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Der Brunnen Zem-Zem

 
Quellen als göttliche Fürsorge

Nach babylonischer Anschauung rinnt alles Wasser der Erde aus dem Apsû heraus.
Bis zu diesem Wasservorrat taucht Gilgamesch tief hinab, um die Blume des Lebens zu holen.
Und bei der Erschaffung der Menschen gibt Enki, der Herr des Apsû, den Lehm, damit Nintu mit ihm zusammen dieses Werk vollbringen kann.
(Zum Vergleich der ältere biblische Bericht aus Genesis 2,7: "Da bildete Gott der Herr den Menschen aus dem Staub der Ackerscholle und blies in seine Nase den Odem des Lebens; so ward der Mensch zu einem lebendigen Wesen.")

Auch die großen Flüsse des vorderen Orients haben ihre Quellen direkt im Paradies.
(Genesis 2,10: Und ein Strom geht von Eden aus, den Garten zu bewässern; und von dort aus teilt er sich und wird zu vier Armen.)

All dies bestätigt die Anschauung, dass Quellen einer göttlichen Fürsorge für die Menschen entspringen.

Bekräftigt wird dies auch im Koran durch die Gnade, welche den Menschen bei der Geburt des Propheten Jesus zuteil wird:
(Koran 19,23-25: Und es überkamen sie (Maria) die Wehen an dem Stamm einer Palme. ... Und es rief jemand (Jesus) unter ihr: "Bekümmere dich nicht; dein Herr hat unter dir ein Bächlein fließen lassen; Und schüttele nur den Stamm des Palmbaums zu dir, so werden frische reife Datteln auf dich fallen.)
Vergleichbar der körperlichen Nahrung - Wasser und Datteln -, wird Maria - und damit auch allen Menschen - durch Allah und seinen Propheten geistige, religiöse "Nahrung" zuteil.


Quellen als Stätten der Begegnung

(Genesis 16,1) Und Sarai, Abrams Frau, gebar ihm keine [Kinder]. Sie hatte aber eine ägyptische Magd, deren Name war Hagar. (16,2) Und Sarai sagte zu Abram: Siehe doch, der HERR hat mich verschlossen, daß ich nicht gebäre. Geh doch zu meiner Magd ein! Vielleicht werde ich aus ihr erbaut werden. Und Abram hörte auf Sarais Stimme. ...
(16,4) Und er ging zu Hagar ein, und sie wurde schwanger.
Als sie aber sah, daß sie schwanger war, da wurde ihre Herrin gering in ihren Augen. ...
(16,6) ... Als Sarai sie aber demütigte, da floh sie vor ihr.
(16,7) Und der Engel des HERRN fand sie an einer Wasserquelle in der Wüste, an der Quelle auf dem Weg nach Schur. ...
(16,9) Da sprach der Engel des HERRN zu ihr: Kehre zu deiner Herrin zurück, und demütige dich unter ihre Hände!
(16,10) Und der Engel des HERRN sprach zu ihr: Ich will deine Nachkommen so sehr mehren, daß man sie nicht zählen kann vor Menge. (11) Und der Engel des HERRN sprach [weiter] zu ihr: Siehe, du bist schwanger und wirst einen Sohn gebären; dem sollst du den Namen Ismael geben, denn der HERR hat auf dein Elend gehört. ...
(16,14) ... nennt man den Brunnen: Beer-Lachai-Roi; siehe, er ist zwischen Kadesch und Bered.


