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23.02.2023

Die 30. Ingolstädter Literaturtage

Romandebüts, regionale Talente und ein Hip-Hop-Workshop

Vom 14. bis 30. April finden die Ingolstädter Literaturtage statt – heuer bereits zu 30. Mal. Und sie decken ein breites Spektrum ab: Vorgestellt werden Debütromane neben Lesungen bereits bekannter sehr unterschiedlicher Autoren, es gibt Workshops für Hip-Hop, einen Schreibwettbewerb für Schülerinnen und Schüler, regionale Autoren erhalten eine Plattform für ihr literarisches Schaffen und die Marieluise-Fleißer-Preisträgerin gestaltet ihr eigenes kleines Festival im Festival.

Die Ingolstädter Literaturtage 2023 starten am Freitag, 14. April, um 20 Uhr in der Neuen Welt mit Flo Weber (Autor und Musiker u.a. bei Sportfreunde Stiller) und seinem Buch „Die wundersame Ästhetik der Schonhaltung beim Ertrinken“. Der in Schrobenhausen geborene Autor deckt damit eine Säule des Lesefestivals ab: regionalen Autoren/-innen die Gelegenheit zu geben, aus ihren Werken vorzutragen. Der Auftaktabend ist übrigens eine Kooperation mit dem Stadtjugendring und The Young, the Old & the Club, ein Förderprojekt des Bayerischen Jugendrings.

Der Abend des Ingolstädter Autorenkreises (Freitag, 28. April, 19 Uhr, Neue Welt) bietet ebenfalls eine Plattform für regionale Autoren/-innen, um Einblicke in ihr literarisches Schaffen zu geben. Des Weiteren tragen die jeweils Erstplatzierten der beiden höheren Altersgruppen beim Schanzer Schreibwettbewerb für Schülerinnen und Schüler ihre prämierten Geschichten vor. Durch den Abend führen Michael von Benkel und Jens Rohrer. Musikalisch umrahmt wird die diesjährige Literarische Nacht vom regionalen Liedermacher Tom Bott. Er verführt sein Publikum zum Träumen, Lachen und Nachdenken. Die meisten Lieder und Texte sind aus gewissen Lebenslagen entstanden und beschreiben Situationen und Erlebnisse im Alltag.

Bereits zum dritten Mal wird ein Teil der Ingolstädter Literaturtage von der aktuellen Marieluise-Fleißer-Preisträgerin gestaltet. Am Donnerstag, 20. April, 20 Uhr, im Lechner Museum widmet sich Ines Geipel persönlich dem Thema „Unveröffentlichte Literatur des Ostens“. Literatur in der Diktatur wird durchwegs extrem behandelt, so auch in Ostdeutschland zwischen 1945 und 1989. Zahlreiche Autoren/-innen wurden bespitzelt, verhaftet, mundtot gemacht. Stoffe und Themen unterlagen bis zum Ende der DDR der Zensur. Ines Geipel hat zusammen mit Joachim Walther das „Archiv der unterdrückten Literatur“ gegründet und damit ein beschwiegenes literarisches Land offengelegt. Das stellt sie an diesem Abend vor, mit verbotenen Texten und den Schicksalen der Verfemten.

Zudem präsentiert Ines Geipel drei Autoren/-innen, dazu zählen Durs Grünbein mit „Äquidistanz“ (Dienstag, 18. April), Helga Schubert mit „Der heutige Tag“ (Mittwoch, 19. April) sowie Hendrik Bolz mit „Nullerjahre“ (Freitag, 21. April). Diese Abende werden von Ines Geipel moderiert, beginnen jeweils um 20 Uhr und finden im Lechner Museum statt.

Des Weiteren kann sich das Publikum auf zwei Romandebüts am Sonntag, 23. April, 20 Uhr im Tagtraum freuen: Slata Roschal liest aus ihrem Buch „153 Formen des Nichtseins“ und offenbart damit ein schonungsloses Romandebüt in Form einer Prosacollage voll bissigem Humor und sezierenden Alltags- wie Selbstbeobachtungen. Der zweite Autor an diesem Abend, der von Annegret Liepold moderiert wird, ist Markus Ostermair. Mit „Der Sandler“ ist ihm ein Buch gelungen, das sich intensiv und kenntnisreich mit Obdachlosen auseinandersetzt.

