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12.03.2024

Ein Erfolgsmodell

50 Jahre Simon-Mayr-Sing- und Musikschule

Die Simon-Mayr-Sing- und Musikschule feiert am Sonntag, 5. Mai, mit einem Jubiläumskonzert im Festsaal Ingolstadt ihren 50. Geburtstag. Das ca. zweistündige Konzert beginnt um 17 Uhr, der Eintritt ist frei.
Bei diesem Jubiläumskonzert zeigt die Musikschule mit solistischen Beiträgen der besten Schüler/-innen, mit klassischen Ensembles, mit dem Gospelchor, der Bigband und Rockbands einen eindrucksvollen Querschnitt ihres Könnens. Von Barock zum Rock, von der Klassik zur Gospelmusik reicht der stilistische Bogen des Konzerts.
Das Jubiläumskonzert wird von der Sparkasse Ingolstadt Eichstätt unterstützt.

Vor 50 Jahren, im Oktober 1974, wurde die Städtische Sing- und Musikschule gegründet. Der erste Schulleiter war der inzwischen verstorbene Musiklehrer Franz Kramer. Im ersten Schuljahr wurde der Unterricht lediglich im Fach Blockflöte und in Singklassen angeboten. Knapp über hundert Schüler/-innen meldeten sich dafür an. Die Unterrichtsorte waren die Grundschulen an der Münchener Straße und an der Ungernederstraße. Die Neugründung der Musikschule zeigte schnell Erfolg, denn bereits ein Jahr später wurde der Unterricht auf die Instrumente Trompete, Posaune, Tenorhorn, Althorn, Tuba, Klarinette und Klavier ausgeweitet. Da die Schülerzahl schnell anstieg, auf 247 im Jahr 1976, suchten das Kulturamt und der damalige Oberbürgermeister Peter Schnell ein eigenes Schulgebäude für die Musikschule. Der Turm Baur, ein ehemaliges Festungsgebäude, stand schon 1975 zur Diskussion, es dauerte aber noch bis 1981 bis die Musikschule in ihr eigenes Gebäude einziehen konnte.
In den vergangenen 50 Jahren hat sich die Musikschule stetig weiterentwickelt und vergrößert. Bereits in den 1980er Jahren wurde der Instrumentalunterricht in nahezu allen Orchesterinstrumenten angeboten. Auch die musikalische Früherziehung für Kleinkinder und Kinder im Vorschulalter wurde schon einige Jahre nach Schulgründung eingeführt. Ebenfalls in den frühen 80ern entstand die Bigband, damals geleitet von Franz Zäch. 1998 wurde die erste Rockband ins Leben gerufen. 2002 wurde mit der Sparte Ballett und Tanz das Junge Tanztheater unter der Leitung von Katharina Grill installiert. 2003 kam als neues Instrument die Saz dazu. Die Saz, auch Bağlama genannt, ist eine türkische Laute und der Saz-Unterricht an einer Musikschule ist durchaus ein besonderes Unterrichtsfach. 2005 wurde der Gospelchor, die „Simon Gospel Singers“ gegründet, bei dem inzwischen 50 Sänger und Sängerinnen mitwirken. Kooperationen wie die Bläserklassen mit dem Katharinen-Gymnasium wurden ins Leben gerufen. Neue Unterrichtsorte in Außenstellen und KiTas wurden eingerichtet.

Keine einfache Zeit für Lehrkräfte und die Schüler/-innen war die Corona-Pandemie. Soweit es möglich war, erhielten die Schüler/-innen Online-Unterricht. Während der Schulschließung bot der Online-Unterricht sicher eine passable Lösung, jedoch wurde allen Beteiligten der Wert des Präsenzunterrichts sehr deutlich vor Augen geführt.

Ein Höhepunkt im letzten Musikschuljahrzehnt war die Durchführung der bayerischen Musikschultage vom 24. bis 26. Oktober 2019. Jedes Jahr veranstaltet der Verband der bayerischen Musikschulen (VBSM) die bayerischen Musikschultage, bei denen neben der Mitgliederversammlung der 220 bayerischen Musikschulen Vorträge, Workshops und natürlich Konzerte stattfinden. Das Eröffnungskonzert gestaltet immer die durchführende Musikschule. Die Simon-Mayr-Sing- und Musikschule hatte hierzu an Walter Kiesbauer einen Kompositionsauftrag vergeben und so fand beim Eröffnungskonzert die Uraufführung der Boomtown Stories statt.

Nach den Schulleitern Franz Kramer, Edi Kellner, Otmar Fösel und Franz Zäch leitet seit 2015 erstmals eine weibliche Lehrkraft die Musikschule, Brigitte Pinggéra.
Im aktuellen Schuljahr 2023/2024 unterrichten 52 Lehrerinnen und Lehrer an der Musikschule. Ca. 2.000 Schüler/-innen lernen eines der angebotenen 27 Instrumente oder singen, sind bei der musikalischen Früherziehung dabei, lernen Ballett und Tanz, spielen in einem der vielen Ensembles oder singen im Gospelchor. Auch Erwachsene können hier ihren oft lang gehegten Traum, ein Instrument zu lernen, in die Tat umsetzen. Immerhin 14 Prozent der Musikschüler/-innen sind älter als 25 Jahre.

Für die hohe Qualität der bayerischen Musikschulen ist die im Jahr 1984 erlassene Bayerische Musikschulverordnung von entscheidender Bedeutung. Nach dieser Verordnung darf die Bezeichnung „Musikschule“ bzw. „Sing- und Musikschule“ nur von solchen Einrichtungen geführt werden, die bestimmte Mindestanforderungen hinsichtlich der Unterrichtsfächer, des Angebots von Ensembleunterricht und der Qualifikation der Lehrkräfte erfüllen.
Dazu gehören das Unterrichtsangebot in der elementaren Musikpädagogik, ein umfassender Instrumental- und Vokalunterricht und die Ensemblefächer. Nach der Musikschulverordnung dürfen an einer Musikschule nur qualifizierte Lehrkräfte unterrichten, die eine Diplommusiklehrerprüfung oder eine staatliche Anerkennung als Musiklehrer/-in nachweisen.
Damit sind die Musikschulen zum Fundament der Musikkultur geworden. Sie bilden im Wesentlichen den Nachwuchs für die Laien-, aber auch für die Berufsmusik aus. Die Musikschule ist also die kompetente Anlaufstelle für Musikunterricht von klein bis groß.

Städt. Simon-Mayr-Sing- und Musikschule
Brückenkopf 3
85051 Ingolstadt