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Georg Ludwig Claudius Rousseau aus Ingolstadt - zum 300. Geburtstag
von Gerd Treffer

Historische Blätter Ingolstadt - Jahrgang 14 - Ausgabe Nr. 137 vom 01.04.2024

Der erste Professor für Naturwissenschaften in Bayern – Apotheker, Pharmazeut, Chemiker

Es war keine Geringere als Christa Habrich, die sich der Lebensbeschreibung des Mannes mit dem Französisch-klingenden Namen im Biographischen Lexikon der Ludwig-Maximilians-Universität annahm: Georg Ludwig Claudius Rousseau, der vor 300 Jahren in Königshofen (Grabfeld) im unterfränkischen Landkreis zur Welt kam.

In dem Buch „Ingolstadts Grabsteine erzählen“ heißt es: „Die Errichtung des Lehrstuhls für Chemie, Botanik und Arzneimittellehre und dessen Übertragung an Rousseau im Jahre 1754 steht für den Beginn der modernen Naturwissenschaften an der Hohen Schule in Ingolstadt“.

Merksatz 1: Mit Rousseau zog die moderne Naturwissenschaft in Bayern ein: mit dem ersten Lehrauftrag für Chemie und Naturgeschichte, dem ersten Lehrstuhl für Chemie, Experimentalphysik und Arzneimittellehre.

Der Vater, Peter, der seinen Namen von Pierre herleitet, ist Arzt, die Mutter, Gertraud von Fichtel, ist von Adel.
Um die Geschichte um die französisch klingenden Namen aufzuklären. Die Eltern stammen beide aus dem luxemburgischen Arlon. Pierre kam als Physiker nach Neustadt an der Saale.Georg Ludwig Claudius besucht dort die Augustinerschule.

Von Apotheke zu Apotheke

Zwei Jahre lang absolviert er eine Lehre bei dem Apotheker Taken in KitzingenUm in seinen Kenntnissen Fortschritte zu erzielen, wechselt er im nächsten Jahr nach Würzburg.Dann zieht es ihn nach Augsburg. In der dortigen Hofapotheke St. Afra erwirbt er sich „gründliche praktisch-chemische Kenntnisse“ (Habrich).

In dieser Augsburger Zeit soll er in Berührung mit den Rosenkreuzern bekommen sein. Von Augsburg zieht er nach München, wo er wiederum zwei Jahre verbringt.

Dann zieht er für einige Monate nach Passau, von dort will er eigentlich weiter ziehen nach Wien, erhält jedoch ein interessantes Angebot und kommt so schließlich 1748 nach Ingolstadt - als Provisor in die „Untere Apotheke“ des Johann Sebastian Cavallo. Der hat zwei Apotheken in Ingolstadt. Besagter Cavallo wird nicht nur sein Arbeitgeber, er wird auch sein Schwiegervater.

Zunächst aber muss er die juristischen Erfordernisse erfüllen und sich sowohl an Universität wie in der zivilen Gesellschaft Rang und Ansehen, Berechtigung und Bedeutung verschaffen.

Die Universität ist, rechtlich, ein Lebensraum, eine Welt für sich mit eigener Gerichtsbarkeit und Regelungskompetenz für alle die bei ihr „eingeschrieben“ sind – Professoren, Studenten, Verwalter, Buchdrucker etc. pp. Die Stadt-Gewaltigen haben alle weiteren lokalen Befugnisse nach Landes-Recht.
Mit beiden Autoritäten muss der Zugezogene Rousseau zurechtkommen.

Am 8. Mai 1751 legt er vor der medizinischen Fakultät der Universität das Apothekerexamen ab. Die Universität will schließlich wissen, wer mit welcher Qualifikation die Mittel konditioniert, die mutmaßlich heilend wirken. (So ganz genau weiß man das in ärztlichen Kreisen nicht: Chemisch-pharmazeutische Fragestellungen steht drängend an. Rousseau wird sie zu seinem Forschungsgegenstand machen). Die Medizinische Fakultät bestätigt den andernorts gelernten Apotheker – als nunmehr universitär approbierten Pharmazeuten.

Zeitgleich erhält Rousseau das Bürgerrecht in Ingolstadt und übernimmt die Leitung der dem Ingolstädter Magistrat unterstehenden Apotheke im Haus Nr. 376 in der Moritzstraße, mit der vormals Johann Friedrich Rauch’schen Stadt-Apothekergerechtsame.

1751 ist in dieser Hinsicht ein entscheidendes Jahr:Rousseau besteht das Apothekerexamen. Er übernimmt die Leitung der Apotheke. Er erhält das Bürgerrecht der Stadt. Er heiratet Anna Maria Cavallo.

1753 kauft Rousseau von seinem Schwiegervater die Apotheke (sozusagen den bürgerlichen Teil), während sein Schwiegervater weiterhin die Universitäts-Apotheke betreibt.

1753 wird Rousseau in den „Äußeren Rat“ der Stadt gewählt. Der hatte nun zwar keine Selbstverwaltungsrechte neben den Beamten des Landesherrn, war aber auch nicht völlig bedeutungsarm. Die Wahl aber bestätigt allemal, dass den Stadtnotablen der Apotheker Rousseau als angesehen und vertrauenswürdig erscheint und wohl auch als finanziell sicher.

