„Inge“ hat gewonnen
Ergebnisse des Wettbewerbsverfahrens für die Umgestaltung des Audi-Kreisel
Den Audi-Kreisel umgestalten, so lautete – kurz gesagt – die Vorgabe für einen Ideenwettbewerb im Rahmen von Europan. Jetzt liegt das Ergebnis des Wettbewerbsverfahrens vor und „Inge“ hat das Rennen gemacht. So nennen die drei Preisträger Matti Drechsel (Stadtplaner; München) sowie Maria Frölich-Kulik und Atidh Jonas Langbein (Architekten; Weimar) ihren Gewinner-Entwurf.
Die drei schlagen eine vollständige Neuordnung der Flächen des Audi-Rings vor. An Stelle des viel befahrenen Verkehrskreisels soll das ökologische, sozial vielfältige und integrative Stadtquartier „Inge“ entstehen, das von vier einzelnen Straßen mit eigener Charakteristik und angegliederten Fuß- und Radwegen geprägt ist. Die Planung zeigt eine Möglichkeit auf, wie der Verkehr perspektivisch neu geordnet werden kann und sieht eine städtebauliche Struktur vor, in der Wohn- und Lebensqualität, vielfältig nutzbare Freiräume und räumliche Qualitäten im Fokus stehen.
„Der Entwurf der Preisträger behält den motorisierten Individualverkehr im Blick, stellt aber zugleich einen Übergang zu einer nachhaltigen Mobilitätswende mit Fokus auf Fuß- und Radwegen dar. Zudem ist die Idee ein sehr wichtiger Baustein für das Quartier, das eine wesentlichen Belebung in der Verbindung zwischen Wohnen und Arbeit vorsieht“, erklärt Stadtbaurätin Ulrike Wittmann-Brand mit Blick auf die günstige Lage in Klinikum- und Audi-Nähe sowie die sehr gute Freizeit-Infrastruktur mit Pius- und Haslangpark.
Die Jury lobt die gut proportionierten Freiräume, die urbane und nachbarschaftliche Qualitäten schaffen. Das vorgeschlagene Quartier fügt sich maßstäblich angemessen in seinen Kontext ein. Es knüpft logisch an bestehende Strukturen und Wegeziehungen an und schafft einen gut verzahnten und kompakten Stadtbaustein, der zudem die Fuß- und Radwegebeziehungen deutlich verbessert.
Wittmann-Brand sieht in dem Entwurf Potential: „Ich freue mich über das innovative Ergebnis des Wettbewerbs. Ideenwettbewerbe sind ein gutes Instrument, um über den eigenen Tellerrand hinauszublicken und bieten Raum für Visionen. Sie können Anstoß für Diskussionen um zukünftige Entwicklungen sein. Die Planung des Siegerentwurfs wird nun seitens der Verwaltung auf die verkehrliche Umsetzbarkeit geprüft.“
Der Stadtrat hatte im Oktober 2022 die Verwaltung beauftragt, über den Ideenwettbewerb den Bereich um den Audi-Ring unter die Lupe zu nehmen. Es wurde nach innovativen Konzepten und visionären Ideen gefragt, um Antworten zur Zukunft der Mobilität, zu baulicher Transformation und Nachhaltigkeit zu finden.
Europan ist ein architektonischer und städtebaulicher Ideenwettbewerb für junge Planerinnen und Planer im Bereich Architektur, Städtebau und Freiraumplanung, der alle zwei Jahre ausgelobt wird und aktuelle Themen der Stadtentwicklung behandelt.
Der Wettbewerb E17 „Living Cities 2 – Lebendige Städte 2“ fragt nach Lösungen, wie man in den urbanisierten Räumen unserer Städte dem Klimawandel und den vom Menschen verursachten sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Ungleichheiten mit innovativen und integrativen Projekten sowie neuen Planungsprozessen begegnen kann.
Im vergangenen Oktober tagte die lokale Jury, bestehend aus Vertretern der Stadtverwaltung sowie renommierten Architekten und Stadtplanern, im Lechner-Museum. Ihre Aufgabe war es, aus den neun eingereichten Arbeiten eine vielversprechende Auswahl weiter in die nationale Jury zu schicken.
In der Sitzung der nationalen Jury wurde nun aus den vier weitergereichten Arbeiten der Preisträger gekürt, die offizielle Preisverleihung findet am 23. Februar in Berlin statt. Am 29. Februar wird „Inge“ dann im Ingolstädter Stadtrat vorgestellt.
Weitere Informationen unter: https://www.europan.de/archiv/e17/ergebnisse/