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18.01.2021

Was passiert mit der alten Rossmühle?

Schreiben von OB Christian Scharpf an den bayerischen Wissenschaftsminister

Oberbürgermeister Christian Scharpf hat sich in einem Schreiben an den bayerischen Wissenschafts- und Kunstminister Bernd Sibler gewandt, um sein Augenmerk auf die zum Armeemuseum gehörende Rossmühle und ihren baulichen Zustand zu lenken und das hierfür zuständige Ministerium um Abhilfe zu bitten.

„Der östliche Teil der Ingolstädter Altstadt wird für unsere Stadt in den kommenden Jahren ein Anziehungspunkt ersten Ranges“, erklärt Scharpf, „neben dem bereits existierendem Bayerischem Armeemuseum und dem Lechner Museum sorgt das neu entstehende Museum für Konkrete Kunst und Design für ein kulturelles Highlight. Die sich dort derzeit stark erweiternde Technische Hochschule ist unsere wissenschaftliche Vorzeigeeinrichtung. Darüber hinaus entstehen ein erstklassiges Kongresshotel und ein Kongresszentrum, das dieses – oder Corona bedingt ggf. auch erst nächstes – Jahr fertig gestellt werden wird. Des Weiteren entsteht im historischen Kavalier Dalwigk ein digitales Gründerzentrum als Nukleus für die Gründerszene. Nicht zuletzt wird die Entwicklung des denkmalgeschützten Körnermagazins und der Remise das Areal abrunden.“

Im Zuge all dieser Maßnahmen werde die angrenzende Roßmühlstraße komplett neugestaltet, um das neue Areal möglichst fließend mit der Innenstadt zu verbinden und positive Effekte für diese zu entwickeln. Der östliche Teil unserer Altstadt entwickle sich derzeit somit zum „Schmuckkästchen“. Sorgen bereite dem OB die alte Rossmühle, die sich im Bestand des Bayerischen Armeemuseums befindet. Gespräche mit dem Armeemuseum hätten ergeben, dass für die Rossmühle derzeit keine Verwendungsmöglichkeiten beständen. „Die Sanierung ist aufwendig und sehr kostenträchtig (alleine der alte Dachstuhl ist stark mit Schadstoffen belastet). Früher angestellte Überlegungen für etwaige künftige Nutzungen haben sich als unrealistisch erwiesen“, so Scharpf weiter. Derzeit mache die Rossmühle einen heruntergekommenen Eindruck. „Meine Sorge ist: Wenn der östliche Teil unserer Altstadt in naher Zukunft fertig gestellt sein wird, steht die alte und ehrwürdige Rossmühle als einziges Objekt wie ein optischer ,Schandfleck‘ mitten drin. Klar ist uns als Stadt Ingolstadt aber auch, dass die staatlichen ebenso wie die kommunalen Haushalte in Corona-Zeiten stark belastet sind. Einen ,großen Wurf‘ erwartet in diesen Zeiten niemand.“

Schon mit einem neuen Anstrich und den notwendigsten Sicherungsmaßnahmen wäre viel gewonnen. „Dies alles sollte die Staatskasse möglichst wenig Geld kosten. Auch der Freistaat Bayern müsste ja das Interesse haben, dass den Menschen in unserer Stadt die Rossmühle wenigstens optisch nicht negativ ins Auge fällt.“
Langfristig, so der Oberbürgermeister, sei die Stadt Ingolstadt gerne bereit, zusammen mit dem Freistaat über die Sanierung und künftige Nutzungen der Rossmühle zu sprechen. „Derzeit wäre uns schon geholfen, wenn der Freistaat Bayern in den kommenden zwei Jahren die notwendigsten Verbesserungen vornehmen würde, damit gegenüber dem Kongresshotel, als neuem ersten Hotel am Platze, und dem Kongresszentrum keine optischen Irritationen bei unseren Bürgerinnen und Bürgern sowie den Gästen unserer Stadt entstehen.“