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Rita Haub:
Galileo Galilei
Ein Beitrag zur Ausstellung: Sonne entdecken - Christoph Scheiner

 
Der italienische Naturforscher Galileo Galilei, 1564 in Pisa geboren, studierte Mathematik und erlangte durch seine Entdeckungen solches Ansehen, dass er zum ersten Mathematiker des Großherzogs der Toskana berufen wurde. Galileis Begabung lag vor allem auf dem Gebiet der praktischen Physik und angewandten Mathematik. Durch seine Untersuchungen zur Fall- und Wurfbewegung begründete er die moderne Kinematik.
Berühmt wurde er besonders durch seine astronomischen Untersuchungen, für die er ein selbstgebautes Fernrohr benutzte. Er entdeckte u.a. die Phasen der Venus, die Unebenheit der Mondoberfläche, den Sternenreichtum der Milchstraße und die Jupitertrabanten und veröffentlichte diese Entdeckungen 1610 im »Nuncius Sidereus«, der »Sternenbotschaft«.

Wissenschaftsgeschichtlich ist bedeutsam, dass er die bis dahin herrschende Verkettung der Physik mit vorgegebenen Grundsätzen sprengte und sie auf Beobachtungen statt auf Spekulation gründete. Ebenso erklärte er die Naturvorgänge nicht philosophisch oder theologisch durch das Wirken Gottes, sondern aus Naturgesetzen.

Der Jesuit und Mathematiker Christoph Clavius (1537/38-1612), der entscheidend an der großen Kalenderreform Papst Gregors XIII. 1582 mitwirkte und mehrere Mondkrater entdeckte, war mit Galilei befreundet. Auch andere Gelehrte des Ordens schätzten ihn. Nur Christoph Scheiner, der mit Galilei wegen der Ehre, wer die Sonnenflecken zuerst entdeckt habe, in Streit geriet, fand kein freundschaftliches Verhältnis zu seinem Fachgenossen.

Als Verfechter des kopernikanischen Systems, also dass sich die Erde um die Sonne bewegt, wurde Galilei 1633 in Rom von der Inquisition verurteilt und zum Widerruf seiner Lehre gezwungen. Die ihm zugeschriebene Äußerung »Sie bewegt sich doch!« ist legendär.
Galilei starb 1642 in Arcetri bei Florenz.
Die kirchliche Verurteilung der kopernikanischen Schriften wurde erst 1835 zurückgezogen.

Rita Haub. Texttafel in der Ausstellung "Christoph Scheiner" in Ingolstadt 2000.


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