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29.07.2023

Das Zukunftskonzept steht

Haus in der Fechtgasse wird saniert

Oberbürgermeister Christian Scharpf kennt das Heilig-Geist-Spital in der Fechtgasse gut. Genau 30 Jahre ist es her, als der heutige Rathauschef dort seinen Zivildienst geleistet hat. Später wohnten auch Scharpfs Großväter in der Alten- und Pflegeeinrichtung in Ingolstadts Altstadt. In letzter Zeit musste sich das Stadtoberhaupt aber aus ganz anderen Gründen mit dem Heilig-Geist-Spital beschäftigen – vor allem in seiner Rolle als Vorsitzender des Heilig-Geist-Spital-Stiftungsrates. Die Perspektiven der Stiftung wurden in den vergangenen Jahren immer düsterer. Der Betrieb der beiden Pflegeheime (Heilig-Geist-Spital und Anna-Ponschab-Haus) war über Jahre hinweg stark defizitär und das Gebäude in der Fechtgasse aus den 1970er Jahren benötigt dringend eine Sanierung. Zuletzt stand die Stiftung finanziell mit dem Rücken an der Wand, eine Insolvenz drohte. Durch viele Gespräche und unermüdliche Arbeit konnte nun aber eine tragfähige Lösung gefunden werden.

„Anfang des Jahres hatte die Stiftung noch eine sehr schlechte Perspektive. Jetzt bestehen wieder Sicherheit und Zuversicht. Ich bin sehr erleichtert und dankbar“, so Scharpf. Das einstimmig vom Stiftungsrat beschlossene Zukunftskonzept sieht die Kooperation mit einem Partner, der M&K Grundbesitz GmbH aus Neuburg, vor. Um die wirtschaftliche Zukunft der Stiftung zu sichern, hat die Stiftung zunächst von der Stadt Ingolstadt die bisher im Erbbaurecht besessenen Grundstücke an der Fechtgasse erworben. Die Stiftung hat anschließend das Grundstück im Erbbaurecht mit einer Laufzeit von 60 Jahren (zzgl. einer Option für weitere 20 Jahre) an die Firma M&K Grundbesitz GmbH vergeben. Dieses Unternehmen führt ab 2025 eine Generalsanierung des Gebäudes durch und eröffnet die Fechtgasse wieder als „Seniorenwohnstift Heilig-Geist-Spital.“ Die Fertigstellung ist bis Ende 2026 geplant. Bis dahin soll das Haus grundlegend saniert und umgebaut sein und rund 90 betreute Wohnungen für Senioren sowie eine Tagespflege mit mindestens 15 Plätzen bieten. Die Versorgung der Bewohner wird durch die Heilig-Geist-Stiftung erfolgen – mit einem eigenen ambulanten Pflegedienst und eigenen Kräften für die Tagespflege.

Wichtig dabei: Die seniorengerechten Wohnungen werden im mittleren Preissegment angesiedelt, es sind keine „Luxuswohnungen“ geplant. Die Stiftung mietet dort bis zu zehn Wohnungen an und verwendet sie gemäß dem Stiftungszweck (etwa Vermietung für besonders Bedürftige zu besonderen Konditionen). Bei Bedarf können von der Stiftung auch noch weitere Wohnungen angemietet werden. Auch wenn es im Heilig-Geist-Spital künftig keine stationäre Pflege mehr geben wird, wird diese weiterhin von der Stiftung angeboten – im Anna-Ponschab-Haus am Klinikum. Hier ist geplant, die aktuelle Anzahl der Pflegebetten zu vergrößern. Mit der erzielten Lösung können fünf wesentliche Ziele erreicht werden: Beide Standorte bleiben der Stiftung erhalten, das Haus Fechtgasse kann saniert werden, es müssen keine Mitarbeiter entlassen werden und die Stiftung kommt wieder in die schwarzen Zahlen. Nicht zuletzt kann die Stiftung künftig Senioren in allen Bedarfsstufen helfen: Vom betreuten Wohnen mit ambulanter Vor-Ort-Pflege, über die Tagespflege bis zur vollstationären Pflege.