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10.09.2023

„Mensch - Maschine - Mobilität“

50 Jahre später: Jahrestagung der GWMT erneut zu Gast im DMMI

Mensch – Maschine – Mobilität in der Geschichte der Wissenschaften, der Medizin und der Technik: Vor genau 50 Jahren hat das Deutsche Medizinhistorische Museum (DMMI) schon einmal die Fachgesellschaft der Wissenschafts-, Medizin- und Technikhistoriker/-innen (GWMT) in Ingolstadt zu Gast gehabt. Professor Heinz Goerke hat damals eingeladen, um die Kolleginnen und Kollegen auf die Eröffnung des ersten medizinhistorischen Museums der Bundesrepublik aufmerksam zu machen. 50 Jahre später ist es wieder so weit. Museumsdirektorin Professor Marion Ruisinger, die selbst viele Jahre im Vorstand der GWMT gewesen ist, hat erneut eine Einladung für die Tagung von Mittwoch, 13. bis Freitag, 15. September ausgesprochen. Dabei wird sie unterstützt von einer Arbeitsgruppe des Deutschen Museums, die sich der Geschichte der Künstlichen Intelligenz in Deutschland widmet. Passend zu beiden Häusern – und zum Tagungsort Ingolstadt – lautet das Thema diesmal „Mensch – Maschine – Mobilität in der Geschichte der Wissenschaften, der Medizin und der Technik“.

„Mensch“ rekurriert auf die Arbeitsschwerpunkte des DMMI, das sich der Medizingeschichte in einer breiten, kultur- und sozialhistorisch verstandenen Perspektive nähert und dabei stets die unterschiedlichen Akteure im Blick behält. Die GWMT-Jahrestagung bildet für das DMMI den Höhepunkt eines Jahres, in dem es gleich zwei Jubiläen begehen kann: die Eröffnung des Museums 1973 und die Grundsteinlegung zum Museumsgebäude, der „Alten Anatomie“, im Jahr 1723.

„Maschine“ wiederum verweist auf Objekte, wie sie in Ausstellungen des Deutschen Museums zu sehen sind. Das Forschungsprojekt „Ingenieur-Geist und Geistes-Ingenieure“ (IGGI) geht von einem erweiterten Maschinenbegriff aus, indem es auch abstrakte Produkte einbezieht. Der Maschinenbegriff geht jedoch bei weitem darüber hinaus, so zum Beispiel, wenn er als Analogie dient, um komplexe Systeme wie etwa Körper, Ökosysteme oder Gesellschaften zu beschreiben.

„Mobilität“ heißt Beweglichkeit. „Maschinen bewegen die Welt“ hieß es in einer früheren Ausstellung des Deutschen Museums. Der Begriff nimmt darüber hinaus unmittelbar Bezug auf Ingolstadt – nicht nur als Standort einschlägiger Industriebetriebe, sondern auch als interdisziplinär angelegter Forschungsschwerpunkt an der Technischen Hochschule Ingolstadt und der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt.

„Es ist eine große Ehre für uns, die GWMT in Ingolstadt zu Gast haben“, so Marion Ruisinger. „Die Reaktionen auf unsere Einladungen waren extrem positiv. Üblicherweise finden diese Tagungen an Universitäten mit einer geisteswissenschaftlichen Fakultät statt, häufig auf einem modernen Campus außerhalb der Innenstadt. Deswegen sind nun alle ganz gespannt auf Ingolstadt, wo die Tagungsorte alle in der historischen Altstadt gelegen sind und fußläufig erreicht werden können.“ Die Räumlichkeiten im Museum sind für eine solche Tagung allerdings nicht geeignet. Hier findet nur das vorgeschaltete Treffen des „Driburger Kreises“ statt, in dem sich Nachwuchswissenschaftler/-innen austauschen. Für die eigentliche Tagung können die ansprechend renovierten Räume in der Volkshochschule genutzt werden. Die abendlichen Empfänge finden im Bayerischen Armeemuseum statt – und natürlich im DMMI selbst. „Wir sind unserem Förderverein sehr dankbar, dass er uns bei der Ausrichtung des Empfangs unterstützt“, so Ruisinger. „Dann muss nur noch das Wetter mitspielen, um den Wissenschaftlern/-innen einen unvergesslichen Abend im Arzneipflanzengarten zu bieten.“

Für die Teilnahme an der Tagung kann man sich online anmelden. Eine Mitgliedschaft bei der GWMT ist dafür nicht notwendig. Für Studierende der THI und der KU entfallen die Tagungsgebühren.