Inklusionsrat unterwegs
Praxistest auf dem Christkindlmarkt
Ein Besuch des Ingolstädter Christkindlmarktes soll für jeden ein unbeschwertes Vergnügen sein. Dabei ist der Stadt und den Marktkaufleuten auch die Barrierefreiheit wichtig. Um zu prüfen, was gut ist und wo nachgebessert werden muss, hatten die Inklusionsbeauftragte der Stadt Ingolstadt Inge Braun gemeinsam mit dem Leiter des Kulturamts Tobias Klein zu einem Praxistest eingeladen und gemeinsam mit Mitgliedern des Inklusionsrates sowie einigen Stadträten und Bezirksrat Joachim Siebler den Christkindlmarkt besucht.
„Unser Ziel ist die Sensibilisierung für die Belange von Menschen mit Behinderung. Wenn man deren Perspektive einnimmt, kann man sich besser in ihre Situation hineinversetzen und setzt Dinge gegebenenfalls anders um“, erklärt Inge Braun. Das hat sich auch beim Rundgang herausgestellt. Auf ihrem Weg über das Gelände testeten die Teilnehmer die Erreichbarkeit der Stände, tauschten sich mit den Markkaufleuten aus und berieten über Hindernisse. Die Experten aus dem Inklusionsrat, darunter Menschen mit Seheinschränkung, Rollstuhlnutzende, Menschen mit Höreinschränkung und psychischer Beeinträchtigung, gaben direkt vor Ort Auskunft darüber, wie sie bei ihrem Christkindlmarktbesuch zurechtkamen. Beispielsweise gibt es Stände, die bereits rollstuhlgerechte Tische aufgestellt haben. Andere Standbetreiber erkannten die Situation und gaben an, künftig nachzubessern.
Positiv aufgefallen sind den Mitgliedern des Inklusionsrates die beiden Rampen, mit denen auch die oberen Ebenen des Theatervorplatzes erschlossen werden. Diese werden nicht nur von Rollstuhlnutzern, sondern auch von Eltern mit Kinderwägen oder auch Senioren mit Rollator rege genutzt.
Barrierefreie Ergänzungen wird künftig der Christkindlmarkt-Flyer, den es auch digital gibt, aufnehmen. Dort sollen alle Angebote für Menschen mit Behinderungen wie Parkplätze, barrierefreie Toiletten, und barrierefreie Angebote dargestellt werden. Darüber hinaus haben viele Beschicker und Schausteller für nächstes Jahr eine barrierefreiere Gestaltung zugesagt, insbesondere bei den Tischen und den Verkaufstresen.
„Bei unserer Begehung haben wir uns konstruktiv ausgetauscht und gute Ergebnisse erzielt. Die Marktkaufleute waren sehr aufgeschlossen und brachten sich mit Ideen ein. Es ist wichtig, miteinander zu sprechen und aufeinander zugzugehen. Das fördert das gegenseitige Verständnis“, betont Inge Braun.
