Vorgeschichte der "Schule am Augraben"
Das anhaltend hohe Geburtenwachstum, die bereits stark gestiegenen und weiter ansteigenden Schülerzahlen sowie die geänderten Rahmenbedingungen in der Ganztagesbetreuung machen zusätzliche Schulplätze in Ingolstadt dringend nötig.
Bereits im Oktober 2016 hat der Stadtrat beschlossen, ein strategisches Grund- und Mittelschulkonzept aufzulegen. Dieses sieht unter anderem die Bildung von fünf in etwa gleich großen Mittelschulzentren mit zukunftsfähiger Größe, verteilt im Stadtgebiet, vor. Innerhalb des neuen Schulsprengels im Nordosten Ingolstadts ist im Mittelschulkonzept der Neubau einer „Mittelschule Nordost“ vorgesehen.
Über mehrere Jahre hat die Stadt potenzielle Standorte untersucht und geprüft
Alle geprüften Alternativen mussten verworfen werden. Entweder waren die Grundstücke nicht verfügbar, nicht bebaubar oder sie hatten nicht die benötigte Größe. Zum Teil war auch die Verkehrsanbindung problematisch. Weitere alternative Standorte sind im Sprengelgebiet nicht vorhanden. Der ausgewählte Standort am Augraben hingegen erfüllt alle Anforderungen. |
- Nördlich der Grund- und Mittelschule Oberhaunstadt – nicht geeignet, da Fläche zu klein und verkehrliche Erschließung problematisch
- Südlich der Grund- und Mittelschule Oberhaunstadt am Retzgraben – nicht geeignet, da im Überschwemmungsgebiet, keine Bebauung zulässig
- Ehemaliges Marktkauf-Gebäude – nicht geeignet, da Grundstück nicht verfügbar und zu klein, problematische Lage an zwei stark befahrenen Hauptverkehrsstraßen
- Rieter-Gelände – nicht geeignet, da hohe Grundstückskosten, Mehrkosten für zusätzlichen Bedarf an Sportflächen, unklare Situation bei der Altlastensanierung, damit zu späte Realisierungsmöglichkeit der Schule
- Rosner-Areal – steht nicht zur Verfügung, da keine Verkaufsbereitschaft seitens des Eigentümers
Ökologisch und nachhaltig
Im Februar 2019 hat der Stadtrat dem Kauf der Fläche am Augraben zugestimmt. Aufgrund der immer wieder kontrovers diskutierten Standortfrage wurden im Juli 2021 im Stadtrat nochmals alle geprüften und untersuchten Standorte und die Gründe, die gegen sie sprechen, erläutert. Außerdem wurde ein Realisierungswettbewerb für die neue „Schule am Augraben“ beschlossen. Dieser wurde mit 20 Architekturbüros durchgeführt. Ziel des Wettbewerbs war es, mit dem geplanten Neubau an diesem Standort ein herausragendes Zeichen für ökologisches und nachhaltiges Bauen zu setzen. Das Preisgericht tagte im März dieses Jahres und vergab den ersten Platz an die AV1 Architekten aus Kaiserslautern.
Der zweite Grünring
Der vorgesehene Standort der neuen Schule wird diskutiert, da er am Rande des so genannten zweiten Grünrings liegt. Der zweite Grünring umschließt in einem Abstand von etwa zwei bis drei Kilometern Entfernung vom Zentrum die Altstadt und besteht aus einer lockeren Abfolge von Stadtteilparks, Wiesen, Feldern und Brachflächen. Wie auch der erste Grünring, das Glacis rund um die Altstadt, ist auch der zweite Grünring militärischen Ursprungs und umfasst ehemalige Vorwerke und Forts der Festung. Der geplante Standort der Schule ist nicht Teil des benachbarten Stadtteilparks „Am Augraben“, sondern eine landwirtschaftlich genutzte Fläche, derzeit ein Maisacker.