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Künstliche Intelligenz für Smart City

Stiftungsprofessur für nachhaltige Stadtentwicklung

Wie kann unsere Stadt durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz besser, nachhaltiger und lebenswerter werden? Mit diesem Forschungsauftrag soll sich eine Stiftungsprofessur der Stadt Ingolstadt beschäftigen, die Oberbürgermeister Dr. Christian Lösel im Rahmen seiner Nachhaltigkeitsstrategie dem Stadtrat vorschlagen will. Angesiedelt werden soll sie an der Technischen Hochschule Ingolstadt.
„Wir machen das nicht wegen der Technik“, betont OB Lösel, „das Wichtige ist der Mensch!“ „Künstliche Intelligenz hat keinen Selbstzweck“, bekräftigt auch Prof. Walter Schober, Präsident der Technischen Hochschule Ingolstadt, „sie soll das Leben der Menschen einfacher machen.“

„Smart City“ nennt man die intelligente Stadt, in der durch Digitalisierung das Leben angenehmer wird. Eine zunehmende Rolle für die Stadtentwicklung werden dabei Techniken wie Künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen spielen. Sie sollen helfen, Systeme besser zu verstehen und gleichzeitig vorschlagen, wie sie zu optimieren wären - beispielsweise im Bereich des Verkehrs.

Massenhafte Verkehrsdaten, die etwa durch intelligente Ampeln, vernetzte Fahrzeuge und verschiedenste Sensoren erfasst wurden, können durch Künstliche Intelligenz in Echtzeit ausgewertet und so Verkehrsströme und Nutzerverhalten analysiert werden. Damit kann kurzfristig der Verkehr optimal gesteuert werden („grüne Welle“, Parkleitsysteme, etc.), langfristig sollen diese Erkenntnisse zur Optimierung der gesamten Infrastruktur beitragen.

Damit aber auch zur nachhaltigen Entwicklung der Stadt: Durch eine effiziente Steuerung des Verkehrs können nicht nur individuelle Fahrzeiten verringert und die allgemeine Verkehrssicherheit erhöht werden, sondern durch effiziente Fahrweise werden auch Schadstoffe reduziert und Ressourcen geschont. Solche nachhaltigen Verbesserungen sind nicht nur im Verkehr, sondern auch in vielen anderen Bereichen darstellbar: bei der Straßenbeleuchtung, der Abfallentsorgung und innerstädtischen Güterlogistik, der Schadstoffoptimierung oder der öffentlichen Sicherheit.

„Nachhaltige Stadtentwicklung, Infrastruktur- und Verkehrsplanung“ - mit dieser Ausrichtung soll die Stiftungsprofessur der Stadt Ingolstadt an der Technischen Hochschule geschaffen werden und sich der KI-Forschung und ihrer Erprobung im Alltag widmen. Einen entsprechenden Vorschlag will Oberbürgermeister Dr. Christian Lösel im Rahmen seiner Nachhaltigkeitsstrategie dem Stadtrat unterbreiten. Die Stiftungsprofessur soll mit einem Betrag von jährlich 200.000 Euro finanziert werden (Professor und ein wissenschaftlicher Mitarbeiter) und für fünf Jahre eingerichtet werden.

Dabei werden nicht nur technologische Möglichkeiten und regulatorische Rahmenbedingungen erforscht, sondern es sollen gemeinsam mit dem Ethikinstitut der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt auch ethische und moralische Fragen zum Einsatz der Künstlichen Intelligenz formuliert und beantwortet werden.

„Diese Stiftungsprofessur bringt uns zwei große Vorteile: Erstens stärken wir den Wissenschaftsstandort Ingolstadt und leisten einen Beitrag zur Erforschung der KI in Deutschland. Viel mehr aber noch helfen uns die Forschungsergebnisse, Ingolstadt in vielen Bereichen, nachhaltiger, effizienter und somit bürgerfreundlicher zu machen. Probleme wie Luftverschmutzung, Verkehrsaufkommen, intelligente Stromnetze zur Steuerung des Energieverbrauchs, Stärkung des ÖPNV durch intelligente, sichere, vernetzte und saubere Mobilitätslösungen sowie eine resiliente Wirtschafts- und Infrastruktur sind Zukunftsthemen“, zeigt sich der Oberbürgermeister überzeugt.

„Alle Bemühungen um Digitalisierung haben das eine Ziel, dem Menschen zu dienen. Trotz Künstlicher Intelligenz sind auch künftig menschliches Hirn und Herz gefragt, denn der Technik kommt nur eine unterstützende Aufgabe zu“, so Dr. Lösel weiter.

„Für die Technische Hochschule Ingolstadt ist die Professur ein weiterer wichtiger Baustein in der Strategie zum Aufbau eines KI-Zentrums an der THI. So können wir in einer Zukunftstechnologie einen wichtigen Beitrag für die Entwicklung des Standorts Ingolstadt leisten“, so Prof. Schober.