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24.01.2024

Gefährliches Gedankengut

Stellungnahme des Migrationsrates zum Unwort des Jahres „Remigration“

Das Unwort des Jahres 2023 in Deutschland lautet „Remigration“. Das Wort wird von rechten Parteien und rechtsextremen Gruppierungen verwendet, um die Zwangsausweisung von Menschen mit Migrationsgeschichte zu fordern. Der Migrationsrat der Stadt Ingolstadt zeigt sich entsetzt über die Bedeutung des Begriffs, hinter dem sich im Jargon und im Parteiprogramm der Rechtsextremen eine menschenverachtende Abschiebepraxis bis hin zur Deportation verbirgt.

Bei den Mitgliedern des Migrationsrats, der die Bevölkerung Ingolstadts mit ausländischer Herkunft vertritt, sorgen die Pläne der Rechten für große Empörung, aber auch für Widerstand. „Wir leisten unseren Beitrag zum wirtschaftlichen Wohlstand der Stadt, viele engagieren sich ehrenamtlich für die Gemeinschaft, unsere Kinder gehen hier zur Schule, wir leben hier in einem selbstverständlichen Miteinander. Wir sind Teil der Ingolstädter Bevölkerung“, so ein Mitglied des Migrationsrats.

Der Migrationsrat stellt sich entschieden gegen rechts. Die Pläne hinter dem Begriff „Remigration“ wurden nun demaskiert: Sie sind rassistisch, menschenverachtend, verabscheuungswürdig. Es ist höchste Zeit, sich dem entgegenzusetzen und zu zeigen, welche gefährlichen Entwicklungen derzeit in unserem Land stattfinden. Es geht nicht nur um die Freiheit und Würde der Menschen mit Migrationsgeschichte, es geht um die Freiheit der ganzen Gesellschaft.

Wir müssen den Menschen klar machen, welches gefährliche Gedankengut hinter diesen beschönigenden Begriffen der Rechtsextremen und Rechtspopulisten steht und welche verheerenden Konsequenzen es für unser gesamtes Land und für unsere Demokratie haben kann bzw. wird, sollten diese Kräfte an die Macht kommen: „Remigration“ bedeutet nichts anderes als Zwangsausweisung, ja Deportation.
Wer schweigt, unterstützt die Seite der anderen, die laut sind und ihre menschenverachtenden und demokratiefeindlichen Parolen verbreiten.
Die Vergangenheit hat uns schmerzlich gelehrt: Aus Worten werden Taten.

Der Migrationsrat ruft zum Widerstand gegen rechtsextreme Positionen und Politik auf und ermutigt alle Bürgerinnen und Bürger, sich jetzt für Demokratie und Menschenwürde einzusetzen, jetzt die Rechtsextremen, ihre Mitläufer und Mithelfer zu stoppen!