Er schließt Bekanntschaften und Freundschaften. Dazu gehört der Anatomie-Professor Leonhard Obermayer.Unter dessen Anleitung eignet sich Rousseau physikalische Kenntnisse an.
Obermayer war jener berühmte Professor, der in Leiden, Göttingen und Paris studiert und in Heidelberg zum Doktor der Medizin promoviert worden war.

Die Fakultät der Mediziner hatte den doch gebürtigen Bayern (er war 1721 in Wemding zur Welt gekommen) wegen seines Studiums außerhalb des Landes abgelehnt. Der Landesherr hatte ihn aber (noch im Jahr seiner Promotion – 1751, dem Datum, da sich Rousseau als Apotheker vor der Fakultät bewährt hatte) als Professor für Anatomie und Chirurgie durchgesetzt. (Johann Leonhard Obermayer war kaum drei Jahre älter als Rousseau). Da damals Mangel an Kadavern herrschte, was für einen Anatomie-Professor fatal war, stahl sein jüngerer Bruder Joseph Anton (Jg. 1734) vom Friedhof eine Kinderleiche, was den lautstarken Unmut der traditionalistischen Universitätskollegen und des Eichstätter Bischofs hervorrief. Der ältere Obermayer, der Professor, entging den Anfeindungen durch seine Ernennung zum churfürstlichen Leibarzt. In München wurde ihm eigens ein anatomisches Theater zur Ausbildung ärztlichen Nachwuchses eingerichtet.

1754 war er auf den Ingolstädter Lehrstuhl für Anatomie und Physiologie zurückgekehrt, hatte 1758 zusätzlich die Vorlesungen in Pathologie und Gerichtsmedizin übernommen. (Sein jüngerer Bruder, der „Leichendieb“, kam 1760 als Professor an die Universität, wurde mehrfach Dekan und 1769/70 Rektor der Universität).Jedenfalls hatte der ältere Obermayer Rousseau angestiftet, sich physikalische Kenntnisse zuzulegen.

Ein anderer Mentor Rousseaus war Johann Anton von Wolter, Generaldirektor des militärisch-ökonomischen Hospitalwesens, Direktor der Medizinischen Fakultät der Universität, kurfürstlicher Leibarzt und Geheimer Rat. Als 1754 eine Reform der Medizinischen Fakultät anstand, beauftragte der Rousseau, Vorschläge für den chemischen Experimentalunterricht an der Medizinerfakultät vorzulegen.

„Rousseau bot sich –so Christa Habrich – selbst als Demonstrator an und richtete ein eigenes Laboratorium in seinem Haus ein“.
Mit Protektion Wolters wurde Rousseau am 16. April 1760 von Kurfürst Maximilian III. Joseph als chemischer Demonstrator an der Universität angestellt.

Zunächst war Rousseau dabei Joseph Anton Carl (1725-1799) unterstellt, einer Schlüsselfigur der Wolter’schen Reform der Medizinerausbildung. Carl war ein Exponent des vielseitig gebildeten modernen Mediziners, Anhänger der an den Enzyklopädisten orientierten französischen Schule und nicht länger der italienischen Tradition verhaftet. Entsprechend breit gefächert war sein Arbeitsfeld: Er erörterte, kurz vor der Entdeckung des Sauerstoffs, kritisch die Frage der Gewichtszunahme bei der Verbrennung von Metallen. Sein Hauptinteresse galt der Botanik, die er theoretisch wie praktisch betrieb. Er schrieb das pharmakognotische Kompendium „Botanisch-medizinischer Garten“ (Ingolstadt, 1770). Nach Nahrungsmitteln, Heilmitteln und Giften gegliedert, und mit medizinischen Indikationen versehen, ist die Schrift eine Übersicht der Materia medica. Carl war der erste Professor, der in Ingolstadt Geburtshilfe theoretisch und am Phantom vermittelte.

In der Zeit nämlich, da die Ideen der Aufklärung die Rationalität, die Empirie befördert hatten und der Begriff „Praxis“ eine handfest-neue Bedeutung gewann, dachten die aufgeschlossenen Mitglieder der medizinischen Fakultät darüber nach, im Heilig-Geist-Spital unten an der Schutter ein Universitätsklinikum einzurichten. Eine Kapazität der Universität und medizinische Koryphäe in ganz Bayern, Heinrich Palmatius Johann Nepomuk von Leveling unterbreitete namens der Fakultät den Vorschlag, ein klinisches Institut einzurichten. Dort sollte „einem praktischen Arzt ein Zimmer mit drei Betten zur Verfügung gestellt und ihm Gelegenheit geschaffen werden, zwei, drei Kranke aus der armen Bevölkerung aufzunehmen, sie mit Nahrung und nötigen Arzneien zu versorgen und sie morgens und abends mit den (Studenten) des Dritten Jahres (genannt: Kandidaten) zu besuchen (der „Besuch“ hat sich bis heute in der Krankenhaus-Terminologie als „Visite“ erhalten) mit dem Ziel, „ihnen den ganzen Verlauf der Krankheit mit der Anwendung der bisher erlernten Theorien (vor Augen zu führen, und ihnen so) wahre und gründliche pracktische Kenntnüsse beyzubringen“.

