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Texte im Stadtmuseum Ingolstadt - Raum 14
Die Landesteilung

 
Stadtmuseum Ingolstadt. Foto: Kurt Scheuerer

Am 19. November 1392 wurde das Herzogtum Bayern durch die Söhne Stephans II. (mit der Hafte) in drei Herzogtümer geteilt, nachdem sie das Land von 1375 - 1392 gemeinsam regiert hatten. Es erhielten: Friedrich das reiche Niederbayern mit der Hauptstadt Landshut (Bayern-Landshut), Stephan »der Kneißel« durch Los einen sehr zerrissenen Teil Oberbayerns mit der Hauptstadt Ingolstadt (Bayern-Ingolstadt) und Johann II. Oberbayern mit der Hauptstadt München (Bayern-München).
Der Ingolstädter Herzog Stephan der Kneißel verwand es nie, dass er als der Älteste nicht den geschlosseneren Münchner Landesteil oder wenigstens München erhalten hatte. Sein Sohn, Herzog Ludwig der Gebartete, an den das Teilherzogtum Bayern-Ingolstadt nach dem Tode Stephans 1413 gefallen war, versuchte 10 Jahre lang, die Teilung rückgängig zu machen, und, als dies scheiterte, wenigstens die vom Landshuter Vetter Heinrich versprochene Zugabe zu erzwingen.

Neben diesen drei altbayerischen Linien des Hauses Wittelsbach regierten noch die Wittelsbacher Vettern von Holland-Hennegau in Ihrem Landesteil Niederbayern-Straubing und zwei Linien der Pfälzer Wittelsbacher in Oberpfalz-Amberg und Oberpfalz-Neumarkt. Nach dem Aussterben der niederländischen Linie wurde das »Straubinger Ländchen« 1429 in vier gleiche Teile geteilt, der Ingolstädter Herzog erhielt zwei Gebiete an Isar und Inn mit Dingolfing und Schärding.

Ludwig der Gebartete, der eine bedeutende Rolle am Hofe seiner Schwester Isabeau in Paris gespielt hatte, kehrte 1415 als Leiter der französischen Königsgesandtschaft beim Konzil von Konstanz aus Frankreich zurück. Seine französische Zeit fand damit ihren Abschluss. Fortan widmete er sich der Regierung seines Landes und dessen administrativem, wirtschaftlichem und fortifikatorischem Ausbau.
Im Jahre 1438 kam es zum offenen Bruch zwischen dem Ingolstädter Herzog Ludwig dem Gebarteten und seinem Sohn Ludwig dem Höckrigen. Ludwig der Höckrige fand militärische Hilfe bei Herzog Albrecht III. von München und Markgraf Friedrich von Brandenburg und seinen Söhnen. Ludwig der Gebartete wich nach Neuburg aus, Ingolstadt ließ Ludwig den Hökrigen mit Herzog Albrecht von München ein.
Am 4 Oktober 1443 eroberte Ludwig der Höckrige mit Hilfe der Markgrafen Albrecht und Johann nach viermonatiger Belagerung Neuburg, am 13. April 1445 starb er. Dessen Witwe und Markgraf Albrecht hielten nun Ludwig den Gebarteten gefangen, am 13. August 1446 brachte Herzog Heinrich von Landshut den alten und kranken Herzog in seine Hand.
Am 1. Mai 1447 starb Ludwig der Gebartete in Gefangenschaft in Burghausen. Herzog Heinrich setzte sich nun in den Besitz des Ingolstädter Landes. Das Herzogtum Ingolstadt fiel an das Herzogtum Landshut.

Dr. Siegfried Hofmann, Tafeltext im Stadtmuseum Ingolstadt
Fotos: Kurt Scheuerer


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