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03.03.2023

Mit Schirm, Charme und roter Tasche

Neues Festival rund um den Internationalen Tag der Frau

Vom 3. bis 12. März findet zum ersten Mal das FEM*FESTIVAL Ingolstadt statt, ein Kooperationsprojekt von Gleichstellungsstelle und Kulturamt. Dieses Festival löst die Ingolstädter Künstlerinnentage „Der Oktober ist eine Frau“ ab, die 25 Jahre lang Frauen in Kunst und Kultur eine Bühne boten.

Eröffnet wird das Festival am 3. März um 19 Uhr mit der Ausstellung „Die berühmten Frauen der Banknoten“ von Maria Odilia Ostertag-Allwicher in der Kulturhalle P3. Die Künstlerin suchte weltweit nach Banknoten, auf denen Frauen abgebildet waren. Sie kopierte aus den zerknitterten, teils vergriffenen Noten die Porträts heraus, alle ungefähr gleich groß, kolorierte sie mit feinem Pinselstrich, zog sie auf ein Holzquadrat auf und recherchierte die Geschichte jeder dieser Persönlichkeiten. So entstand ein wundersames Mosaik unterschiedlichster weiblicher Lebensentwürfe aus der ganzen Welt aus acht Jahrhunderten.

Nach diesem Auftakt geht es dann mit folgenden Veranstaltungen weiter:

Mit Schirm, Charme und roter Tasche. Farbe zeigen und das Wort ergreifen! Auf dem Rathausplatz findet am Samstag, 4. März, um 12 Uhr die jährliche Aktion „Rote Taschen“ statt, heuer ergänzt um die „Rote-Schirm-Aktion“. Mit roten Taschen und Schirmen soll auf den Gender Pay Gap aufmerksam gemacht werden – das Ungleichgewicht bei der Bezahlung von Männern und Frauen. Alle sind eingeladen, mit einer roten Tasche und/oder einem roten Schirm zum Rathausplatz zu kommen. Gemeinsam wird Farbe gezeigt! In diesem Jahr erstmalig wird das „Rote Podest“ aufgebaut, ein Speaker‘s Corner für Interessierte, die ihre Statements zu Equal Pay abgeben können.

Die „Ladies Crime Night“ beginnt am Samstag, 4. März, um 20 Uhr in der Harderbastei. Die Mörderischen Schwestern laden zu ihrer berüchtigten Ladies Crime Night ein. Im Rahmen des Festivals stellen sich zehn erfolgreiche Krimiautorinnen auf einzigartige Weise vor. Jede Autorin liest sechs Minuten aus ihrem aktuellen Werk, dann fällt ein Schuss...
Durch die finsteren Abgründe der einzelnen Werke führt die aus Ingolstadt stammende Schriftstellerin und Organisatorin des Abends, Carmen Mayer. Das Publikum erwartet ein aufregender Querschnitt durch die kriminelle Landschaft deutschsprachiger Schriftstellerinnen.
Die Ladies Crime Night steht für einen außergewöhnlichen Abend mit fesselnden Krimis und atemberaubender Unterhaltung. Autorinnen: Denise Yoko Berndt, Kate Delore, Hannelore Koch, Jacqueline Lochmüller, Tanja Marti, Monika Martin, Nicole Neubauer, Ursula Schmid-Spreer, Anja Stapor, Claudia Westhagen; Moderation: Carmen Mayer
Die Band Kapuze wird die Lesung musikalisch begleiten. Üblicherweise zu fünft in einer gängigen Rock-Instrumentierung treten Kapuze an diesem Abend für noch mehr Gänsehautfeeling in einer abgespeckten XXS-Formation als Duo auf.

Wallis Bird gastiert am Sonntag, 5. März, um 20 Uhr in der Neuen Welt (verlegt vom Kulturzentrum neun). Wallis Bird, bekannt für ihre explosive Mischung aus Irish Folk, Rock, Pop und Soul, brachte im Mai 2022 ihr neues Album heraus. Mit „Hand“ oder auch „Nine and a Half Songs for Nine and a Half Fingers“ (in Bezug auf einen Unfall in ihrer Kindheit, bei dem ihre linke Hand dauerhaft beschädigt wurde) setzt Wallis Bird den Fokus auf sich selbst und wirft Themen auf, die nur schwer zu bewältigen sind – Themen wie Vertrauen, Alkoholmissbrauch, Stagnation, Selbstzensur und Selbstverbesserung.
Mit ihrer außergewöhnlichen Kreativität, aber vor allem ihrer Freude und Empathie, widmet sie sich sorgsam jedem einzelnen Thema. Wallis Bird begeistert mit ihrer musikalischen Wucht seit über einem Jahrzehnt das Publikum und hat in dieser Zeit über 1000 Shows gespielt. Ihr musikalisches Schaffen brachte ihr bisher mehrere internationale Preise ein, darunter zwei Irish Meteor Awards (nationaler irischer Musikpreis) und den deutschen Musikautorenpreis in der Kategorie Rock/Pop.