Mit anderen Worten: die künftigen Ärzte sollten augenscheinlich sehen, womit man es zu tun hat. Bisher hatte man sich in der Medizinerausbildung eher philosophisch, schriftlich, auf Papier geschildert und in Kollegien debattiert mit den Ursachen von Krankheit und Remedien in Hörsälen und Studierstuben befasst. Die handgreiflichen, handwerklichen, blutigen und brutalen, die (für den Patienten) schmerzhaften Behandlungen und die schaurigen Amputationen oder Aderlasse den Feldschers oder Badern überlassen. Jetzt sollten sich die Ärzte und jene die dies werden wollten, so die Mediziner aus der Fakultät, der Tages-Praxis selbst stellen.

Für die Klinik, die Palmatius Leveling vorschwebte, war eine Kammer mit sage und schreibe drei Betten angegeben, ferner das Erfordernis einer Krankenwärterin, der Gelegenheit zu geben wäre, in der Küche die (medizinische) angemessenen oder angeordneten Speisen zuzubereiten.

Professor Carl nutzte die vom Kollegen Leveling angestoßene Initiative und regte an, diese Klinik um eine geburtshilfliche Abteilung (heute würde man das eine Station nennen) zu ergänzen, um eine „Kindbett- oder Hebammenstube“ in einem Zimmer im oberen Stockwerk des Spitals, und wünschte sich dort vier Betten und eine Belegung mit drei Schwangeren.

Den Professoren war wohl bewusst, dass die Universität nicht bereit sein würde, die Kosten zu übernehmen, sodass, formuliert Leveling, der „hiesige löbliche Magistrat“ einspringen möge, zumal ja damit kranken und armen Ingolstädtern geholfen werde und bei einer solch innovativen Arzt-Ausbildung medizinische Kandidaten in die Stadt gelockt würden. Der Rat der Stadt fühlte sich von den Vorschlägen nicht geehrt und vom Ansinnen nicht angetan. Die Universität war Sache des Landesherrn, und der Kurfürst sollte sich seine Hohe Schule selbst bezahlen. Wie Siegfried Hofmann es fasst: „Die Stadt entwand sich der drohenden Belastung mit dem Anschein der Bereitwilligkeit, das Projekt hatte sich damit zerschlagen“.

Aber: Aus Levelings Initiative erwuchs 1789 dennoch die Einrichtung einer stationären Krankeneinrichtung in Form einer Krankenstube mit sechs Betten im Militärspital. Das bedeutete die „Einführung eines planmäßigen Unterrichts am Krankenbett“ wie Wolfgang Locher schreibt: Mit anderen Worten: Die Ingolstädter Einrichtung ist die „Mutter aller Universitätskliniken in Bayern“.

Merksatz 2: Die erste Bayerische „Universitätsklinik“ war in Ingolstadt

Rousseau war also durch des Kurfürsten Weisung als „chemischer Demonstrator“ der Universität mit 300 Gulden Jahresgehalt an der neu eingerichteten Professur für theoretische Chemie angestellt worden, jedoch ohne das Recht, sich als Universitäts-Professor zu betiteln. Er war, wie dargestellt, Professor Joseph Anton Carl unterstellt. Er war „Demonstrator“ – ein solcher führte im damaligen Universitätsbetrieb die Experimente aus, die die Vorlesungen eines Professors (hier des Lehrstuhlinhabers der theoretischen Chemie) begleiteten, untermauerten, belegten. Auch hier zeigt sich die „neue Zeit“, erkennt man ein neues Verständnis von Wissenschaft, von Forschung und Lehre.

Es gibt ein Ringen zwischen durchaus ernsthaftem und erfolgreichem Bemühen um Erkenntnis auf dem Wege des Denkens und Debattierens einerseits und der Methode des Experimentes (die des quasi naturwissenschaftlichen Forschens) andererseits als Beleg für die bisher für gültig behaltene Lehre bzw. als Puzzle-Stein für die Weiterentwicklung des Denkens, der Lehre, der Wissenschaft.
Die „Demonstratoren“ wie Rousseau, die Prosectoren wie Will standen für diese neuen, unterstützenden Hilfstätigkeiten.
Anton Joseph Will war – quasi zeitlich parallel zu Rousseau – „Hilfswissenschaftler“ bei Palmatius Leveling, erwarb sich als Prosector und Famulus „große praktische Fertigkeiten im Präparieren, auf denen sich dann sein späterer Ruhm als hervorragender Anatom, geübter Diagnostiker sowie sicherer Operateur und Therapeut begründete“. Will wurde, nach prägenden Auslandsaufenthalten (und heftigen Anfeindungen aus der alten Medizinergilde) zum ersten Professor für Tierheilkunde an der Universität und 1790 „zum ordentlich öffentlichen ersten dirigierenden Professor“ der „Thierarzney-Schule“ berufen, deren Direktor er bis zu seinem Lebensende blieb.

Merksatz 3: Bayerns Tiermedizin kommt aus Ingolstadt

Die Geschichte Wills und der Tiermedizin in Deutschland (und Europa) hat die viel beachtete Ausstellung im Bauerngerätemuseum Ingolstadt „Ins Maul geschaut“ (2023) veranschaulicht und in einem umfangreichen Katalog dokumentiert.

Es ist bezeichnend, zu welch herausragenden Positionen die „Hilfskräfte“ im Zuge des neuen Wissenschaftsverständnisses aufstiegen.
Rousseau, als Demonstrator Professor Anton Carl zugeordnet, übernahm dann auch die Vorlesung und hielt sie in deutscher Sprache.

