Schule einmal ganz anders
Ingolstadt und die Region bekommen ein Schülerforschungszentrum
„Wenn wir unseren Kindern die bestmöglichen Zukunftschancen auf dem nationalen und internationalen Arbeitsmarkt ermöglichen wollen, müssen wir ihnen hier in Ingolstadt die optimalen Bildungsangebote zur Verfügung stellen. Gerade die Kombination aus künstlicher Intelligenz und Bio-Technik dürfte sehr interessant sein. Wer sich um die Arbeitsplätze und den Wohlstand unserer Kinder in Zukunft sorgt, muss heute handeln. Deswegen schaffen wir für unsere Kinder ein Schülerforschungszentrum“, erklärt Oberbürgermeister Christian Lösel. Ein entsprechendes Konzept wird nun dem bayerischen Wissenschafts- und Kultusministerium vorgelegt.
Das Schülerforschungszentrum, das den Namen „Digital Learning Lab“ tragen wird, ist Teil der regionalen Digitalisierungsinitiative. Als Partner fungieren neben der Stadt Ingolstadt auch die Landkreise Eichstätt, Pfaffenhofen und Neuburg-Schrobenhausen sowie die Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt und natürlich die Technische Hochschule Ingolstadt, an der das „Learning Lab“ auch angesiedelt wird. Die Einrichtung soll die Schüler der Region auf die Veränderungen durch die digitale Transformation vorbereiten und in diesem Zuge nachhaltige Kompetenzen im Bereich der digitalen Technologien vermitteln.
Konkret wird das „Digital Learning Lab“ drei thematische Kernfelder abdecken: „DIG-Tech“ (Informatik), „DIG-Engineering“ (Ingenieurswissenschaften) und „Social-DIG“ (Gesellschaft). In diesen drei Sparten werden zahlreiche Fachworkshops angeboten, die in den Schulunterricht integriert sind. So sollen Schüler unter anderem lernen können, wie man Apps entwickelt, einen 3D-Drucker baut oder wie digitale Meinungsbildung funktioniert. Angelehnt an die Fachworkshops wird das „Digital Learning Lab“ auch Ferienangebote für Kinder und Jugendliche mit experimentellem Workshop-Charakter aufnehmen. Weiter will das „Learing Lab“ in den drei Bereichen auch Schüler-Wettbewerbe, Planspiele und Events anbieten.
Weitere Bausteine des „Digital Learning Lab“ sollen eine Forscher-AG für Kinder und Jugendliche (Science-Circle) sowie ein Coaching-Angebot für talentierte Schüler mit innovativen Ideen und Hilfen zur Berufsorientierung werden. Auch für pädagogisches Personal soll das Schülerforschungszentrum eine Anlaufstelle werden. Diese können sich dort zu verschieden Themen der Digitalisierung sowie zu digitalen Lehrmethoden fortbilden – unter anderem zu den Fachworkshops des „Digital Learning Lab“, um diese besser in den Unterricht einbinden zu können.
Für das Schülerforschungszentrum sin rund 15 Stellen geplant, darunter unter anderem ein wissenschaftlicher Leiter, wissenschaftliche Mitarbeiter, ein Medienpädagoge, ein Kindheitspädagoge sowie je eine Lehrer-Planstelle für die Primar- und Sekundarstufe. Die Themenfelder Informatik und Technik werden fachlich von je einem THI-Professor betreut, das Themenfeld der gesellschaftlichen Implikationen von einem KU-Professor. Das Schülerforschungszentrum wird als Zweckverband organisiert, neben den sechs Gründungsmitgliedern sollen weitere assoziierte Mitglieder, wie zum Beispiel Unternehmen, die Möglichkeit haben, eigene Impulse zu setzen.
Das Schülerforschungszentrum startet zum Schuljahr 2019/20 – zunächst in Interimsräumlichkeiten, die derzeit gesucht werden. Mit der Fertigstellung des geplanten Anbaus am Kavalier Dalwigk wird das „Digital Learning Lab“ dort einziehen. So sollen die Synergien zwischen Hochschule, brigk und Makerspace dann optimal ausgeschöpft werden können. Auf lange Sicht wäre als Standort für das Schülerforschungszentrum die aktuell leer stehende Rossmühle eine gute Option. Die Sanierung des historischen Gebäudes ist aber wohl nicht vor der zweiten Hälfte der 2020er Jahre abgeschlossen.