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Texte im Stadtmuseum Ingolstadt - Raum 4
Vorstellung der Rekonstruktion des Wagens im Museum

 
Stadtmuseum Ingolstadt. Foto: Kurt Scheuerer

Die Wagenrekonstruktion ist durchaus etwas überregional Bedeutsames. Diese Zeremonialwagen der Urnenfelderzeit, die vielleicht eine Art "fahrende Throne" waren, sind die ersten Gefährte, die keine Lastkarren sondern "Imponierobjekte" waren. Mit ihnen beginnt die noch heute geübte Sitte, Zeitgenossen mit vierrädrigen Wagen zu beeindrucken.

In der Zone nordwärts der Alpen zwischen Ostfrankreich und Österreich sind bisher gerade einmal gut zwei Dutzend solcher Wagen bekannt geworden. Sie gehörten den Angehörigen der damaligen Gesellschaftsspitze. Die damaligen Menschen waren Vorfahren der Kelten und "Zeitgenossen" des sagenhaften "Troianischen Krieges". Die Besitzer solcher Wagen waren somit "Kollegen" von Achill, Agamemnon oder Odysseus.

Bislang wurde noch nicht der Versuch unternommen, eine dieser ersten "Nobel-Karossen" nachzubauen, obwohl sich große Museen wie die Archäologische Staatssammlung in München ernstaft damit beschäftigen. Es wurden nur jüngere Wagen der frühen Kelten nachgebaut. Der wohl bekannteste ist der des Fürsten von Hochdorf.

Cornelia Schütz vom Landesamt für Denkmalpflege hat den Wagen von Münchsmünster, das beste Beispiel aus der Region, in der Fachzeitschrift der Römisch-Germanischen Kommission, der "Germania", vorgestellt. Aufgrund ihrer Kenntisse wurde das 1:1-Modell für das Stadtmuseum Ingolstadt angefertigt.

Es passt besonders gut zu Ingolstadt, dass hier das erste dieser Luxusfahrzeuge in Originalgröße, basierend auf dem aktuellen Forschungsstand, wiedererstanden ist.

Dr. Gerd Riedel, Pressetext zur Vorstellung der Rekonstruktion im Stadtmuseum Ingolstadt 2006
Fotos: Kurt Scheuerer


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