Solcherart Neuerungen trafen auf Widerstand. Der Medizin-Professor Franz Anton Ferdinand Stebler, einer alten Münchner Medizinerfamilie entstammend, hielt die Position eines chemischen Demonstrators für überflüssig und die Vorlesung durch einen Medizin-Professor für ausreichend.


Auch Cavallo meldete (als Universitätsapotheker) sein Recht auf die chemischen Demonstrationes an, sodass die Universität sie ihm kurzzeitig übertrug – aber (1764) wieder durch Rousseau abgelöst wurde.

Man stellte fest: die Tätigkeit war begehrt, sie galt (wohl) als zukunftsführend.
In den 1760er Jahren entstanden unter Rousseau pharmazeutisch-chemische Dissertationen, die durchaus auf der Höhe der Kunst der Wissenschaft standen, obgleich er nicht Mitglied der Medizinischen Fakultät war.

Auch in bürgerschaftlicher Hinsicht war Rousseau vorangekommen. 1768 war er in den „Inneren Rat“ der Stadt berufen worden und gehörte ihm vier Jahre lang (bis 1772) an.
Der Zugewanderte, eingeheiratete Apotheker war nun umfassend integriert, ein einflussreiches Bindeglied zwischen den „gemeinen Bürgern“, die seiner Dienste als Heilender bedurften und der Obrigkeit einerseits, mit bester Vernetzung in der parallel justiziellen Universitäts-Welt andererseits.
Seine vom Schwiegervater übernommene „Untere Apotheke zu Sankt Moritz“ hatte Rousseau an Balthasar Brentano übergeben. Die zweite Apotheke aus dem schwiegerväterlichen Haus hatte Rousseaus Schwager, der akademische Apotheker Clemens Vinzenz Andreas Cavallo inne, der das Geschäft im Haus Nr. 335 am Weinmarkt (heute als Theresienstraße firmierend) führte.

Rousseaus Ehefrau Anna Maria Cavallo war im November 1771 verstorben. Die Ehe war kinderlos geblieben.
Eine Marmortafel an der südöstlichen Außenwand des Münsters beklagt den Verlust dieser Frau von 37 Jahren, die „ihrem Gemahl bedaurungswürdigen Gattin“, Maria Anna Rousseau, geborene Cavallo, verstorben, obgleich Tochter, Gattin, Schwester von Heilkundigen, umgeben von Bekannten aus besten Medizinerkreisen, sei sie bedauert, erneut „Beweis, dass unter einem vorrath von erdencklichen mitteln keines wider den Todt zu finden“ ist.

1772 beantragt Rousseau, ihn – unter Dispens von der Promotion zum Doktor der Medizin – in die medizinische Fakultät aufzunehmen.
Bei Gelegenheit der Feier zum dreihundertjährigen Bestehen der Landesuniversität wird Rousseau zum Extraordinarius der Chemie und Naturgeschichte in der medizinischen Fakultät ernannt mit der Maßgabe, „die Elementa chymiae Boerhaavii“ mit chemischen und physikalischen Experimenten zu dozieren.

Herman Boerhaave (1668-1738) war ein holländischer Humanist, Chemiker, Botaniker und Arzt von europaweitem Ruf. Er gilt als Begründer der klinischen Lehre und des akademischen Krankenhauses.

Rousseaus Auftrag ging also eindeutig in Richtung einer reformierten Medizinerausbildung.
Erneut protestierte Stebler und zielte in seiner Kritik auf die Person Rousseaus: der habe weder das philosophische Propädeutikum durchlaufen, das Grundstudium in der philosophischen Fakultät mit dem Magister abgeschlossen, was traditionell Voraussetzung war, um an einer der drei „höheren“ Fakultäten (Theologie, Rechtswissenschaft oder Medizin) weiter studieren und sich qualifizieren zu können. Noch gar besitze er eine medizinische Qualifikation.
Die medizinische Fakultät war gespalten. Von den traditionalen Professoren wurden die „Neuerer“ als eine andersartige Disziplin betrachtet – allenfalls nützlich, nicht wirklich artfremd aber keineswegs ebenbürtig – und was die damit einhergehende Ausbildung in methodisch-praktischer Vorgehensweise betrifft, als inakzeptabel.
Wolter unterstützte Rousseau – der Kurfürst rügte Stebler. Die Dissonanzen aber blieben und Rousseau hatte sie zu erdulden.
Die „neue Lehre“ – so weiß man es heute – führte in der Folge zu immer präziseren Forschungsgebieten und, über die Jahrzehnte hin, zu immer neuen daraus resultierenden Erkenntnissen, aber auch zu neuen universitären Strukturen, wie oben beschrieben etwa von der Humanmedizin zur Thier-Arzney-Schule des Anton Joseph Will und strikt hin zur heutigen vollen Fakultät. Selten lässt sich eine solche Entwicklungslinie so eindeutig wie bei Will von einem Gründervater hin zu einer bestimmten Fakultät nachvollziehen. Im vorliegenden Fall war die Bandbreite der nachfolgenden (naturwissenschaftlichen) Bereiche zu groß, das Forschungsfeld zu breit und die daraus resultierende Sucherfreude zu lebhaft, um Rousseau als den Vater der naturwissenschaftlichen Forschung Forschung in Bayern zu bezeichnen, andere standen ihm zur Seite, bedeutende Mentoren förderten ihn, und die Zeichen der Zeit standen auf seiner Seite.

