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03.02.2025

Sicheres Stromnetz

Stadtwerke rüsten sich für die Zukunft

Die Stromausfallzeiten in Ingolstadt fielen im Vergleich zu anderen Städten und Ländern in der Vergangenheit gering aus. Das teilen die Stadtwerke Ingolstadt (SWI) mit. Rund 0,9 Minuten betrug der durchschnittliche Stromausfall je Kunde pro Jahr. Bundesweit lag der Schnitt bei 12,2 Minuten, im Nachbarland Österreich waren es 23 Minuten und in China sogar 823 Minuten.

Hubert Stockmeier, Geschäftsführer SWI-Netze, freut sich über diese guten Werte in Ingolstadt, betont aber auch, dass sich die Kommunen auf neue Herausforderungen einstellen müssten: „Denn die Anforderungen an die Stromnetze in den nächsten Jahren und Jahrzehnten werden erheblich zunehmen.“ Bestimmend hierfür seien der Hochlauf von E-Mobilität, Wärmepumpen sowie Photovoltaik (PV) – vielfach in Verbindung mit Stromspeichern.

Um für die neuen Entwicklungen langfristig gerüstet zu sein, haben die Stadtwerke eine Firma mit der Prüfung des Netzes beauftragt. Diese bildete Maximalszenarien ab und analysierte die erwarteten Lastzuwächse und die Anpassungsmöglichkeiten auf die Lastensteigerung. Auf dieser Grundlage können die Stadtwerke nun weiter für die Zukunft planen.

Die Maximalszenarien gehen davon aus, dass E-Mobilität und Wärmepumpen bis 2030 die Last auf die Stromnetze um rund 50 Prozent steigern und sich die Last langfristig verdreifacht. In diesem Zeitraum wird die installierte-PV-Leistung mehr als das Doppelte der heutigen Höchstlast betragen. Hubert Stockmeier berichtet, dass es im Stadtgebiet rund 2000 PV-Anlagen gebe, vor allem viele kleinere. Größere Anlagen seien im GVZ oder auf Industrieanalgen zu finden. Die Zahl der PV-Anlagen werde weiter zunehmen. Damit werde künftig noch mehr von den Kunden erzeugter Strom ins Netz eingespeist.

Anhand der Daten können die Stadtwerke für die Zukunft planen. So soll beispielsweise ein Ausbau der Reserven für Lastensteigerungen an Umspannwerken erfolgen, von aktuell 25 auf 200 Megawatt bis 2045. Stockmeier wirbt bei den Kunden für Verständnis für SWI-Baustellen, jedoch sei es notwendig für die Versorgung, dass das bereits jetzt bestehende effiziente Netz weiter ausgebaut werde.