Außerdem stehen auf dem Programm: Reinhard Kleist mit „Starman – David Bowies Ziggy Stardust Years“, Moderation Matthias Wieland (Samstag, 15. April, 20 Uhr, Museum für Konkrete Kunst), Emine Sevgi Özdamar mit „Ein von Schatten begrenzter Raum“, Moderation Katharina Erlenwein (Montag, 24. April, 20 Uhr, Studio im Herzogskasten), Matthias Politycki mit „Alles wird gut. Chronik eines vermeidbaren Todes“, Moderation Dirk Kruse (Donnerstag, 27. April, 20 Uhr, Harderbastei) und Erwin Rehling mit „Ois ned glong. Eine Landjugend“ (Samstag, 29. April, 20 Uhr, Bauerngerätemuseum Hundszell). Letztere ist eine Kooperation mit dem Bauerngerätemuseum Hundszell.

Erneut findet im Rahmen der Literaturtage ein Workshop zum Thema Hip-Hop statt, der in Kooperation mit dem Stadtjugendring und Jugendkulturbox Spot (Jugendtreff im Ingolstädter Nordosten) entstanden ist. Den Teilnehmern/-innen steht MC und Produzent CROP zur Seite, der sie in mehreren Workshop-Einheiten ans Songwriting und Recording heranführt. Gelehrt werden Sprechgesang und Taktgefühl, das „Aufpolieren“ der Reime, Atemtechnik am Mikrofon, das Kreieren von Refrains und Hooks, das Recorden an sich, der Einsatz von Effekten sowie das Mixen und Mastern.

Am Samstag, 22. April, 18 Uhr steht dann im Jugendkulturbox Spot der große Hip-Hop-Abschlussabend auf dem Programm – Gelegenheit für die Teilnehmer/-innen des Workshops, ihre Songs zu präsentieren. Auch CROP und ein Gastmusiker werden an diesem Abend auf der Bühne stehen.

Die Termine für die kostenlosen Workshops sind:
Samstage, 4., 11., 18., 25. März sowie 1., 8., 15. und 22. April
jeweils von 14 bis 18 Uhr in der Jugendkulturbox Spot

Anmeldung für die Workshops unter rapspot_in (Instagram). Die Workshops richten sich an Teilnehmer/-innen im Alter zwischen 14 und 27 Jahren.

Auf ein literarisches Schmankerl dürfen sich auch die Schüler/-innen der Johann-Nepomuk-von-Kurz-Schule freuen. Dort liest Susanne Straßer am Donnerstag, 27. April, um 10.15 Uhr aus ihrem Roman „Suppe ist fertig“. Eine weitere Veranstaltung für Kinder findet am Samstag, 29. April, 15 Uhr, in der Fronte 79 statt: eine Event-Kinderlesung unter dem Motto „Literaturtage meets KAP der Kinder“. Susanne Orosz liest aus ihrem Buch „Erde. Geschichten zum Graben und Entdecken“. In 18 Erzählungen erleben Kinder Besonderheiten unseres Planeten: Sand, Gestein, Vulkane, Erderwärmung, Erdentstehung u. v. m. Rund um die Lesung können sich sowohl die kleinen als auch großen Gäste über ein buntes Rahmenprogramm vom BUND Naturschutz, der neuen Umweltstation Ingolstadt Mensch.Natur.Stadt. und dem KAP der Kinder-Team freuen.

Den Abschluss der diesjährigen Literaturtage gestaltet die Preisverleihung des Schreibwettbewerbs für Schüler/-innen (Sonntag, 30. April, 14 Uhr, Stadtbücherei). Unter der Moderation von Heike Marx-Teykal kann das Publikum gespannt verfolgen, wer die Auszeichnungen entgegennehmen darf. Dieses Jahr verfassten die Nachwuchsliteraten/-innen Kurzgeschichten zum Thema „Die Spur der Natur“.

Weitere Informationen zum Programm der 30. Ingolstädter Literaturtage unter: www.kulturamt-ingolstadt.de.

Tickets gibt es in der Tourist Information am Rathausplatz (Moritzstraße 19), im Westpark Ingolstadt, im Achtzig20 GmbH c/o. Schanzer Ludwig Store (Theresienstraße 13) sowie über Ticket Regional (www.ticket-regional.de).