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Maximilian I. von Bayern - 1573-1651
Wittelsbach und Habsburg

Die Beziehungen zwischen den Wittelsbachern und den Habsburgern waren durch einen Jahrhunderte überdauernden Dualismus geprägt. Dieser basierte hauptsächlich auf territorialpolitischen Interessen. Mit der Reformation trat eine Veränderung in den Beziehungen ein. Durch das gemeinsame konfessionelle Ziel der Wahrung des katholischen Glaubens, wurde eine Annäherung möglich. Parallel zu dieser Entwicklung ist auch das Verhältnis Maximilians zum Kaiser zu sehen.
Vor dem Hintergrund konfessioneller Interessen hat Maximilian erheblich zur Sicherung des Kaisertums beigetragen und dabei eigene dynastische Bestrebungen zum Teil zurückgestellt, indem er eine Kaiserkandidatur ablehnte.
Auch die Notsituation Ferdinands II. nach dem böhmischen Aufstand nützte er nicht zu seinem Vorteil aus. Maximilian wurde durch den Münchner Vertrag, mit dem er dem Kaiser Unterstützung durch ein Ligaheer zusagte, vielmehr zum Retter des bedrängten Kaisers, auf dessen Seite er im Verlauf des Krieges im wesentlichen bleiben sollte.

Dennoch war diese Zeit nicht frei von Konflikten. Ursachen für Auseinandersetzungen zwischen Kaiser und Maximilian waren Befürchtungen des Bayern, seine mühsam erworbene Machtposition wieder zu verlieren. Maximilian wachte eifersüchtig darüber, daß seine reichsfürstliche Libertät nicht zugunsten eines kaiserlichen Machtanstiegs begrenzt wurde, wobei das Bewußtsein einer älteren dynastischen Tradition seines Hauses eine Rolle gespielt hat.
Auffallend ist, daß Maximilians Hilfe für den Kaiser nie uneigennützig geschah, sondern stets mit Forderungen verknüpft war, die seinen territorialpolitischen und dynastischen Zielen - Rückgewinnung ehemals bayerischer Gebiete und der Kurwürde - dienen sollten.

Das persönliche Verhältnis Maximilians zu Ferdinand II. kann als freundschaftlich-distanziert beschrieben werden. Beide kannten sich aus gemeinsam in Ingolstadt verbrachten Jugendtagen. Zudem waren sie verwandtschaftlich eng verbunden. Ferdinand II. war nicht nur Maximilians Vetter, sondern gleichzeitig auch sein Schwager und Schwiegervater.
Grundsätzlich darf den engen Verflechtungen der beiden Häuser keine allzu große Bedeutung beigemessen werden, denn das Bewußtsein der Konkurrenz war trotz aller Zusammenarbeit bei Maximilian stets präsent.

Text: Genoveva Rausch, 2001
Maximilian I. von Bayern - 1573-1651 - Fürst der Zeitenwende
Ausstellung im Stadtmuseum Ingolstadt



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