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05.04.2024

Gegen das Vergessen

Informationen zu Mahn- und Gedenkstätte auf neuer Internetseite

Am 28. April jährt sich die Übergabe der blauen Stelen im Luitpoldpark sowie an Erinnerungsorten in der Ingolstädter Innenstadt zum 25. Mal. Seit dem Jahr 2006 wird das Mahnmal durch einen Raum im Stadtmuseum komplettiert, in dem man sich in „Lebensbüchern“ über die Geschichten der auf den blauen Stelen Dargestellten informieren kann. Ausschlaggebend für diese Entwicklung in der städtischen Erinnerungskultur waren in den Jahren 1996 und 1997 ein Kolloquium, in dem das Fehlen eines Gedenkortes in Ingolstadt thematisiert wurde, und ein Kunstwettbewerb, dessen Ergebnis die Beauftragung der Landshuter Künstlerin Dagmar Pachtner war.

Immer wieder gab es seitdem Fragen zu den Porträts auf den Stelen, deren Namen nicht genannt werden. Immer wieder wird festgestellt, dass sich die Bedeutung der Gedenkstätte im Park nicht leicht erschließt und Erklärungen nötig sind. Bisher konnten sich Interessierte im Stadtmuseum oder über die Internetpräsenz des Zentrums Stadtgeschichte über das Ingolstädter Mahnmal informieren. Auf einer eigenen Internetseite, die unter mahnmal.ingolstadt.de aufgerufen werden kann, finden sich nun ausführliche Texte zu den in den blauen Stelen dargestellten Opfern des Nationalsozialismus. Über einen Stadtplan können die Positionen der einzelnen Stelen angezeigt werden. Zudem erfährt man etwas über die historischen Orte im Stadtgebiet, die bewusst als Erinnerungsorte gewählt wurden. Darüber hinaus bietet die Seite Basisinformationen zu Ingolstadt in der Zeit des Nationalsozialismus und beinhaltet eine weiterführende Literaturliste.

Der Menüpunkt „Entstehung und Wirkung“ gibt einen Einblick in die historische Situation vor 1999 und informiert über den Entstehungs- und Realisierungsprozess. Unter der Überschrift „Bedeutung und Wirkung“ werden Aspekte aus der aktuellen Nutzungspraxis des Mahnmals vorgestellt. So ist der Luitpoldpark nicht nur der Ort für Veranstaltungen zum Volkstrauertag, sondern auch für Besuche von Zeitzeugen und deren Nachkommen. Im Jahr 2019 wurde eine weitere Stele im Luitpoldpark zur Erinnerung an die Opfer der Sinti und Roma aufgestellt. Der Luitpoldpark wurde damit am 2. August 2020 zum Ort der ersten in Ingolstadt stattfindenden Gedenkfeier für die Opfergruppe der Sinti und Roma. In der Vermittlungsarbeit, deren Ziel es ist die Erinnerung an die Schicksale der Opfer des Nationalsozialismus aufrecht zu halten, soll das Mahnmal eine zentrale Rolle spielen. Rundgänge für Interessierte und Schulklassen können ebenfalls über die neue Internetseite des Ingolstädter Mahnmals angefragt werden.