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15.10.2023

Musical Theater Preis für Peter Lund

Autor von „Frankensteins Braut“ für „Bestes Buch“ ausgezeichnet

Zum Wissenschaftsjahr 2022 hatte das Stadttheater Ingolstadt den Berliner Autor Peter Lund (Text) und den Komponisten Wolfgang Böhmer (Musik) beauftragt, ein Musiktheaterstück zum Frankenstein-Mythos zu schaffen. Für das daraus entstandene Werk „Frankensteins Braut“ (UA), das am 3. Dezember 2022 Premiere feierte, hat Peter Lund nun den Deutschen Musical Theater Preis in der Kategorie „Bestes Buch“ erhalten.

„Frankensteins Braut“ ist ein mitreißendes Stück über die großen Themen, die uns im bekannten Roman der Autorin Mary Shelley begegnen: das Überwinden des Todes mit Hilfe der Wissenschaft, Verantwortung für das eigene Handeln und nicht zuletzt Liebe. Die Jury rund um die Deutsche Musical Akademie war von der Uraufführung so überzeugt, dass sie Peter Lund gleich in zwei Kategorien für den Deutschen Musical Theater Preis nominierte: „Bestes Buch“ und „Beste Liedtexte“.
Am Montagabend, 9. Oktober, feierte die Musicalszene schließlich in Berlin: Das Theater des Westens und Schauspielerin Katharine Mehrling als Moderatorin boten einen stimmungsvollen Rahmen für die Verleihung des Deutschen Musical Theater Preises 2023. Ausschnitte der nominierten Produktionen wurden live sowie per Stream präsentiert. Während der Preisverleihung gab es laut der Akademie immer wieder minutenlange Standing Ovations.

Peter Lund konnte den Preis für das „Beste Buch“ in Berlin nicht persönlich entgegennehmen, weil er mit seiner aktuellen Produktion mitten in den Endproben steckt: Das Musical „Lizzy Carbon und der Klub der Verlierer“ feiert am 17. Oktober Premiere am Theater der Jugend in Wien.
Das Stadttheater Ingolstadt freut sich laut Knut Weber sehr über diese Auszeichnung „und fühlt sich für den Mut zur Vergabe von Auftragswerken belohnt“, so der Intendant. Gerade in Ingolstadt als Spielort des Romans „Frankenstein“ von Mary Shelley hätten die Figur und das Thema Künstliche Intelligenz einen besonderen Stellenwert. „Die Erweiterung des Frankenstein-Themas in die heutige Debatte hat hohen künstlerischen und intellektuellen Mehrwert und insofern ist es beglückend, dass der Autor Peter Lund ausgezeichnet wurde. Glückwunsch!“

Der gebürtige Flensburger und Wahlberliner Peter Lund kann auf eine über 30-jährige Theaterkarriere als freischaffender Regisseur und Autor zurückblicken. In seinem Schaffen ist es ihm ein Anliegen, dem Genre des Musicals neue Aspekte abzugewinnen und aus dem Bespaßungs-Vorurteil herauszuholen. Gemeinsam mit Wolfgang Böhmer gelang ihm dieser scheinbare Spagat schon mehrfach mit großem Erfolg. Zu seinen erfolgreichsten Werken zählt sein immer wieder aufgeführtes Kinderstück „Hexe Hillary geht in die Oper“. Seit 2002 ist er als Leitungsmitglied des Studiengangs „Musical / Show“ Hochschullehrer an der Universität der Künste Berlin. Das Auftragswerk „Frankensteins Braut“ (UA) und die Regie hierfür waren seine ersten Arbeiten für das Stadttheater Ingolstadt.

Die Deutsche Musical Akademie ist nach eigenen Angaben Interessenverband, Institution und Netzwerk der Musicalbranche und hat zum neunten Mal den Deutschen Musical Theater Preis verliehen. Die Gewinnerinnen und Gewinner wurden von einer elfköpfigen Fachjury sowie den Mitgliedern der Akademie in einem Online-Verfahren gewählt. Der Theaterpreis soll auf die Leistungskraft, Vielfalt und künstlerische Ausstrahlung der populärsten deutschen Bühnengattung aufmerksam machen. Ziel der Auszeichnung ist es, herausragende künstlerische Leistungen im Genre Musical zu würdigen und diesen eine größere öffentliche Aufmerksamkeit zu geben.

Der Deutsche Musical Theater Preis ist laut der Deutschen Musical Akademie einer der wichtigsten Bühnenpreise Deutschlands und die einzige Auszeichnung für deutschsprachige Musicals, die von Profis an Profis verliehen wird. In 16 Kategorien hat die Deutsche Musical Akademie herausragende deutschsprachige Musicalproduktionen aus der Spielzeit 2022/23 ausgezeichnet und einen Ehrenpreis sowie in drei Kategorien den Craig-Simmons-Preis verliehen. Nominiert waren Musical-Produktionen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz.