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Die heilige Katharina von Alexandrien
Die Patronin der Artistenfakultät

 
Die heilige Katharina von Alexandrien

 

Foto: Kurt Scheuerer
Die Hl. Katharina zählt zu den 14 Nothelfern. Ihr Jahrestag ist der 25. November, ihre Symbole ein zerbrochenes Rad und ein Schwert. Sie gilt als die Patronin der Wagner, Müller, Jungfrauen, Mädchen, Studenten, Schüler, Bibliothekare und der Gelehrten.
Mit dem Katharinentag beginnt die Zeit des Advents, für die früher ein striktes Tanzverbot bestand: »Sankt Kathrein stellt den Tanz ein.«
Die meisten Wetterregeln beziehen sich auf diesen Aspekt: »Kathrein lässt den Winter ein.« (nach: Konrad Held, Eichstätt)

Glasbild der Artistenfakultät der bayerischen Landesuniversität im Stadtmuseum Ingolstadt. Foto: Kurt Scheuerer.

Die Legende der Märtyrerin: Hl. Katharina.


 
Der Münsteraltar in Ingolstadt

 

Foto: Münster-Homepage
Auf der Rückseite des Münsteraltars ist der Disput der hl. Katharina mit den 50 Gelehrten dargestellt.
Katharina ist Patronin der Philosophen und Studenten.
Sie findet sich im Wappen der Ingolstädter Artistenfakultät und im Siegel der Katholischen Universität Eichstätt, deren Patronin sie ist, und deren Universitätsfeiertag ihr Festtag am 25. November ist. (nach: Konrad Held, Eichstätt)

 
Hierzu ein Artikel von Kay Reinhard anlässlich des Stadtjubiläums 2000:

Foto: Kurt Scheuerer
Im Zentrum der Glaube

Die Rückseite des Hochaltars der ehemaligen Universitätskirche, dem Ingolstädter Liebfrauenmünster, verdeutlicht, daß der katholische Glaube das Leitmotiv der Universität Ingolstadt war.
Drei Flügel zeigen die Disputation der heiligen Katharina von Alexandrien mit 50 „heidnischen“ Philosophen.
Der Legende nach bekehrte sie um das Jahr 310 die geistige Elite Roms durch überzeugende Argumente zum Christentum. Kaiser Maxentius machte kurzen Prozeß und ließ alle Beteiligten hinrichten.

Indem der Münchner Maler Hans Mielich 1572 den Philosophen die Züge von Ingolstädter Professoren, Geistlichen und Verwaltungsbeamten gab, schuf er eine lebendige Verbindung zwischen Hochschullehre, katholischer Kirche und Staat. Grundlage und Ziel jeglicher Arbeit sollte der Glaube sein.

Foto: Kurt Scheuerer
Foto: Kurt Scheuerer

Während der Herzog und seine „lieben Getreuen", wie Rektor Georg Graf von Montfort, Kanzler Simon Eck, Bürgermeister Georg Schober und Superintendent Friedrich Staphylus, der Märtyrerin Katharina ganz nah sind oder im Vordergrund stehen, müssen sich beispielsweise die Luther-Sympathisanten Johannes Aventin, Leonhard Fuchs und Philipp Apian mit Randplätzen auf der Galerie begnügen. Vermutlich stellte Mielich bildliche Nähe oder Distanz zum Glauben bewußt her.

Der Hochaltar war ein Auftragswerk Herzog Albrechts V. anläßlich der 100. Jubelfeier seiner Landesuniversität. Er symbolisiert Albrechts Selbstverständnis als Verteidiger des alten Glaubens und zugleich die wichtigste Funktion seiner Universität, geistiges Zentrum der Rekatholisierung und der Gegenreformation in Bayern zu sein.

Die heilige Katharina hat bis heute ihren festen Platz in der Ludwig-Maximilians-Universität München: Neu gewählte Rektoren halten ihre Antrittsreden möglichst an deren Gedenktag, dem 25. November, und die philosophische Fakultät siegelt wichtige Dokumente noch immer mit dem Bildnis der legendären Patronin der Philosophie.

(Kay Reinhard, Die Universität Ingolstadt, in: Ingolstadt - vom Werden einer Stadt, Geschichten und Gesichter, Ingolstadt 2000, S. 86.)


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