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27.08.2023

Lebensbuch und Mahnmal

Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus und der Toten der Weltkriege

Im Stadtmuseum wurde vor Kurzem das Lebensbuch der Vertreterin der Sinti und Roma – der Sintiza Maria Herzenberger-Roché – in Anwesenheit von Bürgermeisterin Petra Kleine, dem Vorsitzenden des Zentralrates der Sinti und Roma, Romani Rose und ihrer Enkelin, Serina Roché, vorgestellt und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die blaue Stele im Luitpoldpark mit ihrem Porträt findet nun ihr Pendant im Stadtmuseum. Das Ensemble des Mahnmals ist mit diesem Lebensbuch vollendet.

Das Schicksal ihrer Großmutter stehe stellvertretend für die Ermordung von 500.000 Sinti und Roma im NS-besetzten Europa, so Serina Roché, Nach ihrer Inhaftierung kam Maria Herzenberger-Roché in verschiedene Konzentrationslager, wo sich ihre Spur im KZ Ravensbrück schließlich verliere.

Im Jahr 1999 wurde im Luitpoldpark das Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus und der Toten der beiden Weltkriege offiziell eröffnet. Das Konzept der Landshuter Künstlerin Dagmar Pachtner sieht drei Schwerpunkte vor: die Stelen im Luitpoldpark, die Stelen in der Stadt und die Dokumentation in den Räumen des Stadtmuseums. Opfer werden stellvertretend auf den blauen Stelen dargestellt, mit ihrem Porträtfoto und einer kurzen Angabe zu Geburt- und Sterbedatum.

In den Räumen der Zeitgeschichtlichen Abteilung des Stadtmuseums werden die Biografien der Personen in einem „Lebensbuch“ dargestellt: ihr Foto und ihr Lebenslauf, wie er sich aus den Dokumenten ergibt. So entstehen exemplarisch Einblicke in das Leid der Opfer: jüdische, katholische, freikirchliche, politische, militärische, Zwangsarbeiter, medizinische Opfer der Zwangssterilisation.