Wundersames Entspringen von Quellen

(Genesis 21,2) Und Sara wurde schwanger und gebar dem Abraham einen Sohn ...
(21,8) Und das Kind wuchs und wurde entwöhnt; und an dem Tag, als Isaak entwöhnt wurde, bereitete Abraham ein großes Mahl. (21,9) Und Sara sah den Sohn der Ägypterin Hagar, den diese dem Abraham geboren hatte, scherzen. (21,10) Da sagte sie zu Abraham: Vertreibe diese Magd und ihren Sohn, denn der Sohn dieser Magd soll nicht mit meinem Sohn Erbe werden, mit Isaak! (21,11) Und dieses Wort war sehr übel in Abrahams Augen um seines Sohnes willen. (21,12) Aber Gott sprach zu Abraham: Laß es nicht übel sein in deinen Augen wegen des Jungen und wegen deiner Magd; in allem, was Sara zu dir sagt, höre auf ihre Stimme! Denn nach Isaak soll dir [die] Nachkommenschaft genannt werden. (21,13) Doch auch den Sohn der Magd werde ich zu einer Nation machen, weil er dein Nachkomme ist.
(21,14) Und Abraham machte sich früh am Morgen auf, und er nahm Brot und einen Schlauch Wasser und gab es der Hagar, legte es auf ihre Schulter und [gab ihr] das Kind und schickte sie fort. Da ging sie hin und irrte in der Wüste von Beerscheba umher. (21,15) Als aber das Wasser im Schlauch zu Ende war, warf sie das Kind unter einen der Sträucher; (21,16) und sie ging und setzte sich gegenüber hin, einen Bogenschuß weit entfernt, denn sie sagte [sich]: Ich kann das Sterben des Kindes nicht ansehen. So setzte sie sich gegenüber hin, erhob ihre Stimme und weinte.
(21,17) Gott aber hörte die Stimme des Jungen. Da rief der Engel Gottes der Hagar vom Himmel zu und sprach zu ihr: Was ist dir, Hagar? Fürchte dich nicht! Denn Gott hat auf die Stimme des Jungen gehört, dort wo er ist. (21,18) Steh auf, nimm den Jungen, und fasse ihn mit deiner Hand! Denn ich will ihn zu einer großen Nation machen. (21,19) Und Gott öffnete ihre Augen, und sie sah einen Wasserbrunnen; da ging sie hin und füllte den Schlauch mit Wasser und gab dem Jungen zu trinken.
(21,20) Gott aber war mit dem Jungen, und er wurde groß und wohnte in der Wüste; und er wurde ein Bogenschütze. (21,21) Und er wohnte in der Wüste Paran, und seine Mutter nahm ihm eine Frau aus dem Land Ägypten.

Dieser bereits antik versiegte Brunnen wurde vom Großvater Mohammeds wieder ergraben und diente zum Tränken der Besucher der Ka´ba, des größten Heiligtums des Islam.
Jeder Mekka-Pilger nimmt ein kleines Fläschchen vom Wasser dieses Brunnens Zam-Zam (oder Zem-Zem) mit sich, ebenso, wie dieses die Christen bei vielen Wallfahrtsorten ebenfalls tun.

(Koran, 14,38)Und (gedenke,) da Abraham sprach: "Mein Herr, mache dieses Land sicher und wende mich und meine Kinder von der Anbetung der Götzen ab. ...
(14,40)Unser Herr, siehe, ich habe einen Teil meiner Nachkommenschaft in einem unfruchtbaren Tal bei deinem heiligen Hause angesiedelt. Unser Herr, mögen sie das Gebet inne halten! Und erfülle die Herzen der Menschen mit Liebe zu ihnen und versorge sie mit Früchten; vielleicht sind sie dir dankbar."
Koran, 14, 38-40.


Moses
(4. Mose 20, 1) Und die Söhne Israel, die ganze Gemeinde, kamen in die Wüste Zin ... (20,2) Und es war kein Wasser da für die Gemeinde; da versammelten sie sich gegen Mose und gegen Aaron. ...
(20,11) Und Mose erhob seine Hand und schlug den Felsen mit seinem Stab zweimal; da kam viel Wasser heraus, und die Gemeinde trank und ihr Vieh.
(20,12/13) Da sprach der HERR zu Mose und zu Aaron: ... Das ist das Wasser von Meriba, wo die Söhne Israel mit dem HERRN haderten und er sich an ihnen heilig erwies.

Kurt Scheuerer, 1999


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