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Texte im Stadtmuseum Ingolstadt - Raum 5
Gräberfunde der Früh- und Mittellatènezeit

 
Stadtmuseum Ingolstadt. Foto: Kurt Scheuerer

Ähnlich wie im Siedlungswesen zeigt sich im Bestattungsbrauch regionale Kontinuität zwischen Hallstatt- und Latènekultur und deren Trägern. Die frühesten Latènegräber werden oft als Hügelgräber, also in der schon für die Hallstattzeit typischen Denkmal-Form angelegt, oder sogar als Nachbestattungen in hallstattzeitlichen Hügelgräberfeldern wie bei Gerolfing eingebracht.
Noch während der Frühlatènephase kommt es zur Anlage von Flachgräberfeldern mit Körperbestattungen, die bis zum Ende der Mittellatènezeit belegt werden. Die noch vor die Gründung des Oppidums zurückreichenden Manchinger Keltengräber am Steinbichel und Hundsrucken mit Schmuck- und Waffentracht sowie Gefäßbeigaben gehören hierher.

Allerdings geht mit der Wende von der Mittel- zur Spätlatènezeit, ein Wandel im Funeralbrauch überein, gibt es Brandbestattungen, lockern sich die Beigabensitten bis zur Beigabenlosigkeit. In der Spätphase fehlt geradezu eine Grabkultur herkömmlicher Art, an deren Stelle irreguläre Siedlungsbestattungen, Opferdeponierungen von Menschen und Tieren oder Teilen solcher wie in Manching treten könnten (vergleichbar dem Schädelkult anderer Keltenprovinzen).

Dr. Rudolf Albert Maier, Tafeltext im Stadtmuseum Ingolstadt, um 1980
Fotos: Kurt Scheuerer


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