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KIVI - Künstliche Intelligenz im Verkehrssystem

Bund fördert lokales Forschungsprojekt

Wie kann künstliche Intelligenz die Verkehrssteuerung im städtischen Umfeld verbessern? Mit dieser Frage startet das Projekt „Künstliche Intelligenz im Verkehrssystem Ingolstadt“ (KIVI) und will in Pilotanwendungen die Potentiale aufzeigen. Ziel von KIVI ist die Optimierung des Verkehrsflusses und die Steigerung der Leistungsfähigkeit der Infrastruktur sowie die Erhöhung der Verkehrssicherheit für alle Verkehrsteilnehmer, also Fußgänger, Radfahrer, ÖPNV und Kfz-Verkehr.

Dazu werden erstmals unterschiedlichste und teils neuartige Datenquellen, z. B. von Fahrzeugflotten, ÖPNV-Fahrzeugen, Fahrradfahrern und lokal erfasster Sensordaten von Fußgängern mittels Künstlicher Intelligenz (KI) vereint. In einem zweiten Schritt sollen diese Daten Eingang in die Ampelsteuerung finden, so dass in einem bestimmten Rahmen Freigabezeiten angepasst an das lokal aktuelle Verkehrsaufkommen aller Verkehrsteilnehmer errechnet und fast in Echtzeit umgesetzt werden können.

Das Forschungsprojekt soll unter der Federführung des Amtes für Verkehrsmanagement und Geoinformation der Stadt Ingolstadt im Realbetrieb an zehn Kreuzungen im Verlauf von Heydeckstraße und Goethestraße, von Esplanade bis Römerstraße sowie an der Kreuzung Schillerstraße/Friedrich-Ebert-Straße angewendet und getestet werden.

Das Forschungsprojekt KIVI, in dem neben der Stadt Ingolstadt die Technische Universität München, die Technische Hochschule Ingolstadt, die Artificial Intelligence Network Ingolstadt gGmbH, das Fraunhofer-Institut für Verkehrs- und Infrastruktursysteme, die GEVAS Software GmbH, TTS und die Volkswagen car.SW Org zusammenarbeiten, hat eine Projektlaufzeit von 36 Monaten und läuft bis Mitte Oktober 2023.

Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur fördert das Projekt mit rund 6,9 Millionen Euro. Der auf die Stadt Ingolstadt entfallende Förderanteil beläuft sich auf rund 1,7 Millionen Euro. „Ich freue mich wirklich sehr über die hohe Förderzusage aus Berlin und danke allen, die sich bisher für dieses Forschungsprojekt engagiert haben“, erklärte Oberbürgermeister Christian Scharpf. „Der Ingolstädter Projektansatz ist deutschlandweit bislang einmalig – sämtliche Daten von Fahrzeugen, des ÖPNV sowie der Fußgänger und Radfahrer sollen in Echtzeit erfasst und genutzt werden. Durch einen optimaleren Verkehrsfluss und mehr Verkehrssicherheit profitieren unsere Bürgerinnen und Bürger. Zugleich unterstreicht dieses gemeinsame Projekt unsere Spezialisierung auf Künstliche Intelligenz am Forschung- und Entwicklungsstandort Ingolstadt.“

Auch Bundestagsabgeordneter Dr. Reinhard Brandl freute sich über die Förderzusage: „Mit dem Projekt wird Ingolstadt zu einer Musterstadt für intelligente Verkehrssteuerung ausgebaut. Das stärkt die Forschungseinrichtungen am Standort und verbessert den innerstädtischen Verkehrsfluss sowie die Sicherheit insbesondere für Fahrradfahrer und Fußgänger.“

Mittelfristiges Ziel ist es, die in KIVI entwickelten Optimierungsverfahren bei Erfolg schrittweise im gesamten Stadtgebiet einzusetzen.