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28.11.2025

Blick in die Zukunft

Bevölkerungsentwicklung wird vorausberechnet

Ingolstadt könnte auch in den kommenden zwei Jahrzehnten weiter anwachsen, allerdings wird sich die Altersstruktur deutlich verändern. Von dieser Entwicklung geht das Sachgebiet Statistik und Stadtforschung der Stadt Ingolstadt aus. In einer kleinräumigen Bevölkerungsvorausberechnung bis zum Jahr 2044 haben die Experten vier verschiedene Szenarien aufgezeigt.

Grundlage der Berechnungen sind aktuelle Daten aus dem Melderegister sowie Annahmen zu Geburten, Sterbefällen und Zu- bzw. Fortzügen. Die Vorausberechnung wurde mithilfe der Software SIKURS erstellt.

Mehrere mögliche Szenarien im Fokus
Im am wahrscheinlichsten angenommenen Szenario steigt die Einwohnerzahl von derzeit 145.444 (Stand: Ende 2024) auf rund 160.000 Personen (+750 Personen jährlich) im Jahr 2044 – ein Plus von 9,8 Prozent. Je nach Szenario reicht die Spannbreite bis zu 171.000 Einwohner (+1250 Personen jährlich). Das Wachstum wird dabei fast ausschließlich durch Zuwanderung getragen, der natürliche Saldo aus Geburten und Sterbefällen spielt nur eine geringe Rolle.

Deutliche Unterschiede zwischen den Stadtbezirken
Die kleinräumige Betrachtung zeigt erhebliche Unterschiede innerhalb des Stadtgebiets. Ausgehend von Variante 2 der Berechnungen verzeichnet der Stadtbezirk Nordost mit 18,2 Prozent das stärkste Wachstum, gefolgt von Nordwest mit 3 259 Personen und Mitte mit 2 391 Personen. Bezirke mit geringerer Bautätigkeit wie West (–397 Personen) und Etting (–155 Personen) verlieren dagegen leicht an Bevölkerung. Ausschlaggebend hierfür sind die unterschiedlichen Altersstrukturen und künftigen Baupotenziale.

Bevölkerung wird älter
Die Altersstruktur verschiebt sich spürbar: Die Zahl der über 65-Jährigen steigt um 22,9 Prozent auf über 32 800 Personen, ihr Anteil wächst von 18,4 Prozent auf 20,6 Prozent. Besonders stark nimmt die Gruppe der 75- bis unter 85-Jährigen zu (+36 %), gefolgt von den über 85-Jährigen (+33 %). Auch die steigende Lebenserwartung spielt hierbei eine wesentliche Rolle. Das Durchschnittsalter erhöht sich dabei von 41,5 auf 42,6 Jahre.

Grundlagen für Stadtplanung, Bildung, Wohnen und soziale Infrastruktur
Die Vorausberechnung liefert wichtige Grundlagen für die Bereiche Stadtplanung, Bildung, Wohnen und soziale Infrastruktur. Sie zeigt auf, in welchen Gebieten künftig ein besonderer Bedarf an Kindertagesstätten, Schulen, seniorengerechtem Wohnen und Pflegeeinrichtungen entstehen könnte.
„Gerade die kleinräumige Betrachtung hilft, Entwicklungen frühzeitig zu erkennen und gezielt zu planen“, erklärt das Sachgebiet Statistik und Stadtforschung. „Es sei jedoch angemerkt, dass die tatsächliche Bevölkerungsentwicklung womöglich von den prognostizierten Werten abweichen wird, da sie maßgeblich von globalen, unvorhersehbaren, Geschehnissen beeinflusst wird – wie die Vergangenheit gezeigt hat“, betont das Sachgebiet für Statistik und Stadtforschung.

Dennoch sind Vorausberechnungen ein wichtiges Instrument für die Stadtentwicklung. Sie ermöglichen frühzeitige Trendanalysen, müssen jedoch regelmäßig überprüft, Annahmen transparent gemacht und bei Bedarf angepasst werden, um fundierte Planungsgrundlagen zu schaffen.

Der vollständige Bericht zur Bevölkerungsvorausberechnung ist auf der Webseite https://ingolstadt.de/Rathaus/Aktuelles/Zahlen-Daten/Berichte-Analysen/ verfügbar.