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30.11.2023

Auf der Zielgeraden

Richtfest beim neuen Museum für Konkrete Kunst und Design

Freude und auch etwas Erleichterung war zu spüren beim Richtfest für das neue Museum für Konkrete Kunst und Design (MKKD). Schließlich war der Weg bis zu diesem Punkt durchaus weit – weiter als gedacht. Kostenexplosionen und Bauverzögerungen haben die geplante Eröffnung des neuen Museums in der alten, denkmalgeschützten Gießereihalle immer wieder nach hinten geschoben. Statt 2016 soll es nun 2025 so weit sein.

„Ich bin überzeugt, dass unser neues MKKD das Zeug dazu haben wird, Ingolstadt weit über die Stadtgrenzen hinaus zu einem Anziehungspunkt zu machen. Zu einer Attraktion für Kunstliebhaber und solche, die es noch werden wollen“, so Oberbürgermeister Christian Scharpf, der in seiner Rede beim Richtfest süffisant anmerkte, dass er bereits der dritte Oberbürgermeister Ingolstadts ist, der sich mit dem Bauprojekt beschäftigt. „Alle Bauprojekte haben ihre Herausforderungen und ihre Tücken, das ist normal“, sagte Scharpf. Im Falle des MKKD seien die Herausforderungen und Tücken aber aufgrund mehrerer Umstände vielfach größer. So stellten sich die archäologischen Grabungen als viel aufwändiger heraus, als angenommen. „Hier sind die Fachleute – im wörtlichen Sinne – so tief wie noch nie zuvor in die Ingolstädter Festungsgeschichte gedrungen.“ Hinzu kam, dass auch die Bodenbeschaffenheit deutlich schlechter war, als die mehrfach durchgeführten Sondierungen hatten erwarten lassen. Damit musste das Gründungskonzept geändert werden. Und schließlich – nach Corona und dem Beginn des Ukraine-Kriegs – explodierten generell die Kosten im Bau. „Das ist ein Bauprojekt, wie man es sich diffiziler kaum vorstellen kann. Mir wurde gesagt, es gehöre zu den aufwändigsten Bauvorhaben, die es momentan in Bayern gibt!“

Inzwischen scheinen die größten Probleme beseitigt und es geht gut voran auf der Baustelle: Der Rohbau ist, mit Ausnahme der räumlichen Einbauten im Erdgeschoss – wie Verwaltung oder Kunstvermittlung – fertiggestellt. Die zwischenzeitlich eingelagerten historischen Guss-Stützen wurden wieder eingebaut. Das temporäre Hilfstragwerk wird zurückgebaut. Die technischen Gewerke, also Elektro, Lüftung, Heizung und Sanitär, sind in vollem Gange.

Mit dem neuen Museumsgebäude bekommt die Sammlung des MKKD den Raum, den sie benötigt: Doppelt so groß und doppelt so hoch wie bisher wird die (unterirdische) Ausstellungsfläche sein. Damit kann dann auch das Sammlungsgebiet „Design“ adäquat präsentiert werden. Gleichzeitig gibt es Platz für Kulturvermittlung, Museumspädagogik und Museumscafé sowie einen Shop und Veranstaltungsbereiche.

Nicht vergessen werden darf auch die außergewöhnliche Architektur: Mit der historisch-nostalgischen Anmutung des 140 Jahre alten Gebäudes außen und den mathematisch-geometrischen Formen der Konkreten Kunst innen ergeben sich spannende Gegensätze. „Ich freue mich, dass wir uns nun definitiv auf der Zielgeraden befinden und glaube fest daran, dass wir 2025 Eröffnung feiern dürfen“, so Scharpf, der sich auch darauf freut „in spätestens zwei Jahren zu lesen oder zu hören: ,Wie zur Hölle, hat dieses Ingolstadt geschafft, dieses unglaubliche Bauprojekt doch noch zu einem so erfolgreichen Ende zu führen?‘“