Geschichtlich war man schleichend, aber nur einfach mainstreamhaft in den (universitären, intellektuellen) Kreisen zu der nicht länger abweisbaren Grundidee gelangt: man muss in viele Richtungen hin forschen und lehren.

Das gefiel nicht allen. Den herkömmlichen Medizinern der Fakultät gefiel es nicht, dass ihnen chemische, botanische, mineralogische Betrachtungen als Sach-Werte für ihre Wissenschaft zugeführt werden sollten.

Rousseau war also nicht etwa – in universitären Kreisen – umstritten oder ob seines fachlichen Sachverstandes, seines Wissens und Könnens fraglich.
Man hielt ihm seine formale Stellung vor. Er holte sie nach.

Am 8. November 1773 wird er als Doktor der Philosophie angenommen und zugleich als ordentlicher Professor für Chemie und Naturgeschichte an der philosophischen Fakultät berufen.
Man bemerke: Für Chemie und Naturgeschichte ist er
- Extraordinarius (1772) in der medizinischen Fakultät,
- Ordinarius aber dann (sozusagen nur) an der philosophischen Fakultät.

Im Wintersemester 1774/1775 ist er Dekan der philosophischen Fakultät.

1775 kehrt er in die medizinische Fakultät zurück. Dort will man ihn (immer noch nicht) akzeptieren.
Offenbar war das Verhältnis zwischen Rousseau und dem Direktor der Universität, dem Freiherrn Johann Adam von Ickstatt (der seinen eigenen Günstlingskreis von vorwiegend Juristen aus Würzburg her mitgebracht hatte, Weishaupt sen., Lori) nicht ungetrübt. Ickstatt setzte Rousseau in die philosophische Fakultät zurück. Der beschwerte sich beim Kurfürsten und bekam Recht.

1776 kommt Rousseau unter Verleihung des Doktorgrades der Medizin endgültig als Ordinarius für Chemie, Experimentalphysik und Arzneimittellehre in die Medizinische Fakultät zurück.
Mit Rousseau beginnt in Ingolstadt ein „professioneller chemischer Experimentalunterricht. Er ließ u.a. Arbeiten über Eisenverbindungen, Kalk und Glas durchführen und als Dissertationen publizieren“ (Habrich). Es entstanden seine „Abhandlung von den Salzen“ (Eichstätt-Günzburg, 1781); „Anfangsgründe der Chemie“ (Eichstätt-Leipzig, 1782); „In die Naturlehre“.

Theoretisch stand er – möglicherweise durch Carls Feuertheorie beeinflusst – der Phlogistonlehre – zunehmend skeptisch gegenüber. Er war einer der ersten, der Antoine Laurent Lavoisiers neue Chemie studierte und vortrug.

Ganz im Sinne eines neuen Selbstverständnisses der Professoren betonte Rousseau die Bedeutung chemischer Kenntnisse für die „Wohlfahrt des Staates“ im Sinne auch der Bürger, Wissenschaft sollte der Entwicklung des Landes und den Interessen der Menschen nutzen. (Professor Will etwa legte mit seiner Thierarzneischule in der Jesuitenschwaige am Rande des Englischen Gartens die Grundlagen zur Ausbildung einer neuen Generation von wissenschaftlich geschulten Tierärzten und mit seinen Forschungen die Basis für eine landesweit geltende Gesetzgebung, die mit Seuchenbekämpfung die Bauernschaft vor Schaden bewahrte, ihr ihre Existenzgrundlagen und der Öffentlichkeit Nahrungsmittel sicherte). Rousseaus „chemische Forschung“ war gedacht als Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung durch neue Verfahren, neue Produkte und – von da kam er her – neue Heilmittel, Pharmazeutika. So ist auch seine
„Vertheidigungsrede der Chymie wider die Vorurtheile unserer Zeiten“ (Ingolstadt, 1774)
zu lesen, mit der er 1774 für das neue Lehrfach warb.

In dieselbe Richtung zielten schon zuvor seine Publikationen „Rede von dem wechselweisen, ungemeinen Einfluss der Naturkunde und Scheidekunst auf die Wohlfahrt eines Staates, in der andurch erfolgenden gemeinnützlichen Erweiterung der Künste und Wissenschaften“ (Burghausen, 1770 und Nürnberg 1771).Das Hauptwerk Rousseaus ist sein anorganisch-chemisches Lehrbuch von 1789. „Chemisch-mineralogische Lehrstunden (Ingolstadt, 1789). Es enthält u.a. ein Verzeichnis der in Bayern vorkommenden Mineralien – gefolgt von „In die Naturlehre, Arzney-, Kameral- und Polizeywissenschaften einschlagende, dann Vorurtheilen und Aberglauben entgegenstehende kurze Erinnerungen seiner chemisch-mineralogischen Lehrstunden für seine Schüler“. (Ingolstadt, 1789) und den „Chemisch-mineralogischen Abhandlungen“ (Nürnberg 1790).


