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Der Landtag 1516 in Ingolstadt
Dr. Beatrix Schönewald: Tagungsort Ingolstadt

 
Foto: Stadtmuseum Ingolstadt
Das Rathaus von Ingolstadt, großes Sandtnermodell 1572/73. (Foto: Stadtmuseum Ingolstadt)

In Bayern fanden die Landtage bis 1593 sowohl in München, als auch in Landshut, Straubing und Ingolstadt statt, alle vier Städte auch nach der Wiedervereinigung Haupt- und Residenzstädte. Sie waren so „Schauplatz der Geschichte“, Orte wegweisender landespolitischer Verhandlungen und Entscheidungen.
1516 sollte es Ingolstadt sein, das in diesen drei Wochen des Landtages außergewöhnliche gesellschaftliche und politische Ereignisse erlebte. Die Anwesenheit der Herzöge, eines Teils ihres Hofstaates und der Ständevertreter mit ihrer Entourage brachte auch Belastungen für die Stadt, nicht zuletzt für die Bereitstellung von Herbergen.

Nach der Wiedervereinigung der Landesteile Ober- und Niederbayern 1505 wurde zunächst in den Städten Landshut (1508), Straubing (1510) und München (1514) getagt. Dann aber im Abschlussverfahren kamen die Vertreter des Landes turnusgemäß in die noch junge Universitätsstadt Ingolstadt.

Glanzvolle Großbauten erinnerten hier an die Zeit der Herzöge.

Der Platz im westlichen, in den Schliffelmarkt mündenden Teil der Ludwigstraße lag im Zentrum der Stadt und hatte eine öffentliche Funktion. An seiner Südseite lag die Trinkstube (früher Ludwigstraße 4) bzw. das „obere“ Tanzhaus.
Die gemeinsamen Sitzungen der damals bestehenden drei Obrigkeiten, Pfleger, Universität und Rat der Stadt, wurden hier abgehalten, auch die offiziellen Bürgerversammlungen, genannt „Refet“.
Hier wurden das für die Stadt geltende Recht und die Rechnungslegung der Stadtverwaltung verlesen. Auf diesem Platz fand auch die Huldigung des Landesherrn nach seinem Regierungsantritt statt.
Im Notfall trat hier die Bürgerwehr zusammen.


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