.
1662 wird in den Litterae annuae nochmal auf die Ausstattung der Kongregationen mit Altären und Wänden Bezug genommen.
1667 wird über 12 im Oratorium der Congregatio Maior aufgehängte Tafelbilder berichtet, deren je 6 Titel Mariens zeigen, während auf der anderen Seite die 4 Fakultätspatrone vor Augen geführt wurden.

Bilder, Altäre

1675 stattete man das Oratorium der Congregatio Maior mit einem neuen Altar mit dem Bild Mariä Verkündigung aus, es handelte sich sicherlich um das Bild des Landshuter Malers Franz Geiger, das noch heute das Hochaltarbild des neuen, 1732-36 erbauten Odeons, das seit 1804 den Namen »Maria de Victoria« führt, ist.Verbesserungen gab es 1695 beim Oratorium der Congregatio Minor u. a. durch Teppiche, Baldachin und zwei Reliquiare.
Bei der Verschönerung der Aula des Gymnasiums durch Entfernung zweier Odeen, Stuckierung und Ausstattung mit 4 neuen Bildern war ausdrücklich vom Altar (und einem zugehörigen Schrank) für Gottesdienst und Predigt die Rede.
Im Jahr 1700 wird über eine vollständige Erneuerung des Oratoriums mit Bildern etc. berichtet.
1732-1736 errichtete sich dann die Kongregation ein stehendes Gebäude, das heute den Namen »Maria de Victoria« führt.
Die Schutzengelkongregation der Kinder erhielt 1725 einen Schutzengelaltar.
1731 wurden ca. 400 Gulden aufgewendet, um für die Congregatio Minor ein neues »Theater« sicherlich im Bereich des Gymnasiums zu errichten.


Dr. Siegfried Hofmann.
Ingolstädter Kirchenbauten.
Die Oratorien der Akademischen Kongregationen.
Im Ausstellungs-Katalog: Die Jesuiten in Ingolstadt. 1991. S. 75-79.
Gekürzt von Kurt Scheuerer.


siehe auch:


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