Für Carl Ehrenbert von Molls „Oberdeutsche Beiträge“ schrieb er – angeregt durch seinen Freund und Vertrauten Franz von Paula Schrank (der die neue Lehrkanzel für Landwirtschaft und ökonomische Botanik bekam und das neue Kameralinstitut an der Universität leitete, Begründer des neuen botanischen Gartens in München wurde über Botanik und Zoologie, Bergbaukunde, Land- und Forstwirtschaft vortrug) über Schwefelherstellung und „Donnersteine“.
„Pünktliche Verfahren, Schwefel zu machen“ in: von Molls oberdeutsche Beiträge zur Naturlehre und Ökonomie (1787).


Rousseau nutzte für seine Vorlesungen die neuesten Lehrbücher wie die „Anfangsgründe der Chemie“ und die „Anfangsgründe der Naturgeschichte“ von Christian Erxleben und die „Praktische Materia Medica“ von Christian Jakob Mellin.

Merksatz 4: „Rousseau trug dazu bei, die Pharmazie zu einer selbständigen Wissenschaft zu machen“ (Christa Habrich).

Rousseau war ein weit über die Universität hinaus bekannter, anerkannter ausgewiesener Fachmann. Seine Vorlesungen in Naturgeschichte (noch an der philosophischen Fakultät nach 1774, bei denen er sich im Wesentlichen an Johann Christian Polykarp Erxleben und Eduard Searchs „Das Licht der Natur“ von 1772 hielt) waren die ersten in Naturgeschichte gewesen, die in Bayern gehalten worden waren.

Er war unter dem Kognomen Manethon ab 1782 Mitglied der Kaiserlichen Akademie der Naturforscher Leopoldina. Er gehörte seit 1769 der Sittlich Ökonomischen Gesellschaft zu Burghausen an, für die er 1770 eine Festrede verfasste.

Ab 1773 war er kurfürstlicher Hofrat. An der Universität war er fünfmal Dekan und 1785/1786 Rektor der Universität. Noch im Herbst 1793 wurde er von Kurfürst Karl Theodor zum Mitglied der Universitätsfondsadministrationsdeputation bestimmt.

Nach dem Tod Maria Annas (im November 1771) hatte Rousseau ein zweites Mal geheiratet. Die Erwählte war Maria Walburga von Schmid – möglicherweise die Tochter des Professors der Rechte Benedikt Schmid und seiner Ehefrau Katharina Oberkamp. Auch sie starb bald, am 13. September 1774, an den Folgen der Geburt des Sohnes Stephan Anton Ludwig Johannes Rousseau (am 19. August 1779).

Ende 1781 wurde Rousseau zum Kustos der Orbanschen Sammlung bestimmt.
Für die Sammlung ihres Mitgliedes Ferdinand Orban hatten die Jesuiten im Hof ihres Konvikts den Orbansaal bauen lassen. Orbans Kuriositätenkabinett und Lehrsammlung war eine große Attraktion der Universität und zog Besucher aus ganz Europa an. Zu sehen waren völker- und naturkundliche Objekte, mathematisch-physikalische Instrumente, Textilien, Waffen, Bücher, die Hirnschale Oliver Cromwells, eine Mumie, Lehrstuhl und Birett des Professors Eck sowie 125 Gemälde (darunter solche von Rembrandt, Dürer, Breughel, Tintoretto, Rubens, Tizian, Michelangelos, wie ein Besucher aus dem Jahr 1780 berichtet).


Nach der Aufhebung des Jesuitenordens ging die Sammlung zunächst in das Eigentum der Universität über (und wurde später auf Universitätseinrichtungen und staatliche Sammlungen verteilt, etwa die Universitätsbibliothek, die staatlichen Gemäldesammlungen, das Völkerkundemuseum).
Rousseau betreute den naturhistorischen Teil aus Orbans Sammlung.

1799 bezieht Rousseau mit seinem Laboratorium, das seit 1772 im Albertinischen Konvikt untergebracht war, einen gut eingerichteten Neubau mit bestens ausgestattetem chemischem Labor. Später erhielt das Anwesen die Bezeichnung „Haus Nr. 243“. (Nach der Verlegung der Universität nach Landshut wurde es (1803) für 908 Gulden an den Gärtnermeister Michael Grasl verkauft.
Schon 1777 hatte Rousseau der Universität sein Naturalienkabinett gegen eine an seinen Sohn zu zahlende jährliche Rente von 100 Gulden überlassen und ihr seine namhafte wertvolle Sammlung chemischer und naturgeschichtlicher Werke für die Universitätsbibliothek nach seinem Ableben zugesichert. Sie jedoch nicht zu Lebzeiten übergeben, was nach seinem Tod zu Differenzen zwischen Erben und Universität führte.

