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NEUERSCHEINUNG: Der Ingolstädter Psalter.
Eine vorlutherische Psalterübersetzung in modernes Deutsch übertragen von Siegfried Hofmann, hg. V. Ludwig Brandl, Agnes Meier und Beatrix Schönewald
Regensburg 2024

Historische Blätter Ingolstadt - Jahrgang 14 - Ausgabe Nr. 132 vom 15.01.2024

Mit der Veröffentlichung des Ingolstädter Psalters, der als einer der ersten Übersetzungen der Psalmen ins Deutsche gelten kann, hat Siegfried Hofmann 2010 im Verlag Schnell & Steiner eine bedeutende Handschrift ediert, die um 1430 – kurz nach der Grundsteinlegung der Kirche Zur Schönen Unserer Lieben Frau in Ingolstadt – entstanden sein dürfte.
Das Original befindet sich in der Heidelberger Universitätsbibliothek.

In einem wissenschaftlichen Band hat Hofmann nicht nur die Handschrift des Psalters und der sich anschließenden Cantica transkribiert, sondern diese auch in ein modernes Deutsch übertragen. Diese Übertragung war von ihm „als eine handliche Leseausgabe eines deutschen Psalters der Zeit um 1400“ gedacht. Eine eigene Veröffentlichung des übertragenen Textes in einer kleinen handlichen Edition ist dafür freilich sehr viel geeigneter als die umfangreiche große wissenschaftliche Publikation Hofmanns.
Die Herausgeber des vorliegenden Bandes haben sich deshalb dazu entschlossen, den Teil, der die Übertragung des Ingolstädter Psalters (und der sogenannten Cantica) ins Neuhochdeutsche umfasst, nicht jedoch die Transkription des Originaltextes, als eigenes Lesebändchen herauszugeben. Der Text, der sprachlich allein schon von der bildlichen Aussagekraft her beeindruckt, verdient es zweifelsohne, einem breiten kulturhistorisch und religiös interessierten Publikum in diesem kleinen „Sonderband“ zugänglich gemacht zu werden.

Die vorliegende Leseausgabe regt dazu an, mit den Psalmisten über existenzielle Fragen nachzudenken, auch in dem Sinn von Arnold Stadler, dass der Psalter eine Anthropologie ist.

Der Ingolstädter Psalter mag – auch in seiner Übertragung in ein modernes Deutsch – „dank seiner unverbrauchten und ungeglätteten Sprache […] zu einem neuen Zugang zu den Psalmen führen.“5 Dies wünschen wir allen kulturhistorisch und religiös interessierten Leserinnen und Lesern.
Eichstätt-Ingolstadt, 1. Mai 2021

Die Herausgeber: Dr. theol. Ludwig Brandl, Leiter der Abt. Bildung/Apostolat im Bischöflichen Ordinariat Eichstätt, Direktor des Diözesanbildungswerks Eichstätt e. V., Dipl. theol. Agnes Meier, Leiterin des Dekanatsbüros Nürnberg-Süd, Dr. phil. Beatrix Schönewald, Beatrix, Leiterin des Zentrums Stadtgeschichte Ingolstadt.

Verlag Schnell&Steiner
ISBN 978-3-7954-3295-9
19,00 €