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»Lebensbereich Donau«
Pflanzen im Bereich der Donau: Bärlauch

 
Foto: Kurt Scheuerer
 

Bärlauch, botanischer Name: Allium ursinum

Der lateinische Name setzt sich aus allium für Lauch und ursus für Bär zusammen.
Für Bären ist die Pflanze eine erste Nahrung nach dem Winterschlaf. Der deutsche Name leitet sich von dieser Vorliebe ab. Unsere germanischen Vorfahren glaubten, dass Bären ihre Kraft auf diese Pflanze übertragen hätten, und durch den Verzehr der Pflanze die sprichwörtlichen Bärenkräfte auf den Menschen übergingen.
Zur Gattung Allium gehören neben Bärlauch auch Knoblauch, Gartenzwiebel, Porree (Lauch) und Schnittlauch.

Aussehen – Wachstum – Blütezeit

Die Bärlauch-Zwiebeln sind länglich-schmal und bestehen nur aus einem fleischigen Niederblatt.
Ab Februar/März entwickeln sich langgestielte Blätter, meist zwei pro Zwiebel.
Der Blütenstand, eine flache bis rundliche Scheindolde, ist aus gestielten sternförmigen Einzelblüten zusammengesetzt, die einen charakteristischen Zwiebelduft verströmen.
Die reifen Samen werden nicht weit von der Mutterpflanze forttransportiert, sondern keimen in der Nachbarschaft. Mit dem dichten Blattwerk des Bärlauchs können andere Frühblüher schlecht konkurrieren.
Bärlauch liebt feuchte, nährstoffreiche Laubwälder und kommt im Donauauwald in großflächigen Beständen vor, die vor allem in der Blütezeit einen starken Knoblauchduft verströmen.

Schutz

Bärlauch kann für die Verwendung in der Küche in ortsüblicher Menge gepflückt werden. Dabei sollen die Blätter abgeschnitten und nicht ausgerissen werden. Großflächiges Abernten in der Natur schadet den Beständen und ist verboten.

Bärlauch in der Kräuterküche

Foto: Kurt Scheuerer

Bärlauch ist ein geschätztes Wildgemüse. Geerntet werden die frischen Blätter bis zur Zeit der Blütenentfaltung. Feingeschnitten sind sie für Suppen, in Quark, Salaten, Soßen oder als Pesto zu verarbeiten. Der Bärlauch ist seit einigen Jahren in der Küche wieder in Mode gekommen und sogar als Gewürz in Wurst und Käse im Angebot.

Pharmakologische Bedeutung

In der Heilwirkung ähnelt der Bärlauch dem Knoblauch. Bei Magen- und Darmstörungen sowie Herz-Kreislauferkrankungen ist eine positive Wirkung nachgewiesen. Um diese Heilpflanze auch nach ihrer kurzen Vegetationsperiode einsetzen zu können, gibt es heute ganzjährig Bärlauch-Frischblatt-Granulat oder Kapseln zu kaufen.

Vorsicht Verwechslungsgefahr:     Bärlauch - Maiglöckchen - Herbstzeitlose

Alljährlich ist von Vergiftungen, ja sogar von Todesfällen zu lesen, verursacht durch die Verwechslung der giftigen Blätter von Herbstzeitlosen und Maiglöckchen mit dem Bärlauch. Alle drei Pflanzen treiben ungefähr zur selben Zeit im Frühjahr ihre Blätter aus und sind sich im blütenlosen Zustand ähnlich.

Die wichtigsten Unterschiede:
Die Blätter des Bärlauchs sind einzeln gestielt und wachsen grundständig. Beim Maiglöckchen dagegen wachsen pro Stiel zwei Blätter, welche diesen am Blattgrund umfassen. Die Blätter der Herbstzeitlosen haben keinen Stiel und wachsen direkt aus dem Boden.
Charakteristisches und eindeutiges Unterscheidungskriterium ist der Geruch.
Nur das Bärlauchblatt verströmt einen deutlich wahrnehmbaren zwieblig-koblauchartigen Duft. Im Zweifelsfall empfiehlt es sich, das Blatt zwischen den Fingern zu reiben und zu riechen.

Angelika Wegener-Hüssen


Siehe auch:

 

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