Rousseau starb am 24. Januar 1794 in Ingolstadt. Das Biographische Lexikon der Ludwig-Maximilians-Universität gibt das Ingolstädter Münster als Ort seiner Bestattung an. Im Sammelblatt des Historischen Vereins Ingolstadt 1895 (im 20. Heft seit Bestehens) heißt es, an „der oberen Stadtpfarrkirche dahier“ sei für ihn angebracht worden. Auch Monsignore Dr. Baptist Götz, der 1915 bis 1923 Stadtpfarrer in St. Moritz war und der die Grabsteine des Münsters (auch von Sankt Moritz der „unteren Pfarr“ und des Sebastianskirchleins) mit Akribie untersucht und beschrieben hat (Sammelblatt des Historischen Vereins Nr. 45 ff) beschreibt die „gelbliche Marmorplatte an der äußeren Südwand des östlichen Südportals unter dem zweiten Fenster….. an den vier Ecken Verzierungen, sonst schmucklos…. Gut erhalten, nur die rechte untere Eckverzierung abgebrochen“. Die lateinische Grabinschrift lautet – in der Übersetzung des Dr. Götz: „Hier liegt Georg Ludwig Rousseau, Dr. phil. und med. der Universität Ingolstadt, kurfürstlicher Rat, Mitglied der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Professor der Naturgeschichte, der Chemie und der Medizin. Er war der erste, der Chemie an der hiesigen Universität demonstrierte und beinahe erst begründete. Die Naturgeschichte lehrte er als erster und die Medizin reinigte er von allem wertlosen Beiwerk. Er war ein Mann, weit berühmt durch seine Liebe zu Gott, dem Staat, seinen Freunden und Schüler...“ 
Rudolf Koller, der in seinem Buch „Ingolstadts Grabsteine erzählen…“ von 1995 die Vorgängerarbeiten zusammenfassend nacherzählt, weiß zumindest zum Verbleib des Epitaphs die nüchterne Wahrheit zu berichten: „Bis zur Restaurierung des Münsters vor wenigen Jahren“ habe sich dort „eine weitere Marmortafel, schlicht nach Aussehen aber bedeutend nach ihrem Inhalt befunden“. Koller stellt fest „sie ist verschwunden“ und hält das für eine „Unachtsamkeit“ und für einen Beleg, dass solche Unachtsamkeiten also nicht nur im 19. Jahrhundert vorkamen.

Erhalten haben sich an der südöstlichen Außenwand des Münsters aber das oben schon erwähnte Epitaph für Rousseaus erste Frau Maria Anna und an der äußeren Nordseite des Chores eine Kalksteinplatte für Rousseaus älteren Bruder Johann Jakob, der im Jahr vor dessen Tod verstorben war. Die Inschrift lautet:
„Im Jahre des Herrn 1793, den 17. Horn, starb unverehelicht im 84. Jahr seines Alters Johann Jakob Rousseau, französischer Sprachmeister bei hiesiger Universität, ein Mann von alter Sitte und allen Glauben, von 7000 Gulden, die er durch Mäßigkeit seinem Leibe abgespart, hat er zum Heile seiner Seele die Hälfte zu einem Beneficio für einen armen Geistlichen, die andere Hälfte zu einem Stipendio für einen armen Akademiker als ein itzt seltenes Denkmal der Frömmigkeit im Testament vermacht…..“.
Rousseau selbst hat zwei Tage vor seinem Ableben sein Testament auf dem Sterbebett verkündet. Zugegen sind sieben „Herrn Gezeugen“, prominente Persönlichkeiten, die das Testament, (aus seinem Mund gesprochen und bei vollständiger Vernunft) erfahren haben und dies unterschriftlich bezeugen; es sind dies Kaspar von Kandler, Hofrat und Professor iuris, Cosmas Damian Klosner, med. Forens Professor, Johann Nepomuk Mederer, Professor und Pfarrer (einer der wichtigsten Chronisten der Universitätsgeschichte; er wird feststellen, Rousseau habe im vierten Saeculum der Universität eine neue Epoche eingeleitet), Joseph Anton Carl, (der oben erwähnte Mediziner), Philipp Fischer, Professor der Chirurgie, der berühmte Ex-Jesuit und nun weithin bekannte Forscher Franz von Paula Schrank und Ignaz Lichtenstern, churfürstlicher Sekretär und Universitätsnotar.
In dem umfangreichen Testament setzt Rousseau seinen „Sohn Stephan, den dermaligen Lieutenant“ als Pflichterben ein.

Weitere Werke Rousseaus (Auswahl)



1766 Diss. inaug. physico – chemico – medica de Marte

1767 Liss. Inaug. Chemico – medica de uso calcis (Ingolstadt)

1768 Virtum naturaliter et artivicialiter consideratum (Ingolstadt)

1774 Verteidigung der Chemie wider die Vorurtheile unserer Zeiten.
Rede bei der Eröffnung chemischer Vorlesungen (Ingolstadt)


1773/1775 Nützliche Anwendung der Mineralien in den Künsten und wirtschaftlichen Dingen zum Allgemeinen Gebrauch (Ingolstadt) (für den Baron Maximilian von Gronegg verfertigt)


1782 Anfangsgründe der Chemie, Eichstätt und Leipzig


1791 Observatio de uso succorum inspissatorum, Rob dictum; in novis actis
Academiae Caesareareae Leopoldine Carolinae naturae euriosorum
(Nürnberg)


1792 Über den Platz des Diamants im Mineralsystem; in den Schriften der
Naturforschung Gesellschaft zu Berlin

Christa Habrich; Rousseau, Georg Ludwig Claudius;
in: Biographisches Lexikon der Ludwig-Maximilians-Universität München;
Berlin, 1998; S. 355 f.



Gerd Treffer; Georg Ludwig Claudius Rousseau. Bayerns erster
Naturgeschichte-Professor; in: Ingolstädter Heimatblätter, 62. Jg./Nr. 9/1999



Rudolf Koller; Ingolstadts Grabsteine erzählen. Denkmäler der Geschichte und
des Glaubens; Kipfenberg/Ansbach, 1995; S. 188 f.



Günter Kallinich; 200 Jahre Pharmazie an der Universität Ingolstadt-Landshut-
München; München 1960; S. 25 ff.

