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08.11.2023

14 Konzerte in 13 Lokalen

40. Ingolstädter Jazztage – Jazz in den Kneipen

Jazz in den Kneipen, dieses junge und beliebte Format ist das beste Beispiel für die Vielseitigkeit der Ingolstädter Jazztage. Es bringt wie kaum ein anderes den Jazz und viele weitere musikalische Genres gekonnt und mit guter Laune in die Stadt. In 13 beliebten Kneipen und Orten wird es am Donnerstag, 9. November, ab 19 Uhr insgesamt 14 Konzerte geben. Mehr als je zuvor an einem einzigen Abend! Neu ist auch, dass es für kurzentschlossene Musikfreunde am Abend der Veranstaltung Jazz in den Kneipen drei Abendkassen geben wird: Im Mo, im Tagtraum und im Ertlhaus. Diese Abendkassen sind von 19 bis 22 Uhr geöffnet. Nachfolgend der Überblick mit allen Mitwirkenden, Orten und Anfangszeiten:

Benedikt Streicher Duo feat. Renate Kollmann, 19 Uhr, Weinraumbar
Knollmann mit halbem Streicherquartett: Was soll Renate Knollmann mit einem halben Streicherquartett anfangen, wenn selbst davon wiederum nur die Hälfte mit einem Bogen zu streichen weiß? Gut, dass die drei in einer formidablen Weinbar spielen und ein guter Tropfen dabei helfen wird, über diese scheinbare Themaverfehlung hinwegzutäuschen. Und so versucht die andere Hälfte des halben Streicherquartetts am Klavier halbwegs seine verschlafene Berufswahl zu vertuschen und zusammen mit der Sängerin Renate Knollmann und Gabriel Streicher am Bass der einen oder anderen edlen Weinflasche die Show zu stehlen.

Mallets & Friends feat. Angelina Siegert, 19 Uhr, Griesmüllers
Mallets & Friends ist der Gruppenname und das Programm der fünfköpfigen Jazzformation um den Neuburger Bernhard Reitberger. Im Laufe der Jahre hat sich die Band des leidenschaftlichen Jazzvibrafonisten für wechselnde Besetzungen geöffnet. 2018 hat er Angelina Siegert, eine Sängerin mit einer hinreißenden Soulstimme, in die Band geholt. Sie sorgte mit ihrem Gesang für großes Aufsehen beim Publikum. In dieser Besetzung entstand auch die erste CD „Friends I“. Reitberger, Siegert, der Saxofonist Christoph Zoelch, der Bassist Ted Matschi und der Schlagzeuger Tom Diewock präsentieren an diesem Abend Songs und Instrumental-Arrangements aus dem Great American Songbook.

Kinga Glyk, 20 Uhr, diagonal.
Die bahnbrechende Bassistin und Komponistin wird Songs aus ihrem neuen Album „Real Life“ im Quintett mit vier hochkarätigen Musikerkollegen/-innen aus Amerika und England vorstellen. Die 26-jährige Künstlerin aus Polen erspielte sich zunächst mit ihren viralen Bass-Coverversionen von Eric Clapton, Bruno Mars, Vulfpeck und anderen großen Musikern Millionen von YouTube-Views. Und doch ging es ihr stets darum, etwas zu erschaffen, das so nur von ihr kommen könnte. Kinga Głyk bildet mit ihrem Instrument eine symbiotische Einheit, gibt den Ton zwischen Lead und Rhythmus vor, getragen von einprägsamen Melodien und einem federnden Groove.

Ron Minis Trio, 20 Uhr, Neue Welt
Ron Minis ist ein Multiinstrumentalist, der mit virtuosen Klängen und rhythmischen Pattern zum Träumen und Tanzen zugleich einlädt. Mit seinem Jazz-Trio bewegt er sich zwischen lyrischen Phrasen und energetischen Rhythmen. Seine Songs sind in ihrer Vielfalt kaum zu übertreffen. So nennt er auch „Brutal-Jazz“ als Heimat seiner Musik. Wenn er während der Konzerte zur E-Gitarre greift und der Übergang, über einen zweiten Gitarren-Amplifier verzerrten Flügel verschwimmt, wird klar, was er damit meint. Doch die Kultur Israels oder der Einfluss von Künstlern wie Tigran Hamasyan lassen Genre-Gedanken gleich wieder verschwinden.