Den Vortrag zum Equal Pay Day „Der lange Weg zur Gleichstellung. Bürgerliche, soziale und politische Rechte für Frauen in Deutschland“ hält Dr. Ulrike Haerendel am Dienstag, 7. März, um 19 Uhr in der Kulturhalle P3.
Von der berühmten „Erklärung der Rechte der Frau und Bürgerin“ (Olympe de Gouges) über die Frauenbildungsvereine des 19. Jahrhunderts, den Kampf um das Wahlrecht im frühen 20. Jahrhundert, die Feststellung der Gleichberechtigung im Grundgesetz und die Beseitigung der Frauen diskriminierenden Bestimmungen des BGB war es ein langer Weg, der Frauen in Deutschland schließlich die rechtliche Gleichstellung gebracht hat.
Wie sieht es aber mit ihrer materiellen Situation aus? Wo verbergen sich weiter Armutsfallen für Frauen? Ist der Kulturwandel in Geschlechterfragen schon abgeschlossen? Die Historikerin Ulrike Haerendel markiert in einem Bildvortrag wichtige Stationen der Gleichberechtigung und zeigt die gegenwärtigen Probleme bei der Gleichstellung in der Sozial- und Lohnpolitik auf.
Ulrike Haerendel ist Referentin an der Universität der Bundeswehr München. Die promovierte Historikerin hat schwerpunktmäßig zur Geschichte der NS-Zeit, der Sozialpolitik und der Geschlechter gearbeitet. Von 2009 bis 2020 war sie Studienleiterin für Soziales, Familie, Geschlechterfragen und Geschichte an der Evangelischen Akademie Tutzing.

Den musikalischen Abschluss des Abends gestaltet das Collegium Vento – Woodwinds of Munich, die Münchner Künstlerinnen Madeleine Hollmann (Flöte), Marta Picó (Flöte) und Ji Young Han (Klavier). In ihrem Programm „Flute Dances“ erschaffen sie ein lebendiges, virtuos strahlendes Feuerwerk aus perlenden Flötenkaskaden und schmeichelnden Klavierharmonien

Die Aktion der Gleichstellungsstelle zum Internationalen Tag der Frau „Geliebt und verachtet. Literatur und Skandal“ am Mittwoch, 8. März, startet um 18 Uhr am Rathausplatz mit dem Frauenpfad zur Marieluise-Fleißer-Statue: „Eine Rose für die Fleißer“. Anschließend hält Dr. Beatrix Schönewald (Leiterin des Zentrums für Stadtgeschichte mit dem Stadtmuseum und dem Fleißer-Haus) im Marieluise-Fleißer-Haus einen Vortrag zu Marieluise Fleißer als Frau in der Literatur und im Skandal.

Den Teilnehmern/-innen von Frauenpfad und Vortrag steht ein Kartenkontingent für die Veranstaltung „So oder so – Hildegard Knef“ am 8. März um 20 Uhr in der Neuen Welt zur Verfügung. Eine Anmeldung ist erforderlich unter gleichstellungsstelle@ingolstadt.de.

Zudem präsentiert Radio IN an diesem Tag ab 6 Uhr stündlich Musik, Storys und Porträts von Musikerinnen aus der Region. Rund um Ingolstadt gibt es großartige Musikerinnen, die mit ihrem Talent die Bühnen weit über die Region hinaus bereichern. Von Jazz bis Rock, von Mundart bis Pop, ob Chorleiterin oder ComedyPerformerin: Heute exklusiv bei Radio IN – jede Stunde eine Story. Alle Porträts, Interviews und Songs gibt es nach der Ausstrahlung zum Nachhören unter www.radio-in.de Beginn: Ab 6 Uhr

Tickets gibt es in der Tourist Information am Rathausplatz (Moritzstraße 19), im Westpark Ingolstadt, im Achtzig20 GmbH c/o. Schanzer Ludwig Store (Theresienstraße 13) sowie über Ticket Regional (www.ticket-regional.de). Weitere Informationen unter: www.kulturamt-ingolstadt.de