Seiteninhalt
11.07.2023

Erfolgreiches Innenstadtkonzept

Zwischenbilanz START:ING 2021-2023

Im Juli 2021 verabschiedete der Stadtrat das Innenstadtkonzept, das in einem einjährigen Arbeits- und Beteiligungsprozess entstanden ist. Die Umsetzung der 25 Einzelmaßnahmen wurde im Rahmen der Kampagne START:ING verfolgt. Zwei Jahre nach Verabschiedung des Konzepts ist es Zeit, eine Zwischenbilanz der Umsetzung zu ziehen – und die fällt positiv aus.

Von den 25 Maßnahmen des Konzepts wurden bereits 16 abgeschlossen. Acht weitere befinden sich in der Umsetzung. Lediglich eine Maßnahme wurde nicht umgesetzt. Insgesamt wurden, ohne Personalkosten, Mittel in Höhe von rund 9,2 Millionen Euro bereitgestellt. Bereits vor dem Start des Innenstadtprozesses begonnene Maßnahmen, wie beispielsweise die Sanierung des Georgianums, oder die frühzeitigen investiven Maßnahmen zur Attraktivitätssteigerung der Altstadt (Sanierung der Fußgängerzone und Tiefgaragen, Bezuschussung der City-Tickets etc.) durch die Stadt Ingolstadt und die IFG, summieren sich auf knapp 40 Millionen Euro.

Gleichzeitig konnte sich die Stadt Fördermittel in Höhe von insgesamt 2,1 Millionen Euro aus drei Förderprogrammen sichern, dem Sonderfonds „Innenstädte beleben“ des Freistaats Bayern, dem Förderprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ des Bundesministeriums des Inneren für Bau und Heimat und dem Programm „NEUSTART KULTUR“ der Kulturstiftung des Bundes.

Das Ingolstädter Innenstadtkonzept mit seiner Umsetzungskampagne START:ING hat überregional hohe Beachtung sowohl in den Medien als auch in Fachkreisen gefunden. Neben Vorträgen im Rahmen verschiedener Veranstaltungen (z.B. Stadtretter, Stadtmanufaktur, Kongress des Austrian Council of Shopping Places) und Einladungen zu bilateralen Austauschformaten wurde START:ING als eines von 15 Best-Practice Beispielen in der ExWoSt-Studie „Multifunktionale Innenstadtentwicklung und Partizipationskultur“ des nexus Instituts im Auftrag des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung BSSR ausgewählt und in Berlin präsentiert. Ebenfalls eine Auszeichnung als „Cima Stadtimpulse Best-Practice“ für Innenstadtbelebung erhalten hat das Projekt Cityfreiraum.

Naturgemäß konnten nicht alle 500 Ideen im Rahmen des einjährigen Innenstadtprozesses gelöst werden und fanden deshalb Eingang in den Themenspeicher. Dazu zählen zum Beispiel die grundsätzliche Regelung des Autoverkehrs und der Umgang mit Parkflächen in der Innenstadt. Gleichwohl wurden bereits Ideen aufgegriffen. Beispiele hierfür sind die „Angebotsausweitung von (temporärer) Kinderbetreuung in der Innenstadt“ durch eine Initiative des Museums für Konkrete Kunst mit IN-City und der IFG und die „Förderung des Radtourismus“ durch Infrastrukturmaßnahmen entlang des Donauradwegs. Der Themenspeicher enthält darüber hinaus eine Fülle von Anregungen, darunter auch größere und z.T. visionäre Maßnahmen, die Gegenstand oder Leitlinie einer weiterführenden Innenstadtpolitik sein könnten oder bereits in Ansätzen sind, wie z.B. die Schaffung von Wohnraum in der Innenstadt, die Einrichtung einer Straßenbahnlinie vom Hauptbahnhof über die Innenstadt bis zum Audi-Gelände im 5-Minuten-Takt, die Schaffung eines Fahrradparkhauses oder die Untertunnelung der Schlosslände. Auch die Stärkung des Innenstadtmanagements und Innenstadtmarketings durch einen integrierten, akteurszentrierten Ansatz unter Einbeziehung und ggf. Weiterentwicklung von IN-City e.V. und anderen Interessensvertretungen sind noch zu diskutieren. Diese Themen werden weiterhin verfolgt.

Andrerseits zahlen darüber hinaus Ideen und Aufgaben auf die Ziele der Innenstadtbelebung ein, auch wenn sie nicht explizit im Konzept genannt wurden. Hierzu zählt z.B. die Verbesserung der Ost-West Querung der Innenstadt für Radfahrer durch Öffnung der Spitalstraße für den Radgegenverkehr und die Schaffung eines vergünstigten Anwohnerparktarifs in den Innenstadttiefgaragen durch die IFG.

Die Arbeit am Innenstadtkonzept und die Umsetzung seiner 25 Maßnahmen im Rahmen der Kampagne START:ING haben gezeigt, dass die Belebung der Innenstadt eine Gemeinschaftsaufgabe für viele Akteure ist. Nach zwei Jahren START:ING kann eine durchaus positive Bilanz gezogen werden. Das Ziel, die Innenstadt nachhaltig zu einem belebten Zentrum mit hoher Aufenthaltsqualität und Standortattraktivität zu machen, ist damit allerdings noch nicht erreicht. Fokus auf die weitere Ausgestaltung der laufenden und in Umsetzung befindlichen Maßnahmen, eine wirkungsorientierte Ergänzung um neue Initiativen und ein langer Atem sind erforderlich. In dieses gemeinsame Ziel mündet die stetige Arbeit verschiedenster Fachämter der Stadtverwaltung, externer Leistungsträger sowie das bürgerschaftliche Engagement.