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»Lebensbereich Donau«
Pflanzen im Bereich der Donau: Seidelbast

 
Foto: Kurt Scheuerer
 

Seidelbast (Daphne mezereum)

Bestimmungsmerkmale

Der Gemeine Seidelbast ist ein Strauch, der 1 bis 2 m hoch wächst. Er gehört zur Familie der Seidelbastgewächse (Thymelaeaceae).
Die rosafarbenen Blüten mit vier Blütenblättern erscheinen von März bis Mai, noch vor den Laubblättern. Sie sitzen direkt an den holzigen Stengeln und verströmen einen starken Duft. Im Juli - August reifen eiförmige, roten Beeren heran. Die Laubblätter des Strauches haben eine lanzettförmige, lorbeerähnliche Form.

Standort und Verbreitung

Der Gemeine Seidelbast gedeiht in Laub- und Laubmischwäldern auf kalkhaltigem, humusreichen Boden, bei uns verbreitet in den donaubegleitenden Auwäldern.

Schutz: Anschauen ja! Abpflücken nein!

Der Seidelbast ist geschützt.

Vorsicht giftig!

Die ganze Pflanze ist durch Daphnin, Merezin und Daphnetoxin stark giftig. Symptome einer Vergiftung sind Erbrechen, Krämpfe, Blutungen und Brennen in der Kehle. Von diesem würgenden und brennenden Gefühl stammt auch der Name Kellerhals, vom mittelhochdeutschen kellen, also quälen.
Die enthaltenen Alkaloide wirken durchblutungsfördernd, weshalb bei Berührung der frischen Zweige Hautreizungen möglich sind. Das Daphnin wirkt außerdem halluzinogen.
Bachstelzen und Drosseln sind gegen das giftige Fruchtfleisch anscheinend immun und speien die Steinkerne wieder aus, sie tragen dadurch zur Verbreitung bei.

Alte Heilpflanze

Bereits in der Antike war der Seidelbast als Heilpflanze bekannt. Im Mittelalter nutzte man die Pflanze zur Linderung von Kopf- und Zahnschmerzen, bei Rheuma, Gicht und Hautleiden sowie als Mittel gegen Läuse. Im "Kreutterbuch" des Arztes Hieronymus Bock wird er bei Wassersucht, als schweißtreibendes Mittel sowie gegen Geschwüre empfohlen.

Angelika Wegener-Hüssen


Siehe auch:

 

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