Zu Rousseau in älterer Literatur siehe


Johann Nepomuk Mederer; Annales Ingolstadiensis Academiae, Pars 1-4, Ingolstadt,
1782; hier: Pars 3, S. 248 u.ö.



Franz von Paula Schrank; Nachrichten von den Begebenheiten und Schriften
berühmter Gelehrter, Bd. 1, Nürnberg, 1797, S. 231 ff.



Michael Permaneder; Annales Almae Laterarum Universitatis Ingolstadii Olim
Conditae Inde Autem Primo Huius Seculi Initio Landishutum Posteaque Monachium
Translocatae; München, 1859; S. 2 u.ö.



Carl von Prantl; Geschichte der Ludwig-Maximilians-Universität in Ingolstadt,
Landshut, München; 2. Bd.; München 1872 (Nachdruck: Aalen, 1968); Bd. 1, S. 609
u.ö.

Zum Umfeld in Universität und Geistesleben



H. Grassl; Aufbruch zur Romantik. Bayerns Beitrag zur deutschen Geistesgeschichte
1765-1785; München, 1968; S. 83 u.ö.

Ludwig Hammermayer; Die Beziehungen zwischen der Universität Ingolstadt und der
Bayerischen Akademie der Wissenschaften (1759-1800); in: Sammelblatt des
Historischen Vereins Ingolstadt; 81/1972; S. 78 u.ö.


H. Goerke; Die Medizinische Fakultät von 1472 bis zur Gegenwart; in: Laetitia
Boehm/Johannes Spörl (Hrsgb.); Die Ludwig-Maximilians-Universität in ihren
Fakultäten; Bd. 1, Berlin, 1972; S. 203


Ladislaus Buzas; Geschichte der Universitätsbibliothek München; Wiesbaden, 1972;
S. 62 u.ö.


K.J. Jahnke; Medicina Ingolstadiensis. Professoren im 18. Jahrhundert; Diss.;
Erlangen-Nürnberg, 1976; S. 78 ff. u.ö.


W.H. Hein, D. Schwarz (Hrsgb.); Deutsche Apotheker-Biographie; Bd. 2, Stuttgart,
1978; S. 543


Winfried Müller; Universität und Orden. Die bayerische Landesuniversität Ingolstadt
zwischen der Aufhebung des Jesuitenordens und der Säkularisation 1773-1803;
Berlin, 1986; S. 52 u.ö.



S. Graf; Aufklärung in der Provinz; Die sittlich-ökonomische Gesellschaft von
Öttingen-Burghausen 1765-1802; Göttingen, 1993; S. 99 u.ö.


Zu Professor Wolf, Carl Anton als Wegbereiter Rousseaus siehe: Christa Habrich; in:
Biographisches Lexikon der Ludwig-Maximilians-Universität München; Berlin, 1998;
S. 62 ff.


Zu Carls und Levelings Bemühen zur Einrichtung von „Kliniken“ und der praktischen
Medizinerausbildung am Krankenbett siehe: Gerd Treffer; Das Heilig-Geist-Spital zu
Ingolstadt, 700 Jahre; Ingolstadt, 2019; S. 80 f. sowie Siegfried Hofmann; Aus der
Geschichte des Ingolstadt Heilig-Geist-Spitals; hrsgb. von der Pressestelle der Stadt
Ingolstadt; Ingolstadt, 1977; S. 35


Zu Professor Heinrich Palmatius Johann Nepomuk von Leveling siehe Christa
Habrich; in: Biographisches Lexikon der Ludwig-Maximilians-Universität-München;
Berlin, 1998; S. 241 f.


Zu den Professoren Johann Leonhard Obermayer und Joseph Anton Obermayer als
Kollegen und Mitstreiter im Zusammenhang mit einer neuen Ausbildung von
Medizinern siehe: Robert Larsson Folger bzw. Florian Neumann und Michael
Schaich; in: Biographisches Lexikon der Ludwig-Maximilians-Universität- München;
Berlin, 1998; S. 294 f.


Zu Professor Anton Joseph Will, einem Kommilitonen und Kollegen zunächst als
Hilfswissenschaftler, dann als selbständig glänzende Professoren (mit
naturwissenschaftlich-empirischem Hintergrund) siehe: Johann Schäffer; in:
Biographisches Lexikon der Ludwig-Maximilians-Universität-München; Berlin, 1998;
S. 482 f. – „Ins Maul geschaut“, hrsgb. von der Stadt Ingolstadt (Zentrum
Stadtgeschichte, Bauerngerätemuseum Ingolstadt-Hundszell); Ingolstadt, 2023; dort
insbes.: Gerd Treffer; Anton Joseph Will – Vater der akademischen Tiermedizin in
Bayern; S. 9 ff.

Zu Franz von Paula Schrank siehe: Ludwig Hammermayer in: Biographisches
Lexikon der Ludwig-Maximilians-Universität-München; Berlin 1998; S. 384 f.

Von Schrank zu Rousseau siehe: Franz von Paula Schrank; Nachrichten von den
Begebenheiten und Schriften berühmter Gelehrter, Bd. 1, Nürnberg, 1797, S. 231-
255.
Ferner: A. Zimmermann, Franz von Paula Schrank (1747-1835). Naturforscher
zwischen Aufklärung und Romantik; München, 1981; S. 28 u.ö.