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22.03.2024

24! Fragen an die Konkrete Gegenwart

Neue Ausstellung im MKK

Am Freitagabend, 22. März eröffnet das Museum für Konkrete Kunst (MKK) in Ingolstadt und am Samstag, 23. März das Museum im Kulturspeicher (MiK) Würzburg die Ausstellung „24! Fragen an die Konkrete Gegenwart“.
Die umfangreiche, in Kooperation konzipierte Schau, nimmt den 100. Geburtstag des Begriffs Konkrete Kunst zum Anlass, die Aktualität dieser Kunstrichtung auf den Prüfstand zu stellen. In den beiden parallel stattfindenden Ausstellungsteilen in Ingolstadt und Würzburg werden die Werke von insgesamt 24 jungen Künstlerinnen und Künstlern aus dem In- und Ausland präsentiert. Zentral ist dabei die Frage, wie die heutige junge Generation den Begriff und die Ideen des „Konkreten“ für sich adaptiert: Ist Konkrete Kunst noch aktuell? Besucherinnen und Besucher können die Ausstellung in Ingolstadt von Samstag, 23. März bis einschließlich 22. September besuchen.

Konkrete Kunst – der Überlieferung nach soll der niederländische Künstler, Architekt und Theoretiker Theo van Doesburg (1883-1931) diesen Begriff 1924 erstmals formuliert und für eigene Werke verwendet haben. Auch wenn sich die so bezeichnete Kunstrichtung der Präzision und Eindeutigkeit verschrieben hat, lässt sich gerade die Entstehungsgeschichte ihres Namens nicht eindeutig nachprüfen. 100 Jahre später liefert das inoffizielle Jubiläum dennoch eine passende Gelegenheit, die Generation heute junger, dieser Richtung stilistisch nahestehender Künstlerinnen und Künstler eingehend nach ihrem Verhältnis zur Konkreten Kunst zu befragen. Welchen Einfluss haben deren Anfänge auf ihr eigenes kreatives Schaffen? Sind der Begriff Konkrete Kunst und die zugehörigen Prinzipien noch aktuell?

MiK und MKK haben insgesamt 24 ab 1980 geborene Künstlerinnen und Künstler aus dem In- und Ausland eingeladen, eingehend Auskunft über ihre Beziehung zur Konkreten Kunst zu geben. Etwa im gleichen Alter wie 1924 van Doesburg und andere wichtige Vorreiterinnen und Vorreiter der Bewegung scheinen gerade sie geeignet zu sein, über den aktuellen Status der Kunstrichtung zu berichten und in deren Zukunft zu blicken. Die gezeigten Werke demonstrieren dabei, wie unverändert zeitgemäß und wandelbar die über 100 Jahre alten Prinzipien heute sind.

Die Arbeiten der zwölf im MKK vertretenen Künstlerinnen und Künstler sind unterschiedlichsten Gattungen zuzuordnen – darunter etwa kleinteilig-filigrane Zeichnungen Lena Ditlmanns und Marile Holzners, streng geometrisch konzipierte Gemälde Carsten Becks, skulpturale Arbeiten von Martim Brion oder eine große raumgreifende Installation von Anna-Maria Bogner. Die für die Schau ausgewählten Exponate veranschaulichen darüber hinaus die breite Palette künstlerischer Ausdrucksformen und Techniken, die für die Konkrete Kunst wesentlich sind. Monochrome Zeichnungen Silvia Inselvinis treten so etwa in Dialog mit Gemälden und Papierschnitten von Vladiana Ghiulvessi, Toulu Hassani, Jonas Weichsel beziehungsweise Fiene Scharp, die sich in unterschiedlicher Form mit dem Raster und anderen Ordnungsstrukturen auseinandersetzen. Dave Großmanns setzt sich in einer eigens für die Ausstellung entstandenen großen Wandarbeit mit den gestalterischen Prinzipien der Konkreten Kunst auseinander. Marco Stankes zwischen Malerei und Skulptur pendelnde Objekte stellen unsere Erwartungen an ein beziehungsweise Vorstellungen von einem Bild hintersinnig auf den Prüfstand.

Zu den Ausstellungen in Ingolstadt und Würzburg ist ein Katalog erschienen. Er umfasst 176 Seiten und beinhaltet Textbeiträge von Mariana Aravidou, Dr. Henrike Holsing, Dr. Mathias Listl und Dr. Theres Rohde.
Der Katalog ist für 34 Euro in beiden Museumsshops und im Buchhandel erhältlich.