Logo Kurt Scheuerer Wissensspeicher zur Geschichte von Ingolstadt  
Rita Haub:
Athanasius Kircher

 
Athanasius Kircher
Der Universalgelehrte Athanasius Kircher war ein wahrer »Mann der Renaissance«, der sich mit wissenschaftlichen Forschungen auf den Gebieten der Ägyptologie, Geologie, des Magnetismus, der Optik, Alchemie, Orientalistik, Medizin und Musik beschäftigte und einer der herausragendsten Männer seiner Zeit war.

Kircher wurde am 2. Mai 1601 in Geisa bei Fulda geboren. Er trat 1618 in die Gesellschaft Jesu ein und wurde zehn Jahre später zum Priester geweiht.
Ab 1629 war er Professor in Würzburg, 1633 wurde er als Hofmathematiker Kaiser Ferdinands II. nach Wien berufen, im gleichen Jahr noch ging er nach Rom und wurde dort Professor für Mathematik, Physik und orientalische Sprachen am Collegium Romanum.
Durch seine weltweiten Beziehungen konnte er dort ein umfangreiches naturwissenschaftliches Museum aufbauen, das »Museo Kircheriano«.

Kircher allein ist es zu verdanken, dass die ägyptischen Hieroglyphen 1822 von François Champollion entziffert werden konnten. Zur Überwindung der allgemeinen Sprachverwirrung hat Kircher das Konzept einer universalen Symbolsprache entwickelt.
Auch war der Jesuit ein erfindungsreicher Mann und gilt als Konstrukteur der »Laterna magica«, des Vorläufers des heutigen Projektionsapparates.
Auf ihn geht eine der ersten Mondkarten zurück und die erste gedruckte Karte der wichtigsten Meeresströmungen.
Kircher führte als Erster Blutuntersuchungen mit dem Mikroskop durch, er vermutete richtigerweise, dass kleine Lebewesen die Pest verursachen.
Er war der Erfinder des »Organum mathematicum«, des Vorläufers des Computers. In diesem Universalinstrument befindet sich eine Rechenmaschine und etwas mehr als 250 Holzstäbchen mit Anleitungen zu Arithmetik, Geometrie, Festungsbau, Zeitberechnung, Uhrenkunde, Astronomie, Astrologie, Geheimschriftkunde und Musik.

Athanasius Kircher war ein Mann mit universaler Bildung, es war auch eine Zeit, in der zahlreiche andere Gelehrte ihre Entwicklungen hervorbrachten, wie etwa das Fernrohr und die Entdeckung des Magnetismus. Seine Werke sind das Ergebnis eines schöpferischen Geistes und Zeugnis seiner Epoche und ihrer geistigen Grundlagen.
Kircher stirbt am 27. November 1680 in Rom.

Dr. Rita Haub. Texttafel in der Ausstellung "Christoph Scheiner" in Ingolstadt 2000.


Links:

siehe auch:


Impressum - - - Nachricht an den Gestalter der Seiten: Kurt Scheuerer
Zur Auswahl Personen aus Ingolstadt - - - Zur Auswahl Wissensspeicher Ingolstadt