Afra Kane, 20 Uhr, Das Mo
Afra Kane, geboren im italienischen Vicenza, Nachfahrin einer nigerianischen Familie, Gewinnerin des Montreux Jazz Talent Award 2019, ist eine außergewöhnliche Pianistin, Singer-Songwriterin und Komponistin. Ihre Singles „Building“ und „Start Again“ (2021) wurden von Radiosendern in ganz Europa sehr gut aufgenommen. Ihre Single „Mouth Shut“ wurde zur BBC Introducing Platte der Woche gewählt. Ihr erstes Mini-Album „Scorpio“ erhielt international ein sehr großes Medienecho. Nach Ingolstadt kommt sie mit ihrer neuen und sehr berührenden Single „Invisible Cross“, die jüngst am 29. September 2023 erschienen ist, und die sie folgendermaßen kommentiert „Sorry für die Melancholie“.

Trialog, 20.30 Uhr, ZWØLF by Yankee & Kraut
Der Pianist Maxim Burtsev, der Bassist Jakob Jäger und der Schlagzeuger Quirin Birzer haben 2016 in München das Jazztrio „Trialog“ gegründet. Bereits seit ihrem 14. Lebensjahr spielen sie zusammen, weshalb sie ihren ganz eigenen Stil entwickeln konnten. Sie verstehen sich blind – das ist zu spüren, wenn sie auf der Bühne stehen. Ihr Spiel zeichnet sich aus durch einen fließenden Übergang von detaillierten Kompositionen zu vollkommen zügelloser Improvisation. Nicht nur die individuelle Klasse der drei Musiker, sondern vor allem ihr lebendiges Zusammenspiel ist beeindruckend. Zu Recht gilt Trialog als eines der vielversprechendsten Ensembles im jungen deutschen Jazz.

World.Wide.Wig, 20.30 Uhr, Rosengasse
Bei Ludwig Himpsls Projekt World.Wide.Wig bringen Instrumente von Ngoni bis Posaune, neue und spannende Klangfarben in die Kompositionen ein. Er hat sich als Spezialist für Perkussion und in zahlreichen Projekten einen Namen gemacht. Für World.Wide.Wig hat er ausschließlich eigene Stücke interpretiert und für die Umsetzung die Crème de la Crème der bayerischen Weltmusikszene zusammengeholt. Im Fokus liegt dabei die authentische, aber immer auch mit einem Augenzwinkern versehene Umsetzung traditioneller Klangideale und Rhythmen aus aller Welt im lebendigen Zusammenspiel vieler unterschiedlicher kultureller Einflüsse.

Isabel Casas Y Nueva Vista, 20.30 Uhr, Havana Bar
Wenn Isabel Casas y Nueva Vista auftreten, erfüllt das entspannt-lässige Flair von Kuba den Raum. Dafür sorgt schon die gut durchdachte Mischung aus fetzigen Salsa-Rhythmen und brillant vorgetragenen Boleros. Die Band, die durch ihre musikalische Meisterschaft, Spielfreude und eine ungezwungene Authentizität begeistert, nimmt ihr Publikum mit auf eine Reise durch die Karibik, von der man sich wünscht, dass sie nie endet … Magische Musikmomente vom Feinsten!

Modesha, 21 Uhr, Golden
Die vierköpfige Band Modesha aus Berlin steht für einen Sound, der vom Trip Hop der 90er und 2000er Jahre inspiriert, von UK Bass Music geprägt ist und in elektronischer Popmusik sein Zuhause findet. Dabei trauen die Musiker/-innen sich, bekannte musikalische Konzepte aufzugreifen und in neue umzusetzen. Hier treffen elektronische Sounds und analoge Instrumente auf ausgefallenes Songwriting und einzigartigen Gesang, mit einem Anstrich von Jazz in seiner wohl ungewöhnlichsten Form. Diese Kombination lässt sie den Balance-Akt zwischen balladenhaften Strophen und synthetischen Klanggewittern mühelos vollziehen und damit ihr Publikum überraschen und mitreißen.

LBT Trio, 21 Uhr Tagtraum
Lebendiger Techno. Rein akustisch erzeugt, auf Klavier, Kontrabass und Schlagzeug, ohne Computer oder Synthesizer. Von lyrisch bis minimal, von deep bis industriell: Der Sound von LBT ist facettenreich, dabei stets angetrieben von einer pulsierenden Kick Drum. Ihre Musik ist eine Reise nach innen, lädt zum Träumen genauso ein wie zum ekstatischen Tanzen. Das Trio nimmt seine große Liebe zur Improvisation ernst. Da wird mal zart am Klavier phrasiert, die Saiten mithilfe eines Plektrums bearbeitet, der Bass sanft gestrichen oder schier in Stücke gehauen und das Schlagzeug von feinem Geraschel bis zu mächtigem Groove voll ausgeschöpft.

