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Tiefenquellen aus dem Karst
Die Kelsbach-Quellen bei Ettling

Kelsbach-Quellen

Bei St. Lorenzi entspringt der kleine Kelsbach, der dem Kelsgau, der Stadt Kelheim und dem Römerkastell Celeusum namensgleich ist, und fließt über Oberdolling und Pförring zur Donau.
Kelsbachquelle. Foto: Bayerische Vermessungsverwaltung. Kelsbachquelle. Grafik: Bayerische Vermessungsverwaltung.
Kurz vor dem Dorf Ettling wird er von einer kräftigen Quelle gespeist, die in einem kleinen Weiher entspringt. Dieser Weiher ist von Bäumen umstanden und liegt in der Senke des kleinen Tales, kurz bevor dieses sich zur Donau hin öffnet.
In seinem Quellteich befinden sich mindestens zwei Quellen. Die eine führt Schwefel, welcher weiße Ablagerungen hervorruft, die andere Jod mit blaugrauen Spuren am Teichgrund.
 

Nibelungen

Das Nibelungenlied, ein Epos, war um 1200 am Hof des Bischofs von Passau in Zusammenfassung mehrer alter Sagen entstanden.

Kelsbachtal. Foto: Kurt Scheuerer.
Danach zog das Heer der Burgunder (im 5. Jh.) vom Rhein ins Hunnenland.
Dabei kam es in dieser Gegend an die Donau, welche gerade starkes Hochwasser führte.

Weg von Oberdolling nach Pförring.
Foto: Kurt Scheuerer.

Auf der Suche nach einer Überfahrt gelangte Hagen an einen kleinen Quellteich, den »Schönen Brunnen«, heute wohl die Kelsbachquelle.
Quellteich. Foto: Kurt Scheuerer.
Dort vergnügten sich zwei Meerfrauen (diu wilden merewip) im Wasser. Wie Schwäne schwebten sie über den Wellen.
Hagen erdreistete sich, ihnen die Kleider zu entwenden, um sie so zur Weissagung über das zukünftige Geschick seines Heeres zu zwingen.
Die jüngere der beiden Schwanenfrauen betrog ihn mit frohem Bescheid, so dass er die Kleider zurückgab.
Nun richtete sich die ältere der beiden, »daz allerwîseste wip«, auf und wies Hagen den Untergang der Nibelungen, zeigte ihm aber auch die Überfahrt über die Donau, und warnte ihn vor den Gefahren im Bayernland.

Bei den Meerwip könnte es sich einerseits um Nixen gehandelt haben, denn diese können wie alle Wasserwesen weissagen; Nixen galten auch als Seelengeleiterinnen und Todesmächte.
Wasserwesen jedoch hätten vermutlich keine Kleider nötig gehabt, die ihnen Hagen hätte wegnehmen können, daher könnte man hier eher an Walküren denken, welche als Schwanenjungfrauen gelten. Wenn diese ihr Schwanenkleid ablegen, so erscheinen sie in Menschengestalt. Und in dieser Form wären sie erpressbar gewesen, was Hagen dann wohl auch ausgenutzt hat.
Walküren geleiten die heldenhaften Krieger nach deren Tod nach Walhall, so wie die beiden Schwanenfrauen die Nibelungen über die Donau und damit in den Tod geführt hatten.


(Luftbild und Grafik oben: © Bayerische Vermessungsverwaltung) (Link)
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