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15.02.2023

Neugestaltung der Harderstraße

Zukunftsfähige Arten ersetzen nicht vitale Bäume

Für die Neugestaltung der Harderstraße wurden im Vorfeld sämtliche Bestandsbäume durch das städtische Gartenamt hinsichtlich ihrer Vitalität untersucht und begutachtet. Der das Stadtbild prägende Baumbestand mit 26 vitalen Großbäumen, u.a. Linden, soll geschont und erhalten bleiben. Während der Bauphase müssen alle geltenden Normen für die Baumschutzmaßnahmen beachtet werden.

Die 24 kleineren Bestandsbäume zwischen der Adolf-Kolping-Straße, Gymnasiumstraße und Unterer Graben / Oberer Graben sowie weitere vier Bäume zwischen Johannesstraße und Gymnasiumstraße, vorrangig Weißdorne mit geringen Stammdurchmessern von 5 bis 15 Zentimetern, weisen, bedingt durch den Klimawandel und aufgrund fehlender Baumquartiere, bereits eine verminderte Vitalität auf. Im Zuge der Neugestaltung der Harderstraße gibt es keine sinnvolle Alternative zur Fällung.

Die Gestaltung des Straßenraumes beginnt 2024, bereits jetzt laufen die Spartenarbeiten (Neuverlegung der Fernwärme- und Wasserleitungen mit den jeweiligen Hausanschlüssen). Die Baumfällungen erfolgen noch im Februar, vor Beginn der Vogelbrutzeit.

Als Ersatzpflanzung sollen insgesamt 26 neue Baumstandorte geschaffen werden, teils in Grünflächen und jeweils mit großzügigen Baumquartieren, das sind Baumpflanzgruben mit Substrat, die dem Wurzelwerk der Bäume mehr Platz und bessere Wachstumsbedingungen bieten. Auch dem Gedanken der „Schwammstadt“ wird dabei Rechnung getragen – so entwässern Teile der Gehwege in Baumquartiere und es werden neue entsiegelte, versickerungsfähige Flächen geschaffen.

Die Standortbedingungen für Bäume in der Stadt sind von engem Wurzelraum, Reifenabrieb, Abgasen, Streusalz und Versiegelung sowie in zunehmendem Maße von Überhitzung geprägt. Daher fällt die Auswahl der Baumarten auf zwei besonders stadtklima- und stresstolerante Stadtbäume der Zukunft. Ein gestalterisches Duett aus rotblättrigem Spitzahorn und französischem Ahorn soll gepflanzt werden. Beide Gehölze sind für derart schwierige Standortbedingungen gut geeignet und die rotblättrigen Spitzahorne sollen als gestalterischer Hinweis auf Einfahrten und Kreuzungen jeweils an den Einfahrten zu den Querstraßen sowie am Anfang und Ende der Standorte gepflanzt werden.

Ein ähnliches Gestaltungsbeispiel wurde in der Vergangenheit bereits in der Münchener Straße umgesetzt. Die Baumstandorte in den Grünstreifen sollen mit langlebigen und trockenheitsverträglichen Stauden unterpflanzt werden. Hier werden Iris, Salbei und weitere niedrigere Gräser zum Einsatz kommen. Dies soll u.a. verhindern, dass die Grünbereiche zertreten und verdichtet werden und darüber hinaus auch der optischen Aufwertung dienen.