Ingolstadt gewinnt Innovationswettbewerb
Förderung des BMVI zur Entwicklung von 5G-Anwendungen
Ingolstadt gehört zu den Gewinnern des 5G-Innovationswettbewerbs des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI). Das Innovationsprogramm geht auf die im Koalitionsvertrag beschlossene „5x5G-Strategie“ zum Ausbau der digitalen Infrastruktur zurück. Nach Abschluss der Frequenzauktion im Juni läuft nun der deutschlandweite Ausbau. Schon heute ist 5G in einigen Städten verfügbar, bis Ende 2020 will alleine die Telekom 20 Großstädte versorgen. Weitere Regionen werden folgen, parallel bauen auch andere Anbieter ihre Infrastruktur in Deutschland zügig aus.
Durch die weitere Erforschung und Erprobung der Anwendungsfälle, die die Förderung des BMVI ermöglicht, sollen Anbieter von innovativen 5G-Mobilfunklösungen mit den Nutzern der Technologie zusammengeführt und die Potenziale von 5G vor Ort sichtbar gemacht werden. Die durch 5G mögliche digitale Transformation wird alle gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und administrativen Bereiche vorantreiben und nachhaltig zur Verbesserung der Lebensqualität in Deutschland beitragen. Mit „5x5G“ sollen frühzeitig die Weichen dafür gestellt werden.
Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft IFG, die Stadt Ingolstadt, die COM-IN Telekommunikations GmbH, die AUDI AG, die Technische Hochschule Ingolstadt sowie das derzeit in Gründung befindliche Fraunhofer-Anwendungszentrum „Vernetzte Mobilität und Infrastruktur (VMI)“ bilden das Ingolstädter Konsortium, das gemeinschaftlich die Bewerbung im 5G Innovationswettbewerb eingereicht hat.
Mit 5GoIng, dem 5G-Innovationskonzept Ingolstadt, wird das Ziel verfolgt, Ingolstadt zur Modellregion innovativer 5G-Anwendungen mit dem Kernthema Mobilität zu machen. Das Vorhaben ist Teil der Umsetzung des Grundsatzbeschlusses „Digitales Ingolstadt – Zukunftsfähiges Ingolstadt“ zur proaktiven Gestaltung der digitalen Zukunft in Stadt und Region.
Konkret sollen im Rahmen des Projektvorhabens reale Anwendungsfälle und Use-Cases in den Schwerpunktbereichen Verkehrssicherheit (Erhöhung der Sicherheit an Unfallschwerpunkten für alle Verkehrsteilnehmer), Nachhaltigkeit (Adaptive Verkehrsflusssteuerung und Ressourcenschonung) sowie Smart City (Vernetzung von Verkehrsteilnehmern und Infrastruktur für Warn-/Informationssysteme) entwickelt werden. Parallel werden im Rahmen des Projekts auch flankierende Querschnittsthemen wie die intensive Einbeziehung und aktive Information der Bevölkerung, die Förderung innovativer Unternehmensgründungen durch die Öffnung der 5G-Infrastruktur für Start-Ups sowie perspektivisch auch die Ausweitung der Aktivitäten auf die Region 10, von Beginn an in den Fokus genommen.
Das vorgelegte „5GoIng-Innovationskonzept“ überzeugte das Expertengremium, sodass Ingolstadt unter 138 Bewerbungen als eine der 67 Gewinnerregionen ausgewählt wurde und die Förderung in Höhe von 100.000 Euro erhält, mit der die Ausarbeitung der vorhandenen Ideen in ein umsetzungsfähiges Gesamtkonzept realisiert werden soll.
Andreas Scheuer, Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, überreichte in Berlin den Vertretern des Ingolstädter Konsortiums, Prof. Dr. Georg Rosenfeld, Vorstand der IFG, Bianca Krauser, Stadt Ingolstadt, Daniel Pfaller, AUDI AG und Christian Müller, Kanzler der THI, im Beisein von MdB Dr. Reinhard Brandl die Förderurkunde.
„138 konkrete Ideen zeigen das enorme Interesse an 5G. Zu Recht, denn 5G ist der Schlüssel zur Zukunft. Ob Verkehr und Logistik, Medizin, Forst- und Landwirtschaft oder in vielen anderen Bereichen – die Technologie wird unser Leben nachhaltig verändern. 67 Städte und Regionen in ganz Deutschland können jetzt mit innovativen und kreativen Konzepten die 5G Einführung vorantreiben, konkrete Anwendungen und Geschäftsmodelle entwickeln und erproben“, so Scheuer.
„Ingolstadt steht als Technologiestandort Innovationen offen und aufgeschlossen gegenüber“, erklärte Oberbürgermeister Christian Lösel. „Das 5G-Innovationskonzept stellt dabei einen wichtigen Pfeiler der zahlreichen Technologieinitiativen am Standort dar. Durch den Zuschlag können wir nun gemeinsam mit Unternehmen und Wissenschaft weiter an der Entwicklung und Erprobung von konkreten 5G-Anwendungsfällen arbeiten und so die Vorteile dieser neuen Technologie für die Ingolstädter Bürgerinnen und Bürger nutzbar machen. Wir leisten mit der Initiative einen Beitrag zur Sicherung qualifizierter Arbeitsplätze in unserer Stadt und unterstreichen unsere Anstrengungen als Standort digitaler Mobilität. Die Einbindung und aktive Information der Bevölkerung ist wie bei allen Innovationen auch bei 5G von zentraler Bedeutung.“
„5G wird früher oder später in ganz Deutschland der Standard für den Mobilfunk sein. Wir wollen früher dabei sein und unseren Unternehmen damit bei der Entwicklung und Erprobung von 5G Anwendungen einen Wettbewerbsvorsprung geben. Der erste Schritt dahin war der Abschluss einer Technologiepartnerschaft von Stadt, AUDI AG und Deutscher Telekom Anfang Oktober. Ingolstadt wird ab 2020 als Pilotregion mit 5G Infrastruktur ausgebaut. Heute haben wir in Berlin nun die Fördermittel für die Entwicklung entsprechender Anwendungskonzepte erhalten. Damit kommen wir unserem Ziel, unsere Region zum Vorreiter bei innovativen neuen Technologien zu machen wieder ein Stück näher“, so Bundestagsabgeordneter Dr. Reinhard Brandl.