Munich Anatolian Project, 21 Uhr, Antalya
MAP, Munich Anatolian Project, ist eine multikulturelle Band aus München und aller Welt. Wie der Name schon anklingen lässt, spielen sie anatolische „Traditionals“ auf eine sehr weltoffene Weise. Denn unter den meist ursprünglichen Melodien laufen Grooves mit Elementen aus Jazz, Funk, Pop oder Reggae. So kann es auch mal vorkommen, dass die Zuhörer/-innen einen Klassiker wie „Billy Jean“ wiedererkennen. Die „Traditionals“ werden durch den sehr individuellen Sound der vielseitig geprägten Stilrichtungen der Besetzung in ein ganz neues, aufregendes Gewand gebettet und sprechen dadurch ein sehr breites, internationales Publikum an. Ab 23 Uhr wird es im Antalya eine Aftershow mit DJ Booty Carell geben.

Joscho Stephan Duo, 21 Uhr, Granada
Wie kaum ein anderer prägt Joscho Stephan mit seinem Spiel den modernen Gypsy Swing. Er versteht es wie kein Zweiter, aus der Vielzahl aktueller Gypsy Swing Adaptionen herauszuragen. Das renommierte „Acoustic Guitar Magazine“ feiert ihn als Gitarristen für die Zukunft der Gypsy Jazzgitarre. Für das Duo Projekt hat er Sven Jungbeck mit an Bord, der sich in jungen Jahren hauptsächlich mit der elektrischen Jazzgitarre beschäftigt hat und heute fast ausschließlich akustisch unterwegs ist. Sein größter Einfluss ist, wie auch bei Joscho, der Gitarrenvirtuose Django Reinhardt.

Bernhard Hollingers Manifestor, 21 Uhr Café himmelblau
Mit „Manifestor“ bringt der mittlerweile in Berlin lebende multi-talentierte Musiker, Bassist, Produzent und visuelle Künstler zum ersten Mal sein neues Bandprojekt nach Ingolstadt. Zusammen mit aufstrebenden Musikern aus der Berliner und Münchner Szene werden in einer Mischung aus instrumentellen und elektronischen Sounds abstrakte Klangwelten erzeugt und post-zeitgenössische Improvisationen erkundet. Die vier Musiker sind Philipp Dornbusch (Drums), Bernhard Hollinger (Bass), Ju ray’m (Keys) und Moritz Stahl (Saxofon).

Ashraf Sharif Khan & Viktor Marek, 22.30 Uhr, ZWØLF by Yankee&Kraut
Ashraf Sharif Khan, geboren in Lahore, Pakistan, kombiniert seine höchste technische Fertigkeit mit Perfektion im musikalischen Ausdruck. Sein Spiel überschreitet irdische Grenzen und ist allen Menschen zugänglich. Viktor Marek. In Karachi rufen die Menschen seinen Namen, wenn er die Bühne betritt. Bereits in den frühen Nullerjahren veröffentlichte Marek mit seinem Trio „8Doogymoto“ bei Mathew Herberts Label „soundslike“ und bereiste damit die Erde. Ihr gemeinsames Album „Sufi Dub Brothers“ ist Zeugnis dieser kometenhaften Fügung einer Begegnung und versammelt das nahezu vollständige Song-Material dieser musikalischen Sensation.

Tickets gibt es in der Tourist Information am Rathausplatz (Moritzstraße 19), im Westpark Ingolstadt, im Achtzig20 GmbH c/o. Schanzer Ludwig Store (Theresienstraße 13), im IN-direkt Shop (Moritzstraße 6), im IN-direkt Verlag (Am Lohgraben 27) sowie über Ticket Regional (www.ticket-regional.de).

Abendkassen

An dem Abend der Veranstaltung Jazz in den Kneipen wird es drei Abendkassen geben, diese befinden sich in folgenden Locations:
Das Mo, Bergbräustraße 7
Tagtraum, Paradeplatz 3
Ertl Haus, Ludwigstraße 1
Die Abendkassen sind geöffnet von 19 bis 22 Uhr.

Das gesamte Programm – Änderungen vorbehalten – ist online verfügbar unter: www.kulturamt-ingolstadt.de/jazztage/

Wir danken sowohl dem Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst sowie dem Bayerischen Musikrat für die Förderung als auch den Sponsoren, der Sparkasse Ingolstadt Eichstätt, Audi, NH Hotel Group, Herrnbräu sowie unserem Medienpartner Bayern 2, ohne deren Engagement dieses Festival in solch einer hohen Qualität nicht möglich wäre.